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Cake day: June 22nd, 2023

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  • Depressionen hitten gerade ziemlich heftig. Ich brauche dringend Therapie, aber dass Therapeut*innen nur ungefähr eine Stunde pro Woche telefonisch erreichbar sind und Erstkontakte per E-Mail oder Anrufbeantworter ablehnen, macht es mir unmöglich, auch nur ein verdammtes Erstgespräch zu bekommen (und bitte spart euch Tipps wie “Lass dich vom Handy erinnern” oder so, das hilft auch nicht gegen das Gefühl der Lähmung, wenn ich da anrufen will). 116 117 vermittelt auch nur Termine zur Ermittlung der Notwendigkeit einer Therapie (und auch, wenn man dort eine Nummer bekommt, mit der man theoretisch weitervermittelt werden könnte: letztes Mal hab ich daraufhin von der 116 117 nur zu hören bekommen, dass es gerade keine freien Plätze in einem 100-km-Radius gab). Ich hasse dieses beschissene System, ich hasse die Politiker, die es zu verantworten haben, die es nicht verbessern, ich hasse die Medien, die den Schwachfug, den Politiker von sich geben, nur nacherzählen, nicht einordnen und noch obendrauf hetzen, und ich hasse die Dumpfbacken, die diesen Scheiß alle vier Jahre wählen.

    Naja, ich hab diese Woche noch Termine bei meiner Hausärztin und einem Sozialpädagogen. Vielleicht haben die Ideen.


















  • Sag mir, dass du keine Ahnung hast, wie multifaktorielle Problemstellungen wirken, ohne mir zu sagen, dass du keine Ahnung hast, wie multifaktorielle Problemstellungen wirken.

    Ich weiß wirklich nicht ob du einfach nie gelernt hast, kritisch zu denken oder absichtlich so einen Müll von dir gibst. Ich schrieb “einen Zusammenhang nahelegen” und nicht “das ist die einfache Erklärung für diese Sache”, oder? Wieso machst du das dann daraus?

    “Studien”, die normalerweise zwei Dutzend Studenten als Teilnehmer haben,

    > Sie analysierten dazu 256 934 deutschsprachige Stellenangebote

    Stichprobe groß genug? Ach, bevor du wieder Strohleute abbrennst:

    Stellenanzeigen in traditionell männlichen Berufsfeldern wie dem Baugewerbe oder dem IT- und Ingenieurwesen würden tendenziell ohnehin seltener von weiblichen Nutzern aufgerufen als Angebote in Bereichen wie Verwaltung und Buchhaltung oder dem Gesundheitssektor. Schaue man sich die Sektoren aber einzeln an, zeige sich der beschriebene Effekt meist deutlich.

    Und natürlich:

    Die Forscher merken allerdings an, dass die zu Grunde liegende Erklärung für ihre Ergebnisse wahrscheinlich komplex und vielschichtig sei und dass weitere Untersuchungen erforderlich seien, um eine etwaige Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen geschlechtersensibler Sprache und dem Interesse von Bewerberinnen und Bewerbern zu klären.





  • Das kommt drauf an, wen du meinst. Die Rechtspopulisten und Rechtsextremen führen den Kulturkampf zum einen, um Feindbilder aufzubauen, Fortschritte in der gesellschaftlichen Entwicklung rückgängig zu machen und marginalisierte Gruppen wieder unsichtbar zu machen.
    Marginalisiertr Gruppen (und ihre Verbündeten) kämpfen den Kulturkampf zum anderen, weil er ihnen aufgezwungen wird (von rechten Gruppen), um (wie in diesem Beispiel) aufzuzeigen, wie dämlich (realpolitisch gesehen) der von rechts geführte Kulturkampf ist uns sich besagte Fortschritte nicht wieder wegnehmen und wieder in die Unsichtbarkeit drängen zu lassen.

    Um beim Beispiel zu bleiben: Sprache formt Bewusstsein. Es gibt Studien zu geschlechtergerechter Sprache (“Gendern”), die einen Zusammenhang nahelegen von inklusiven Berufsbezeichnungen und einer größeren Anzahl von Kindern, die Berufe außerhalb der bisher ihrem Geschlecht zugeordneten Berufsgruppen zu ergreifen. Wenn wir also eine höhere Durchmischung der Geschlechter in allen Berufen wollen, ist es zielführend, alle Geschlechter in den Berufsbezeichnungen zu berücksichtigen.
    Rechte Gruppen wollen aber nicht, dass die Durchmischung der Geschlechter in den Berufen ausgeglichener wird, sie wollen ein “traditionelles” Rollenbild aufrechterhalten. Deswegen wurde der Antrag mit dem Ziel eingebracht, dass wieder das generiache Maskulinum verwendet wird.
    Die Umsetzung ist deswegen genial, weil man auch bei diesen Kleinigkeiten nicht zurückweichen kann, um den Bestrebungen nicht Tür und Tor zu öffnen. Als nächstes gäbe es sonst einen Antrag, der das gleiche für öffentliche Stellenausschreibungen fordern würde. Außerdem wird bei solchen Aktionen oft die Ausrede vorgeschoben, geschlechterinkludierende Formulierungen wären unnötig komplex. Wie die Union auf das generische Femininum reagiert, zeigt aber, worum es ihnen wirklich ging, und um das aufzuzeigen, muss man leider diesen dummen Kulturkampf kämpfen, auch wenn man eigentlich lieber die tatsächlichen Probleme angehen wollte.