Ich bin vor Kurzem zufällig beim Twitterkonto von Yanis Varoufakis vorbei gestolpert. Und da habe ich eine Rede gelesen, die er vorm EU-Parlament gehalten hat. Es stand leider nicht da, wer ihn eingeladen hat (hat MERA25 überhaupt Sitze im Parlament?).
In seiner Rede scheint mir mindestens an der Stelle, wo Russland als Gefahr stehen sollte, eine große Lücke zu sein. Den Rest kann ich nicht hinlänglich zureichend bewerten.
Vielleicht kann mir ja jemand von euch helfen, das einzuordnen & mir sagen, ob MERA25 letztlich nur eine weitere Front im russischen Propagandakampf ist.
Aus deiner BPB Quelle
Du kannst die beiden Werte also garnicht so einfach vergleichen und deine Quelle bestätigt, dass es bezogen auf das BIP sehr viel weniger ist.
Jetzt kommt aber die Krux. Vergleichen wir das mal mit der Zahl an Soldaten in der Bundeswehr.
Zu der Zeit haben also die Solde der Soldaten eine größere Rolle gespielt. Solde, die wieder in den Inlandskonsum zurückfließen. Man könnte es zynisch als indirektes Arbeitslosengeld bezeichnen, weil die kasernierten Soldaten wenig zur Produktion beigetragen haben. Die Bundeswehr war damals auf den großen Landkrieg gegen den Ostblock ausgerichtet. D.h. tausende Panzer und Millionen Soldaten kämpfen in Mitteldeutschland.
Dazu kommt, dass zumindest seit den 90er Jahren der Anteil an Investitionen in Deutschland deutlich gesunken sind. Die Bevölkerungspyramide ist zur Urne geworden. Wir haben eine Rentenkatastrophe und eine Klimakatastrophe.
Ich denke, wenn man die Belastung durch die Militärausgaben ins Verhältnis zu den notwendigen Ausgaben setzt, wird man bei einer deutlich härteren Belastung rauskommen, was wiederum die ökonimischen und sozialen Bedingungen für eine neue Machterfreifung erleichtert.
… Und es Massenarbeitslosigkeit gab.
Das stimmt wohl und ich halte das 5% Ziel auch nicht für zielführend oder sinnvoll. Aber man muss auch sagen, dass das Ziel auch aufgeweicht werden kann und Ausgaben, die früher nicht eingezogen wurden nun zu dem Ziel gehören. Insgesamt kann man damit auch Investitionen tätigen, die durchaus sinnvoll sind und den Bürgern hier zugute kommen. Mehr Ausgaben für den Zivilschutz z.B. wenn europäische Bauunternehmen oder Konzerne zum Zuge kommen und sinnvollerweise besteuert werden, ebenso wie Vermögen. Wäre es schön, wenn wir Zivilschutz nur für Naturkatastrophen benötigen würden, natürlich, aber das Beispiel der Ukraine und des Nahen Ostens beweist das Gegenteil. Ich bezweifle auch, dass wir mit Kanzler Merz eine für die Bevölkerung sinnvolle Steuerung der Ausgaben bekommen und damit wird eine faschistische Machtergreifung nicht unbedingt unwahrscheinlicher wird.
Gerade der Krieg in der Ukraine zeigt, dass Ausgaben für das Militär sinnvoll beurteilt werden sollen. Es macht wirtschaftlich keinen Sinn eine teure Rakete zu benutzen, um Drohnen abzuwehren, die nur einen Teil bis Bruchteil der Kosten haben. Auch hier vermute ich wir das mit der aktuellen Bundesregierung nicht bekommen werden. Großgerät ist immer attraktiver, man kann sich daneben fotografieren lassen und bei hohen Investitionen ist die Wahrscheinlichkeit eines Kickbacks für die Verantwortlichen womöglich höher.
Aber das Ergebnis des kalten Kriegs macht auch ein wenig Hoffnung, dass sich der Menschenverstand vielleicht doch wieder einmal durchsetzen wird.
Was die Personalkosten angeht, ist das sicherlich richtig, aber in der Gesamtbetrachtung greift eine alleinige Betrachtung der Personalkosten und damit verbundenen Faktoren etwas zu kurz.
Denn insbesondere, was die Verteidigungsfähigkeit betrifft, ist die reine Anzahl der aktiven Soldaten alleine nur ein Teil der Rechnung, denn durch die Wehrpflicht gab es in der Vergangenheit zusätzlich noch eine riesige Menge an personellen Reserven, die im Kriegsfall sehr schnell wieder einsatzfähig gewesen wären.
Finanzierbar waren die wesentlich höheren Verteidigungskosten in der Vergangenheit durch wesentlich höhere Besteuerung großer Einkommen und Vermögen. Da war dann sogar noch genug Geld übrig, um obendrauf noch einen wesentlich besser ausgebauten Sozialstaat zu finanzieren, mit all seinen positiven Effekten. Die Wartung von Infrastruktur fand damals auch noch regulär statt, nicht nur als panische Notmaßnahme, nachdem mal wieder eine Brücke, die man mutwillig um der schwarzen Null willen hatte verfaulen lassen, öffentlichkeitswirksam in einen Fluss gefallen war.
für die sog. neuen bundesländer war das nach ihrem anschluß der fall, daß so viele junge männer alimentiert wurden, die in der neuen ordnung schlichtweg ausschuß waren. wir waren dann ein stück weit froh über die ersten ausslandsstationierungen im Kosovo, weil das die zahl der nazischläger, die am wochenende unterwegs waren, merklich reduzierte.