Leider erst im letzten Absatz bei der Tagesschau steht das hier:
Die Abstimmung über die Burger-Namen in Straßburg war Teil eines Gesetzespakets, mit dem die EU eigentlich die Position von Landwirtinnen und Landwirten in den Verhandlungen über Preise in Supermärkten stärken will. Dazu gehört eine Pflicht für schriftliche Verträge zwischen den Betrieben und ihren Abnehmern. Diese gehören etwa in der Milchindustrie derzeit nicht zum Standard.
Und DAS ist wirklich wichtig. Eine Schande, wie der Kulturkampf das erfolgreich unter den Tisch kehrt.
Wer einwenden will, dass landwirtschaftliche Betriebe heutzutage natürlich selbst weitenteils Großkonzerne bzw. Multimillionärsbesitz sind — nicht unwichtig — dem sei Doctorow ans Herz gelegt:
The American healthcare industry is dominated by monopolies. First came the pharma monopolies, when pharma companies merged and merged and merged, allowing them to screw hospitals with sky-high prices. Then the hospitals gobbled each other up, merging until most regions were dominated by one or two hospital chains, who could use buyer power to get a better deal on pharma prices — but also use seller power to screw the insurers with outrageous prices for care. So the insurers merged, too, until they could fight hospital price-gouging.
Everywhere you turn in the healthcare industry, you find another monopolist: pharmacists and pharmacy benefit managers, group purchasing organizations, medical beds, saline and supplies. Monopoly begets monopoly.
Wer baut denn den Kram für Veggie und Veganprodukte an? Richtig, die landwirtschaft. Hinter dieser Geschichte steckt die Fleischlobby. Die meisten Landwirte werden ausgebeutet, schon lange und auch genauso lange bekannt. Das treibt auch Landwirte in den Suizid, weil die Kosten zu hoch sind. Alles bekannt.
Wie viel Scheuermilch muss man trinken, damit man denkt das würde die Verbraucher verwirren?
Du müsstest sie als Nahrungsmittel verkaufen.
Und wie ist dit jetzt mit Katzenzungen dann?
Nur wenn sie als Putzmittel verkauft werden.
Die Besorgten sehen die Alternativen doch nicht als Nahrungsmittel an, ich sehe kein Problem
Gar keine. Da stecken rein finanzielle Interessen hinter.
Das Gesetz ist natürlich totaler Käse - ja, ich habe Käse gesagt, obwohl kein Tier drin ist.
Mir ist es ehrlich gesagt aber total egal, wie das Zeug beschriftet ist. Ebenso wie bei Haferdrink werden sich die Hersteller schon etwas einfallen lassen, wie ich im Supermarkt erkennen kann, was dieses flache, panierte, vegane Ding im Kühlregal eigentlich ist. Ob da nun “Schnitzel”, “Knusperbratling”, “Brotkrumenummanteltes Bratprodukt auf Basis von texturiertem Soja- und Weizenprotein” oder “Karl Heinz” drauf steht. Wenn Preis, Inhaltsstoffe, Nährwert und Geschmack in Ordnung sind, kauf ich es.
“Einen Karl Heinz bitte! Und geizen sie nicht wieder so mit dem Karl!”
Ein Produkt namens “Karl Heinz” würde definitv weggehen wie warme Rundbackwaren.
Wie wäre es für die Übergangszeit mit Edka, Kari, Hari, Mari oder Rosa?
https://www.kojake.info/c/shop-vegane-schokoriegel
Wirklich sehr sehr lecker, wenn auch etwas teurer leider.
Bis man raten darf, ob die vegane Creme nun Sahne, Creme fraiche oder Quark ist.
Ist der vegane Aufschnitt nun Salami oder doch bacon Ersatz?
Ich sagte ja: Die Hersteller werden sich etwas einfallen lassen, wie sie uns wissen lassen können, was da drin ist in der Verpackung. Dass der Hafer-Drink Milch und nicht Kefir oder Molke ersetzen soll, haben wir gelernt. Dann werden wir auch lernen, dass die vegane Salami jetzt Valami, GroWu (grobe Wurst) oder wie auch immer heißt. Ich würde behaupten, dass die meisten vegan lebenden Menschen sich die Packungen eh etwas genauer anschauen, bevor etwas im Korb landet. Da werden wir das auch überstehen. ☺️
Hier eine Geschäftsidee, die ich vollkommen kostenfrei jeglichen interessierten Personen überlasse:
Ein Unternehmen in Hamburg, das ausschließlich vegane und vegetarische Burger-Patties herstellt, die “Hamburger Patties”.
Aber dann müssen auch Hamburger da drin sein. Ist zwar dann Kannibalismus, aber egal.
Gab doch grad diese Studie - jeder mag Hamburger!
