Ich hab dazu die Tage einen interessanten Gedanken gelesen: Warum ist “Fahren ohne Parkschein” eine Straftat, aber “Parken ohne Parkschein” nicht? In beiden Fällen wird etwas genutzt ohne dafür vorher am Automaten zu bezahlen. In den Kommentaren ging es dann um juristische Spitzfindigkeiten, aber so wirklich erklären konnte es keiner, warum diese beiden Tatbestandteile so unterschiedlich behandelt werden
warum diese beiden Tatbestandteile so unterschiedlich behandelt werden
Die Antwort ist wie immer so einfach wie erschreckend:
Wer “die Beförderung durch ein Verkehrsmittel […] in der Absicht erschleicht, das Entgelt nicht zu entrichten, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft”.
Nach Ansicht vieler bayerischer Verkehrsbetriebe ist das auch richtig so. “Wir benötigen die Abschreckung”, sagte etwa Bernd Rosenbusch, Geschäftsführer des Münchner MVV
Wen will er abschrecken?
“Die Betroffenen sind überwiegend arbeitslos (87 %), ohne festen Wohnsitz (15 %) und suizidgefährdet (15 %)”, so die Initiative Freiheitsfonds.
Na, die werden sich alle auch ein Ticket leisten. Oder zu Fuß zum Amt marschieren. Oder im Winter draußen bleiben und erfrieren. Privilegiertes Arschloch.
Da liegt ein Denkfehler vor. Er will ja nicht die abschrecken, die es sich bisher schon nicht leisten konnten oder (psychisch) krank sind.
Er will die abschrecken, die es sich leisten können und auch derzeit ordentlich bezahlen. Denn ohne Konsequenzen würde diese Menschen auch nicht mehr zahlen.
Also müsste man die Strafen und Kosten besser an der Situation der Erwischten orientieren. Kaum Geld - keine Strafkosten. Normal Geld - normale Strafkosten. Viel Geld - hohe Strafkosten
Der Denkfehler ist, dass Abschreckung durch Strafe ein brauchbares Instrument ist. Es zeigt nur, dass der privilegierte Arsch sich einen Scheiß für die Bedürfnisse und Lebensrealitäten schwächsten Mitglieder der Gesellschaft interessiert.
Es geht ja nicht um Abschreckung, es geht darum, denen, die sowieso schon ganz unten sind, nochmal einen reinzuwürgen. Wie das “Konservative” halt gerne so machen.
Ich verweise auf meine Berechnung zur Finanzierung des Deutschlandtickets für Personen im Bürgergeld.
Einkorn nutzt Mathe!
Bundesregierung wurde verwirrt!
Bundesregierung ist verwirrt!
Bundesregierung attackiert in Verwirrung die schwächsten der Gesellschaft!
Direkt abgespeichert, solche Zahlen können hin und wieder nützlich sein :)
Sehr gute Idee. Danke!
Das günstigere Deutschlandticket ❤️
Ich würde gern das Ergebnis sehen wenn jemand mit “ich fahre ohne Führerschein” Auto fährt.
Edit: Ich habe nur den Titel gelesen, wurde aber hinreichend auf die Falschheit meines Gedankengangs hingewiesen.
Erschleichen von Leistungen und Fahren ohne Fahrerlaubnis kann man nicht wirklich vergleichen würde ich sagen.
Nicht traurig sein. Der Gedanke war ja trotzdem witzig.
Inwiefern möchtest du eine Leistungserschleichung mit einer (aus Gründen) nicht vorhanden Befähigung ein Auto zu führen (und gegebenenfalls Menschen zu gefährden) miteinander vergleichen?
Naja, die juristische Finesse ist ja hier das erschleichen von Leistungen - und wenn ich deutlich drauf hinweise, dann “schleiche” ich ja nicht heimlich rum.
Fürs Auto ist das halt anders formuliert im Gesetz, sodass das demselben Effekt hätte, wie wenn ein Reichsbürger o.ä. dasselbe versucht mit Wortverdrehung (“Ich führe das Auto nicht, ich reise. Der Führerschein ist aber nur für das Führen nötig, wie man schon am Namen sieht…”) - ein Polizist wird genervt mit den Augen rollen, seinen Ermessensspielraum in dem er dich mit etwas davon kommen lassen könnte evtl nicht ausschöpfen und dir die entsprechenden Knöllchen und Anzeigen ausstellen…
Grundsätzlich ein lustiger Gedanke, aber Auto fahren ist erstmal ein Privileg, kein Recht. Um 1,5 Tonnen Stahl mit unbegrenzter Geschwindigkeit auf unseren Autobahnen bewegen zu dürfen, ist eine staatliche Prüfung mehr als angebracht.











