• Waldelfe@feddit.org
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    16 hours ago

    So eine Überraschung. Wie, einen Haufen Tablets verteilen führt nicht zu tausenden neuer Programmierern?

  • JensSpahnpasta@feddit.org
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    14 hours ago

    Wenn man diese Logik der “Digital Natives” auf andere Bereiche überträgt, wird es klarer, wie absurd sie ist: Können Kinder, die häufiger von ihren Eltern mit dem Auto zum Fußball gefahren werden, jetzt automatisch alle ohne weitere Ausbildung Autos reparieren? Kann ich einen ICE fahren, weil ich eine BahnCard 50 habe? Ich habe Zähne und benutze sie täglich, daher biete ich jetzt Zahnarztdienstleistungen an.

    Computer und das Internet sind wohl das komplexeste Ding, was die Menschheit jemals gebaut hat. Alleine die menschliche Arbeit und der Gehirnschmalz, um den Prozessor in dem Gerät, das ihr gerade nutzt, zu entwickeln und zu bauen, ist unglaublich. Jetzt zu erwarten, dass ein 16jähriger das einfach so beherrscht, ist absolut irre.

    • Ibuthyr@lemmy.wtf
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      5 hours ago

      Ich habe das schon mit 10 Jahren beherrscht und da gab es das Internet noch nicht einmal. Man musste sich halt damit beschäftigen, wenn man die Vorteile (damals DOS Games für mich) nutzen wollte. Digital Natives kriegen so’n kack Handy hingestellt, das so einfach zu bedienen ist und ohne Ende Dopamin erzeugt durch die ganze billige kack Ramschware, dass sie keinen Grund sehen, sich damit auseinandersetzen.

      • JensSpahnpasta@feddit.org
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        40 minutes ago

        Aber auch da hat sich ja damals die Schülerschaft aufgeteilt: Ja, es gab die Computerfreaks, die völlig begeistert stundenlang dran saßen und dann gab es auch den Rest, der sich dafür null interessiert hat. Die Kategorie Null Interesse swipt jetzt durch ein paar Apps, aber das Interesse ist halt nicht da und wenn man ein neues Handy braucht, kauft man das neuste iPhone, weil neu

  • sp3ctre@feddit.org
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    19 hours ago

    Alles wird für den dümmsten anzunehmenden User konzipiert. Dadurch sinken leider auch die Herausforderungen für Selbigen und es gibt keinen Anreiz mehr die tiefere Ebene verstehen zu müssen.

    Irgendwann wird der, der es schafft einen Computer per Knopfdruck anzuschalten, als sehr sehr technikaffin angesehen.

    • trollercoaster@sh.itjust.works
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      50 minutes ago

      Irgendwann wird der, der es schafft einen Computer per Knopfdruck anzuschalten, als sehr sehr technikaffin angesehen.

      Nicht irgendwann. Das ist schon so. Quelle: Eigene tägliche Erfahrung mit Usern.

  • Undertaker@feddit.org
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    1 day ago

    Nicht “trotz”, sondern “aufgrund”. Das ist halt keine Medienkompetenz, sondern einfache Gerätekompetenz. Wer nur das den ganzen Tag macht, kann auch nichts Anderes

    • trollercoaster@sh.itjust.works
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      1 day ago

      Und die Gerätekompetenz geht in der Regel auch nicht sehr weit, weil die Technik so weit verdummt wurde, dass die ein dressierter Affe bedienen kann.

  • Laser@feddit.org
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    2 days ago

    Lol ja ich muss auch immer ein bisschen lachen wenn ich “Digital Natives” höre, die meisten jüngeren haben von der Technik bzw Technologie dahinter genauso wenig Ahnung wie meine Generation (Jahrgang '86). Es werden zwar jedes Jahr mehr, die Technik benutzen, da die ja immer zugänglicher wird, aber damit sinkt halt auch die Notwendigkeit, die darunterliegenden Konzepte zu verstehen.

    • Obin@feddit.org
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      13 hours ago

      die meisten jüngeren haben von der Technik bzw Technologie dahinter genauso wenig Ahnung wie meine Generation (Jahrgang '86).