Muss die Kackwurst jetzt auch umbenannt werden?
Kinderschnitzel muss auch umbenannt werden! Da sind gar keine Kinder mehr drin GRRR
Und erst die Dinonuggets!!!1elf
Genauso wie Schlumpfeis
Was? Da sind doch wohl Schlümpfe drin, warum ist das sonst so blau?!
Kalbsschnitzel
Was ein Dummfug.
Eine Mehrheit aus Rechtsaußen-Fraktionen und Teilen der konservativen Fraktion um CDU und CSU stimmte am Mittwoch in Straßburg für eine entsprechende Gesetzesänderung.
Warum bin ich nicht verwundert, dass es aus dieser Ecke kommt?
Die Entscheidung ist allerdings nicht endgültig, sie geht nun in die Verhandlungen mit den 27 EU-Ländern. […] Die Reformen gehen nun in die Verhandlungen mit den 27 EU-Ländern. In den kommenden Monaten soll dann ein Kompromiss beschlossen werden.
Also doch noch nichts beschlossen und Clickbait Titel?
Eine Mehrheit aus Rechtsaußen-Fraktionen und Teilen der konservativen Fraktion um CDU und CSU stimmte am Mittwoch in Straßburg für eine entsprechende Gesetzesänderung.
Warum bin ich nicht verwundert, dass es aus dieser Ecke kommt?
Interessanterweise hat die CDU/CSU-Gruppe in der EVP-Fraktion dem Antrag wohl nicht zugestimmt:
Auch wenn dem CDU-Kanzler das Stück echtes Fleisch wichtig zu sein scheint, kam aus den eigenen Reihen auch viel Unverständnis. “Ich bedauere sehr, dass der Antrag trotz der Ablehnung durch die CDU/CSU-Gruppe eine Mehrheit gefunden hat”, sagte der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese zu dem Ergebnis.
Wir sollten die Verbraucher nicht für dumm verkaufen. Wenn auf einer Packung ‚Veggieburger‘ oder ‚Veggiewurst‘ steht, kann jeder entscheiden, ob er das kaufen will oder nicht."
Liese erklärte, er hoffe, dass die Diskussion im Sande verlaufen werde, “weil der Ministerrat diese aus meiner Sicht unsinnige Forderung ablehnen wird”. Trotzdem sei es schade, “dass sich die Mehrheit im Europäischen Parlament in einer Zeit, in der wir wirklich andere Probleme haben, mit so einem Unsinn beschäftigt”.
Also doch noch nichts beschlossen und Clickbait Titel?
Das EU-Parlament hat das beschlossen. Der Beschluss ist aber ersteinmal folgenlos.
Ein seltenes Exemplar in der Union.
Ein seltenes Exemplar in der Union.
Seltsamerweise offenbar nicht. Mich hat es überrascht, aber:
Die Mehrheit der deutschen Unions-Europaabgeordneten stimmten heute allerdings gegen den Antrag.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-parlament-fleischersatz-100.html
Klöckner wäre das nicht passiert.
Na hömma! Die ist schließlich Nestlé-Beauftragte. Sie ist ein absoluter Profi was
LobbyismusKorruption angeht!Sollte sie dann nicht dafür sein? Ich meine die Gewinnspanne sollte da doch deutlich größer sein, zumindest sei das bei Pflanzenmilch so, zusätzlich zu höheren Preisen
Im EU-Parlament ist es beschlossen.
Interessant finde ich auch, dass sich die Supermarkt-Ketten nicht durchsetzen konnten:
Ein gemeinsamer Brief an die deutschen EU-Abgeordneten, der sich gegen die Verbotspläne für die derzeitigen Bezeichnungen von Fleischalternativen wendet, wurde auch von großen Lebensmittelkonzernen unterstützt. Unter den Unterzeichnenden sind beispielsweise Aldi Süd, Lidl, Burger King sowie Rügenwalder Mühle.
Na das erklärt zumindestens warum die CDU auch dagegen gestimmt hat 🤷
Tja, der metro Konzern bereitet dann schonmal die Abmahnungen vor. Warte, nein, jeder Penny, Rewe, metro für sich, weil das sind alles völlig unabhängige Einzelunternehmen. /s
Ich vermute, die machen einen guten Umsatz mit den alternativen Produkten.
Papa, können wir Entbürokratisierung und Kampf gegen Sprachverbote haben?
Nein, wir haben noch Entbürokratisierung und Kampf gegen Sprachverbote zuhause.
Entbürokratisierung und Kampf gegen Sprachverbote zuhause:
Uns Sprachbegabten bleibt die Leberkäs und die Scheuermilch.
Wer glaubt in letzterem sei Andi Scheuer irrt (hoffentlich).
