Die Übung war nach Angaben der Bundeswehr mit den Kommunen und Behörden abgestimmt. Wie gut - oder schlecht - die Abstimmung am Ende tatsächlich war, könnte noch zu Diskussionen führen.
Ja,denke ich auch.
Die Polizei teilte mit, sie sei wegen eines Mannes mit einer Waffe alarmiert worden und mit mehreren Einsatzkräften angerückt. “Wie sich im Nachgang herausstellte, handelte es sich bei dem mitgeteilten Waffenträger um einen Bundeswehrangehörigen, der im Rahmen einer Übung vor Ort war”, hieß es weiter.
Weder die Bevölkerung noch die Polizei war in dem Ort informiert? Da muss wohl noch etwas geübt werden.
Der br hatte gestern früh allgemein zur Großübung “Marshal Power” geschrieben, einige andere Zeitungen wohl auch (aber da Daten/Bezahlschranke).
https://www.br.de/nachrichten/bayern/bundeswehr-grossuebung-marshal-power-beginnt-in-bayern,V0GoOOq
Außerdem war schon am 16.10. beim Presseportal eine Nachricht eingestellt.
Wenn man bewaffnete Leute durch Ortschaften schicken will, reicht ein allgemeines Nachrichtenmedium auf Landesebene halt nicht. Mindestens die Polizei muss so gut informiert sein, dass sie genau wissen, dass dort eine Übung stattfindet und auch wissen wen sie kontaktieren müssen, um abzuklären, ob irgendein Bewaffneter in ihrem Gebiet wahrscheinlich dort an der Übung teilnimmt oder nicht.
Naja, ist schon besser jemanden hinzuschicken und mal zu gucken, auch wenn da gerade ne Bundeswehrübung ist, vielleicht ist es ja kein Soldat.
Wenn man weiß, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit ein Teil der Übung ist, schießt man vielleicht niemanden an.
Man könnte argumentieren, dass es die Aufgabe solcher Übungen ist, auch Probleme in der Kommunikation festzustellen.
Leider hier mit den unschönen Folgen…
Soviel ich weiß, ist es im Regelfall so, dass bei Dienstbeginn eine Lagebesprechung stattfindet, wo zumindest kommuniziert werden sollte, dass gerade eine solche Übung stattfindet und auch im eigenen Gebiet dazu etwas auftauchen könnte. Naja, wie es hier konkret abgelaufen ist, wird ermittelt.
vielleicht wurden ja heimliche Operationen trainiert. Sind sie schon mal durchgefallen.
Wenn ich als Polizist im Einsatz beschossen werde schieße ich natürlich zurück. Ganz unabhängig davon ob eine Übung abgemeldet wurde oder nicht. Hier hat die Übungsleitung mächtig versagt.
Ich frage mich aber auch irgendwie ob ein Polizist nicht in der Lage ist deutsche Uniformen zu identifizieren… oder warum da nicht mal einer von der Truppe “Ey, wir sind die Bundeswehr! Das ist 'ne Übung!” gerufen hat. Kurz: Da scheint wirklich enorm viel auf allen Seiten schief gelaufen zu sein.
Wahrscheinlich haben die Soldaten gedacht (und wurden wahrscheinlich auch entsprechend instruiert), die Polizei wüsste über die Übung Bescheid, und haben sich entsprechend ihrer Rolle verhalten, unter der Annahme, dass die Polizei auch nur ihre Rolle innerhalb der Übung wahrnimmt. Ich würde fast wetten, dass die Soldaten, mit denen der Schusswechsel stattfand, die Rolle des Angreifers spielen sollten und gemacht haben, was militärische Angreifer im gegnerischen Hinterland tun, wenn sie von der (wahrscheinlich ausrüstungs- und zahlenmäßig unterlegenen) Polizei gestellt werden.
Das hat irgendwie einen seltsamen Beigeschmack.
Ich verstehe das die Zeiten gefährlich sind und man vorbereitet sein muss, aber irgendwie… Kein Ahnung. Übungen in der Öffentlichkeit? Als wollte man die Bevölkerung schon mal an den Anblick gewöhnen oder so… :o
EDIT: Ich meine damit nicht das ich GEGEN Übungen in der Öffentlichkeit bin, nur das es die ganze Sache realer macht für mich und das macht mir Sorgen.