      Sprich für dich selbst. Ich glaube die älteren Millennials (zu denen dieser Jahrgang, wie auch meiner gehört) gehören mit zu den solidesten Altersgruppen was Computertechnik angeht, weil in den 90ern Computer quasi immer mit Bastelei verbunden waren, sowohl in Software als auch Hardware. Gab natürlich viele Gleichaltrige, die das nicht weniger hätte interessieren können, aber auch viele, für die die Beschäftigung damit prägend war (Case in point: Elektroniker gelernt, Informatik studiert und jetzt Softwareentwickler). Am PC gezockt hat zumindest jeder Junge in meiner Klasse und das ging immer zwangsläufig mit Bastelei einher. Außerdem war diese Zeit Anfang der 2000er der Höhepunkt der LAN-Party-Kultur, wo jeder dann auch seine Systeme vorgezeigt und miteinander gefachsimpelt hat, zusammen das Netzwerk eingerichtet usw.

      Zoomer und Gen-Alpha haben davon doch nichts mehr, weil mit Android, Apple und modernem Microsoft Bastelei entweder nicht nötig, oder selbst wenn man wollte/müsste, nicht möglich ist. Und selbst ein System zusammenzubauen, aufzurüsten oder zu reparieren, oder vielleicht sogar mal ein paar erste Schritte mit Linux wagen erfordert schon ein gewisses Vorinteresse, ansonsten kauft man halt wenn’s nicht mehr geht einfach neu.

    • RalfWausE@blackneon.net
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      20 hours ago

      Als jemand aus der Generation '83 kann ich sagen: Es hängt wirklich viel vom Umfeld ab. Ich bin mit C64 / Atari ST und später PC aufgewachsen aber ich hatte Glück - mein Vater, obwohl “einfacher Arbeiter” hatte immer schon Spaß an Technik und war zu Atari Zeiten auch ein begnadeter Programmierer (hat aber leider beruflich nie was daraus gemacht).

      In der weiterführenden Schule (Hauptschule!) gab es durch zwei super engagierte Lehrer eine EDV - AG, im “Computerlabor” hatten wir tatsächlich eine PDP-11 (weiß der Himmel wie die ihren Weg zu unserer Hauptschule in der Pampa gefunden hat) mit einer ganzen Reihe Terminal stehen auf denen wir dann erst Basic und später Assembler gelernt haben. Ich glaube damals wären wir wirklich als Muster-Schule durchgegangen. Aber das alles gab es halt wirklich nur weil einige wenige Spaß an der Technik und genügend Wissen und Willen hatten dieses zu vermitteln. In der Berufsfachschule in der ich meine Mittlere Reife nachgeholt habe gab es dann einmal die Woche unglaublich langweiligen EDV Unterricht der uns dann auf die Arbeit mit einer fürchterlich veralteten MS Office Version vorbereiten sollte…

      Ähm… wo war ich stehen geblieben? Ach so… ich hatte da also eine Zwiebel am Gürtel…

      • Laser@feddit.org
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        16 hours ago

        PDP-11 Mitte der 90er in der Hauptschule? Das ist auf mehreren Ebenen interessant.

        • RalfWausE@blackneon.net
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          2 hours ago

          Absolut! Damals hatte ich nicht wirklich den Überblick darüber was das für ein Computer ist (abseits der technischen Spezifikationen und wie er programmiert wird etc.), heute würde mich die Geschichte - und der Verbleib - der Kiste aber wirklich interessieren.

      • General_Effort@lemmy.world
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        15 hours ago

        mein Vater, obwohl “einfacher Arbeiter” hatte immer schon Spaß an Technik und war zu Atari Zeiten auch ein begnadeter Programmierer

        Wow. Das muss ein Charakter gewesen sein.

        Übrigens Respekt für den Bildungsaufstieg. Ich hatte Easy-Mode. Mich beeindruckt sowas immer.

        • RalfWausE@blackneon.net
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          2 hours ago

          Wow. Das muss ein Charakter gewesen sein

          Och, den gibts noch und ein “Charakter” ist er immer noch ;-) Leider aber nicht mehr in Sachen Computer / Internet, da hat er irgendwo rund um 2010 völlig das Interesse verloren bzw. eine starke Aversion entwickelt - Zitat: “Das ist doch alles nur noch Käse!”

          • trollercoaster@sh.itjust.works
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            Deutsch
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            46 minutes ago

            da hat er irgendwo rund um 2010 völlig das Interesse verloren bzw. eine starke Aversion entwickelt

            Verständlich, gefühlt wird seitdem technischer Fortschritt von den Herstellern auch nur noch zum Nachteil der Benutzer eingesetzt.