Edit: Leberwurst → Leberkäs. Der war gemeint!
Sonnenmilch, Hamburger, Wiener , Frankfurter, Thüringer, Lyoner … Auch alles verwirrend.
Weiß nicht was du meinst. Ich mach immer Sonnenmilch in meinen Kaffee. Aber nur SPF50+
Also verwirrend ist das sicherlich nicht. Nur eine Bewerberliste für Verbotsverfahren.
Übrigens Leberkäs muss mindestens einen 5% Anteil an Leber enthalten. Also eigentlich ne Verarsche das so zu nennen… Und es wird noch schlimmer: Der Leberkäse ist nicht gleich Leberkäse .
Deswegen heißt es also bei Globus Fleischkäse. Dachte, dass ist nur so ein regionales oder Dialekt-Ding.
Aber selbst das von Käs zu Käse ist Käse und irreführend.
Irgendwas sagt mir, dass genau das die Absicht dahinter ist.
Die große Wurst-Verschwörung aufgedeckt von u/senseless nur auf feddit.org 😂 demnächst auch zu sehen in einer Eigenproduktion auf peertube, eingesprochen mit nem ordentlichen Batzen Leberkäs im Mund. Ich lieb die Vorstellung.
!!! + ! ! !
In kalter Muschi ist gar keine Muschi? Wo Verbraucherschützer 😱😡
Man erwartet also ein abgeschlossenes Chemiestudium, um sämtliche Zutaten und Zusatzstoffe auf Verpackungen zu verstehen, aber vegetarische / vegane / pflanzliche Burger verwirren den Verbraucher. Wer letzteres nicht versteht, darf mMn. nicht ohne Begleitung einkaufen gehen.
Werde ich dann auch nicht mehr durch Bärchenwurst und Mettigel in die Irre geführt? /s
Bei “Wurst” oder “Schnitzel” verstehe ich es ja. Aber ein “Burger” ist nach meinem Verständnis ein kreisrundes Stück Brot, zwischen dessen zwei Hälften beliebige (!) Zutaten gelegt wurden.
Ein “Cheeseburger” oder “Chickenburger”, ok, das beschreibt auch, welche Zutaten sich darin befinden, aber ein “Burger” alleine? Ist mein Sprachverständnis falsch?
Und zum Begriff Schnitzel - es ist totaler Blödsinn, den im Lebensmittelrecht einzuschränken.
Schnitzel ist ein komplett generisches Wort: Schneiden -> schnitzen -> schnitzeln -> Schnitzel. Schnitzel sind das, was man beim häufig wiederholten schneiden als Produkt bekommt. Wenn ich das Wort Schnitzel für Lebensmittel schütze, müsste ich auch den Verkauf von Hackschnitzeln zum Heizen verbieten. Aber Politik hat wenig mit Verstand zu tun.
Dein Sprachverständnis ist sowohl falsch als auch korrekt.
Falsch, weil “Burger” die Kurzform von “Hamburger Steak” ist, was laut Wikipedia seit mindestens 1841 in den USA als Bezeichnung für ein Hacksteak gebraucht wird. Der Burger ist also (eigentlich) das Fleisch in der Mitte.
Korrekt, weil sich in den letzten 180 Jahren nicht nur das Wort “Hamburger Steak” zum “Burger” abgeschliffen, sondern sich auch in den letzten ca 20 Jahren zumindest in Deutschland die Bedeutung von “Hacksteak” zu “Wattebrötchen mit Belag” gewandelt hat.
Eigentlich klar, dass Traditionalisten, die in den 70gern ihre Bildung aus Materialien aus den 50gern bekommen haben, von der heutigen Burgerlandschaft heillos überfordert sind.
Wobei es interessant wäre, wie sich diese Bedeutungsveränderung in Europa entwickelt hat - wenn die in Deutschland angefangen und in anderen europäischen Ländern gerade erst angefangen hat, würde das erklären, warum die CDU weniger Probleme damit hat als ihre europäischen Verbündeten.
Bei “Wurst” oder “Schnitzel” verstehe ich es ja.
Nö, auch da ergibt es keinen Sinn. Es gibt genug Zeug, das aufgrund von Aussehen oder Konsistenz nach etwas anderem benannt wurde. Scheuermilch oder Leberkäse gehören da wahrscheinlich zu den meistgenannten Beispielen.
Die ganze Benennungs- und Sprachverbotsgeschichte ist nichts anderes als verfickter Kulturkampf, und die Rechten gewinnen gerade.Gänseblümchen, Hackschnitzel, Fruchtfleisch, Lachsschinken, Pizzaleberkäse, Bärchenwurst, Palmkatzen, Katzenzungen, Herrencreme, Vanille(alles), Hot Dog, Kalter Hund, Mettigel uvm.
