Statt des schriftlichen Dividierens wird künftig ausschließlich halbschriftlich gerechnet. Größere Zahlen werden in überschaubare Teilaufgaben zerlegt, etwa bei 126 : 6 zunächst 120 : 6 und anschließend 6 : 6.
… ist das nicht einfach nur schriftliches Dividieren mit Extra-Schritten…???
126 : 6 = 21 12 --- 06 6 --- 0Ich persönlich sehe den Sinn auch nicht, schriftlich dividieren zu können. Das habe ich wirklich nie wieder getan, seit ich nicht muss. In der Alltagsmathematik ist es viel einfacher, die 126 eben erst zu zerteilen. Dann geht der Rest auch im Kopf.
Wer so komplizierte Aufgaben rechnen muss, dass er dazu Stift und Papier bemühen muss, nimmt eh den Taschenrechner.
Den einzigen Nachteil, den ich auf Anhieb sehe, ist, dass die Polynomdivision in der Oberstufe dann nicht mehr auf dem schriftlichen Dividieren aufbauen kann. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir nie wirklich klar war, wie man vom Dividieren natürlicher Zahlen auf die Division von Polynomen kommt.
Ich persönlich sehe den Sinn auch nicht, schriftlich dividieren zu können. Das habe ich wirklich nie wieder getan, seit ich nicht muss.
Es geht bei ganz vielen Dingen, die in der Schule unterrichtet werden, nicht um anzuwendende Methoden, sondern um thematische Grundverständnisse.
Ich finde, das halbschriftliche Dividieren bringt mehr Einsicht in Grundverständnisse als den Algorithmus zum schriftlichen Dividieren auswendig zu lernen. Das Konzept ist dasselbe, nur dass du beim schriftlichen jedes Mal die größtmögliche Zehnerpotenz des Divisors benutzt (das ist Mathematisch nicht sauber ausgedrückt, aber ich hoffe, ich mache mich verständlich).
Das Beispiel ist ein bisschen zu einfach, um die Unterschiede aufzuzeigen. Wenn ich das richtig verstanden habe, können die einzelnen Summanden, die in Summe den Dividenden ergeben ‘nach Gefühl’ frei gewählt werden, also bei
157:6z.B. auch120:6 + 24:6 + 13:6, wärend schriftliches Dividieren starr die Teil-Dividenden für jede Stelle vorgibt.That’s just slavery with extra steps!
(für die Einordnung: das war ein Zitat von Richard und Morti)
Braucht man das nicht als Grundlage für die Polynomdivision?
Und schriftliche Polynomdivision sollte man wissen weil?
Ich glaube wenn man allgemein algebraisches Verständnis hat und grundsätzlich irgendwie dividieren kann, kann man auch recht schnell lernen Polynome zu dividieren, ohne den Algorithmus auswendig gelernt zu haben.
Mal abgesehen davon, wieso Polynomdivision überhaupt mehr oder weniger relevant sein sollte als andere Sachen, die momentan nicht im Lehrplan sind.
klar kann man das lernen, aber es ist doch praktischer, wenn man es schon kann
Wenn das System besser funktioniert, ich hätte auch kein Problem wenn man dan asiatische dividieren lehrt
Wie geht denn das?
Danke!
Primzahlzerlegung+Brüche kürzen und alles ist super
Sinnvolle Änderung. Ich hab den Algorithmus für das schriftliche Dividieren selbst als Schüler immer nach wenigen Wochen wieder vergessen und ab dem Moment, wo wir Taschenrechner verwenden durften, hab ich ihn überhaupt nie wieder gebraucht. Selbst den für das schriftliche Multiplizieren müsste ich mittlerweile nachsehen, auch wenn ich den als Schüler definitiv noch intus hatte.
In einer Welt, in der (dank Smartphone) wirklich jeder jederzeit einen Taschenrechner dabei hat, gehört auch der Unterricht daran angepasst. Algorithmen auswendig zu lernen und anzuwenden, schärft niemandes mathematisches Verständnis.
Es ist ein einfacher Algorithmus. Sowas muss verstanden werden können.
Ich denke, das ist der Unterschied, verstehen vs. auswendig lernen.
Also bin bei dir, algorithmisches Denken darf gerne geübt werden, und auch grundsätzlich fand ich es immer angenehm zumindest einmal gesehen zu haben, dass/wie sowas auch ohne Taschenrechner berechenbar ist.