      • Laser@feddit.org
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        21 hours ago

        Zumindest die, die einen Rechner hatten.

        Mein Lieblingsbeispiel ist, dass meine Generation und älter (und dabei auch durchaus welche, die sagen, sie hätten von IT keine Ahnung) oftmals wissen, was der Unterschied zwischen Partitionieren und Formatieren ist; die Frage impliziert ja durchaus etwas Wissen (z.B. dass sich beides auf persistenten Speicher bezieht und dass Partitionieren bis auf Ausnahmen eine Voraussetzung für das Formatieren ist). Beides spielt ja durchaus immer noch eine Rolle, aber eben nicht mehr für den Nutzer moderner Geräte.

  • trollercoaster@sh.itjust.works
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    2 days ago

    Das gesamte moderne digitale Massenmarkt-Ökosystem ist auch denkbar ungeeignet, mündige, selbst denkende Benutzer hervorzubringen, denn es wurde für das genaue Gegenteil entwickelt.

    • sassymov@piefed.blahaj.zone
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      2 days ago

      Das ist es halt. Das Problem wurde von Generation zu Generation weiter verschleppt. Und während dessen ist “das Internet” immer gieriger geworden und hat das eben ausgenutzt.

  • Feddinat0r@feddit.org
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    2 days ago

    Naja, was ist denn bei uns in den schulen.

    Tablets… Klicken und wischen…

    Ich hasse die Geräte, die eigentlich nur eine Taste haben. Fühl ich mir absolut eingeschränkt mit.

    Dieser Post kommt noch von nem Blackberry

    • Cliff@feddit.org
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      1 day ago

      Ich habe auch nie verstanden, warum man in den Schulen so sehr auf Tablets setzt, statt auf günstige und handliche Laptops.

      • JensSpahnpasta@feddit.org
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        16 hours ago
        • keine beweglichen und leicht zu zerstörenden Teile
        • wasserdicht, keine Öffnungen und Lüfter
        • klein und halbwegs leicht
        • relativ geschlossene Oberfläche und daher deutlich einfacher zu reinigen als hast du schonmal in das Innere eines Laptops geschaut?
        • eine App im Vordergrund statt Multitasking (ok, neuere Tablets können das auch)
        • die iPads sind auch wunderbar zentral zu managen
        • iPads haben auch vernünftige Anti-Diebstahls-Technik
      • Teddy Police@feddit.org
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        1 day ago

        Wenn sie Laptops einsetzen täten, wären das Random Windowsgeräte.

        Bei Tablets hat man ein gutes Argument, statt dessen iPads einzusetzen - was dann das zu verteilende Geld auf einen Hersteller konzentriert.

        Mein Eindruck bei der ganzen Geschichte war jedenfalls dass die Politik primär einen Weg gesucht hat, Apples Geschäftsmodell mit Steuergeld zu unterfüttern.

        • da_cow (she/her)@feddit.org
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          ·
          1 day ago

          Bei uns hatten tatsächlich sämtliche Laptops und Rechner in der Schule Linux Mint installiert. Unser Informatik Lehrer war aber auch selbst Linux Nutzer und hat das entsprechend eingerichtet und verwaltet.

          • Teddy Police@feddit.org
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            1 day ago

            Ja das ist die krasse Ausnahme. Die große Mehrheit der Schulen hätte nicht mal jemanden der Linux buchstabieren kann, geschweige denn eine Flotte von mehreren tausend Mobilgeräten zu verwalten. Das wird zu einem Dienstleister outgesourced, und der empfiehlt dann für die einfache Verwaltbarkeit (was zugegeben bei Apple sehr gut funktioniert) iPads zu kaufen. Da niemand das beurteilen kann, tut man dann was empfohlen wird.

  • SapphireSphinx@feddit.orgOP
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    2 days ago

    Mangelnde Chancengerechtigkeit ist die große Schwäche des deutschen Bildungssystems. Die soziale Schere geht bei uns auch im Digitalen viel weiter auseinander als im internationalen Vergleich.

    […]

    Gerade einmal ein Prozent der Schüler erreicht das höchste Level. In Korea sind es sechs Prozent. Unser Schulsystem muss auch Leistungsstärke fördern. Wir brauchen deutlich mehr Schüler in der digitalen Spitzengruppe. Nur so entstehen Innovationen, Patente. Es geht um den Wohlstand und um die Zukunft des Landes.

    Amen.