Das ist jetzt auch prinzipiell nichts so wirklich neues:
Ich bin ein Kind der 80er, bei uns in der Nähe gibt es eine große Kaserne - und früher war es hier im Ort gar nicht mal so ungewöhnlich wenn bei Übungen ein Panzer auf dem Dorfplatz stand, Soldaten in vollem Gerödel durch das Kaff gestürmt sind, oder auch mal eine Flugabwehrstellung auf dem Pausenhof der Schule aufgebaut wurde.
Wir fanden das ganze als Kinder damals einfach nur spannend und interessant…
Ich bin halt 99 geboren.
Soldaten in Uniform hab ich fast nur an den Autobahn Raststätten gesehen (da waren irgendwie immer seltsam viele) und mittlerweile oft im Zug oder halt am Tag der Bundeswehr.
Aber aktive Übungen in einer normalen Stadt? Tatsächlich noch nie.
Wer auch immer die Polizei gerufen hat schien zumindest auch überrascht gewesen zu sein :o
Wer auch immer die Polizei gerufen hat schien zumindest auch überrascht gewesen zu sein :o
Eine solche Reaktion ist ja auch durchaus zu erwarten und das hätte man durchaus in die Übung einbinden können und müssen, wäre die richtig vorbereitet und alle betroffenen Dienststellen informiert gewesen. Denn auch im Verteidigungsfall wird das passieren, dass Leute, die Bewaffnete sehen, einfach die Polizei rufen. (gerade bei dem in der Übung dargestellten Szenario ist das sogar wichtig, denn irgendwie muss man ja feststellen, dass da gerade jemand das Hinterland infiltriert) Wenn die einen solchen Notruf richtig abfragt, kann sie dann vielleicht sogar im Vorfeld schon feststellen, ob das Verbrecher, Jäger, eigene oder gegnerische Soldaten sind, und entsprechend reagieren. Im echten Verteidigungsfall würden gegnerische Soldaten wahrscheinlich auch auf bewaffnet anrückende Polizei schießen.
Wo sollen die denn sonst üben, wenn es ausdrücklich um die Zusammenarbeit mit lokalen Behörden geht?
Truppenübungsplätze gibt es zwar, aber die sind dafür ungeeignet, denn der gesamte Aspekt der Zusammenarbeit mit Behörden vor Ort lässt sich da nicht richtig üben, weil es die dort nicht gibt. Und die auf einen ihnen unbekannten Truppenübungsplatz einladen bringt halt auch denkbar wenig, denn eine große Stärke der örtlichen Behörden ist deren Ortskenntnis, die eben nur dort zum Tragen kommt, wo sie herkommen. Auch die Anwesenheit der Zivilbevölkerung lässt sich auf Übungsplätzen nur schwer richtig simulieren.
Da es ja glimpflich ausgegangen ist, kann man nun humorvoll behaupten, dass die „Zusammenarbeit“ mit den Behörden exzellent geklappt hat. Es wurden Meinungen ausgetauscht und die örtliche Polizei hat mangels echter Gegenwehr das Argument gewonnen. Was hätten die wohl geguckt, wenn ein Panzergranadier mit ner Übungs-Panzerfaust auf den Bulli gezielt hätte, oder ein Puma vorgefahren wäre?
/s
Ich glaube, spätestens, wenn der Panzer Dir mit der Kanone genau zwischen die Augen zielt, ergibst Du Dich freiwillig, egal, wie legitim Dein Anliegen gegenüber dem Panzer ist.
Na. Nicht unsere geschätzte Dorfpolizei. Die ist hart im Nehmen! Ob Rotlichverstöße oder Panzer, der Manfred regelt.
Ich musste schmunzeln, als ich mir die Dame vom örtlichen Ordnungsamt vorstellte, wie sie versucht, einem in feindlicher Absicht anrückenden Panzer ein Knöllchen wegen einer angeblichen Verkehrsordnungswidrigkeit zu schreiben, die es weder gibt, noch sie dafür zuständig ist.
Den Krieg würden wir gewinnen, denn die Panzerbesatzung würde sich totlachen. Spätestens wenn das Ordnungsamt die Polizei zur Verstärkung ruft und die Polizei dem Ordnungsamt erklärt, dass das, was da vor sich geht 1. völlig legal ist und 2. weder in den Zuständigkeitsbereich von Polizei noch Ordnungsamt fällt. (Diese Annahme kann möglicherweise auf tatsächlich stattgefundenen Ereignissen beruhen)
Früher war das viel üblicher und im Ausland macht man das auch mehr als hier.
Aber ja: es wurde auch gesagt, dass das nun wieder häufiger zu sehen sein wird, genauso wie Kolonne auf der Autobahn.