“Tote Oma” hast du noch vergessen. 🙃
😂
Und Babyöl.
Oh Gott !!!1!! T.T
😂
Konservative Parteien sind halt idR Verbotsparteien, machste nix
Sprachpolizei!!11
“Burger” ist nach meinem Verständnis ein kreisrundes Stück Brot,
Umgekehrt. Der Name bezeichnet das kreisrunde Stück Hackfleisch, während das Brot optional ist.
Urspruengliche Bedeutung von Burger war “Bratling”, und der kann natuerlich aus beliebigem Zeugs bestehen - also gerade umgekehrt wie du das verstehst. Oder eben das Gesamtbauwerk mit Bratling, Brot und anderem Zeug - und auch hier ist “Fleisch” nicht in der Definition enthalten.
Ich wuerde das auch auf Schnitzel erweitern - Schnitzel ist auch eher die Zubereitungsform, und es gibt verschiedene Varianten.
Also wenn da gar nichts Fleischähnliches drin wäre (z.B. nur Salat, Tomate und Scheibenkäse), würde ich mich schon sehr wundern. Hamburger stammt ja vom Frikadellenbrötchen ab, ich denke schon dass das fleischartige Ding in der Mitte zur Definition dazugehört.
Die englischsprachige Wikipedia behauptet folgendes:
https://en.wikipedia.org/wiki/Filet-O-Fish
The sandwich was the first non-hamburger menu item brought in by Ray Kroc, who purchased McDonald’s in 1961.[7] Kroc made a deal with Groen: they would sell two non-meat sandwiches on a Friday, Kroc’s Hula Burger (grilled pineapple with cheese on a cold bun) and the Filet-O-Fish, and whichever sold the most would be added to the permanent menu. The Filet-O-Fish “won hands down”[8] and was added to menus throughout 1963 until reaching nationwide status in 1965.[9]
d.h. in den frühen 1960ern wurde ein Sandwich aus einem kreisrundem Brot und einem gegrillten Stück Ananas als “Hula Burger” bezeichnet. Das war ca. 10 Jahre, bevor der erste McDonald’s in Deutschland eröffnet wurde.
Naja, durchgesetzt hat es sich ja nicht. Anscheinend hat McDonald’s bzw. seine Kunden entschieden, dass das nicht passt.
Diese ganze Idee, ein Konzept wie “Burger” eindeutig zu definieren wird eh nie funktionieren. Am Ende werden Worte so verwendet wie sie es Leuten erlauben, sinnvoll irgendwas zu kommunizieren, in diesem Falle sowas wie “Zwei Brötchenhälften mit was Warmem, herzhaftem dazwischen”. Allerdings gibt es sicher Burger für die diese Definition nicht passt, und nicht-Burger, für die diese Definition passt.
Eine andere Sache die ich spannend fand: Meine Freundin wollte mal was vegetarisches zum braten kaufen, hat “Veggieburger” mitgebracht und es stellte sich heraus, das waren Fleischfrikadellen mit etwas Gemüse drin, lol.
Meine Freundin wollte mal was vegetarisches zum braten kaufen, hat “Veggieburger” mitgebracht und es stellte sich heraus, das waren Fleischfrikadellen mit etwas Gemüse drin, lol.
Das ist dann in der Tat irreführend und sollte verboten sein.
Ja, soweit ich weiß stammt der Hamburger vom Hamburger Hacksteak ab und wurde in den USA “weiterentwickelt” mit zunächst 2 Brotscheiben und dann mit “Hamburger-Brötchen”.
Wir sollten anfangen, Tierprodukte mit den Ersatzbegriffen zu bezeichnen. Z.B. Kuhmilch heißt ab jetzt Kuhdrink.
Kuhdrink
Jus de vache, wenn’s stilvoll sein soll.
Aber der Mangel an Stil ist doch der Punkt!
Kuhmilch heißt ab jetzt Kuhdrink
Ohne lange nachzudenken, würde ich damit gequirlte Kühe assoziieren ;-) Wie wäre es stattdessen mit “bovines Drüsensekret”?
Die falschen Assoziationen sind ja der Witz daran! “Haferdrink” macht ja auch keinen Sinn, das könnte auch für ein Haferbier stehen.
Wenn schon dann Eutersekret
Mammale Eutersekretion (oder genauer, bovine Eutersekretion)
„Muttermilch Typ Kuh“ wäre wohl die ehrlichste Bezeichnung.
Ich sage gerne ‘Kuhwasser’ oder ‘Kuheutersekret’.
Niemand konnte herausfinden, wo Veggieburg überhaupt liegt.
/s
Kasseler Nacken - Kannibalismus oder wie? 🙃