Aber ja, das zum Erbrechen zu üben, nur dass man dann wenig später, das immer mit Taschenrechner macht, halte ich jetzt auch nur begrenzt für hilfreich.dann benutz halt keinen Taschenrechner :)
Rechenschieber-Gang
natürlich führt das Erlernen eines Algorithmus nicht direkt zu Verständnis. Aber wer kann denn ohne einen Algorithmus dividieren?
Was eine Division ist und wie sie konzeptuell funktioniert, hab ich sofort verstanden, als es mir das erste Mal erklärt wurde. Den Algorithmus für schriftliche Division hab ich mir trotzdem nie langfristig merken können.
Der Erwerb mathematischer Kompetenzen ist eng verbunden mit übergreifenden Zielen zur Entwicklung der Persönlichkeit und des sozialen Lernens wie der Kooperationsfähigkeit, der Fähigkeit zur Organisation des eigenen Lernens und der Bereitschaft, die eigenen Fähigkeiten verantwortungsvoll einzusetzen
Da schreibt man den mathematischen Kompetenzen aber viel zu. Ich kann nicht sagen, dass das lernen von “7 / 2 = 3 Rest 1” meine Persönlichkeit nachhaltig entwickelt hätte. Und an welcher Stelle ich meine unfassbar mächtigen Fähigkeiten zu ebendieser Berechnung verantwortungsvoll einsetzen kann, das muss mir auch jemand erklären. Betonung auf verantwortungsvoll, wie kann ich denn verantwortungslos dividieren?
Für mich klingt das so, als ob da jemand diesen Vorspann mit einem LLM generieren hat lassen.
wie kann ich denn verantwortungslos dividieren?
Indem du den anderen Kindern verschweigst, wie groß der ihnen zustehende Teil vom Kuchen wäre.
So gesehen … Herr Merz, bitte nochmal die dritte Klasse wiederholen.
Yay Niedersachsen will sich noch dümmer machen, kann ja nicht sein, dass Bremen im Bildungsmonitor 2025 statt Niedersachsen auf dem letzten Platz liegt!
Uff, schwierig. Ich finde es extrem wichtig fürs mathematische Bauchgefühl durchs Schreiben die Zahlen “in die Hand” zu kriegen. Ja klar, halbschriftlich nutzt nur das Distributivgesetz, aber ich hoffe es ist am Ende nur Abwägung zwischen “Allgemeingültigen Algorithmus lernen” und “Kopfrechnung vereinfachen”.
Ich finde es extrem wichtig fürs mathematische Bauchgefühl durchs Schreiben die Zahlen “in die Hand” zu kriegen.
Es ist im Prinzip algorithmisches Denken was man damit lernt. Das Zerlegen von Problemen in kleinere Teilprobleme und mittels dieser ein systematisches Lösen des Gesamtproblems. Und das ist noch für weit mehr als nur Informatik (CPUs führen Divisionen nach exakt diesem Schema durch) relevant. Ich meine, ist es nicht einfach cool, dass man Divisionen in Multiplikationen und Subtraktionen verwandelt, und dass ein stur-dummes Vorgehen nach Schema-F hier komplexe Operationen ermöglicht, die für unser Gehirn extrem schwer bis unmöglich (wenn die Zahl groß genug ist) wären? Es wäre weniger wichtig, dass die Schüler das im Rekordtempo und zur Perfektion beherrschen, aber sie müssen verstehen wie der Trick funktioniert und ein Bedürfnis dafür entwickeln solche Lösungsstrategien auch auf andere Probleme anzuwenden.
Man denkt hier evtl. wie schon seit langem, es kann alles aus der Bildung weg gespart werden, was nicht unmittelbar auf den Beruf vorbereitet. Aber ich glaub hier schneidet man sich selbst bei diesem Vorhaben ins eigene Fleisch. Das kommt halt davon, dass wir von Juristen (Auswendiglernern) und BWLern (Plakate-Malern, Referate- und Sich-für-den-Größten-Haltern) regiert werden.
Das neue niedersächsische Kerncurriculum
Also nur da oben im Noääden?
Bildung ist nunmal nachwievor Ländersache. Außerdem ist es nicht einmal der ganze Norden (und ob ganz Niedersachsen zum Norden gehört, wird auch gerne diskutiert).
ob ganz Niedersachsen zum Norden gehört, wird auch gerne diskutiert).
Von Italien aus betrachtet, ist es eindeutig :)
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