Rouaa und Ibrahim hatten ihre Ausbildungsverträge unterschrieben und hätten damit bis zum Abschluss bleiben dürfen. Trotzdem wurden sie abgeschoben.
Wenn man eine Behörde daran misst, wieviel sie abschieben, fangen sie dort an, wo es am einfachsten ist. Das sind die gut integrierten, die man angeblich nur ganz schwer los wird. Die Straftäter sind längst abgetaucht und die müsste man suchen gehen (was komplizierter ist, als einfach frühmorgens zur Meldeadresse oder am Vormittag zur Schule oder zum Arbeitsplatz zu fahren)
Das KPI-Problem. Setzt man dumme KPI kriegt man dumme Ergebnisse.
Das Problem ist: Die Leute die einfach zu finden sind, die einem geregelten Leben nachgehen und Steuern zahlen, DIE sind leicht zu finden. Der Drogendealer der hier am Bahnhof in meinem Kaff vertickt, der ist noch da. Der Assi der hier in meinem Kaff regelmäßig Frauen belästigt der ist auch noch da, der Prediger in der Moschee der laut eines diese Einrichtung besuchenden Kollegen regelmäßig die Ungläubigen verdammt und jeden Anschlag gegen diese befürwortet ist auch noch da.
Kurz: Wir werfen die Leute raus die wir gebrauchen können, dafür behalten wir den Bodensatz der arabischen Welt.
Und du klingst wie der Bodensatz der westlichen Welt… Was helfen würde, wäre Menschen eine Chance zu geben. Dann würden sie auch nicht dazu gedrängt werden, z.B. Drogen zu verkaufen. Und dann würden sie vielleicht auch nicht in parallelen Machtstrukturen Zuflucht suchen. Das ist ein von uns weißen Deutschen gemachtes Problem und eigentlich auch schon mehr als offensichtlich aus der Weltgeschichte, dass Ausgrenzung und Marginalisierung eben zu genau diesen Problemen führt…
Was helfen würde, wäre Menschen eine Chance zu geben.
Die Menschen HABEN Chancen, entscheiden sich aber dazu dieses Land als Selbstbedienungsladen zu betrachten. Du wirst nicht gezwungen Drogen zu verticken, Frauen zu belästigen oder die als Hassprediger zu betätigen, das sind alles freie Entscheidungen von Menschen mit denen ich den Boden dieses Landes definitiv nicht teilen möchte.
Du wirst nicht gezwungen Drogen zu verticken
An den Punkt würde ich gerne einhaken. Ich gebe dir recht das niemand direkt gezwungen wird Drogen zu verkaufen, allerdings möchte ich den Umstand geltend machen das auch sehr oft die Türen zu legitimen Beschäftigungen nicht nur geschlossen, sondern metaphorisch zugemauert werden. Da ist natürlich der Arbeitgeber der keine Fragen stellt und dich in Bar bezahlt verständlicherweise oft die einzige und wenn man so etwas hier liest, auch oft scheinbar die bessere Wahl für eine geflüchtete Person.
Mein Lösung wäre das wir Gesetze abschaffen die Geflüchtete aktive davon abhalten ihren Lebensunterhalt legitim zu verdienen. (Und halt aufhören die Zahl der Abgeschobenen als Messlatte für den Erfolg der Migrationspolitik zu nutzen.)
Was hältst du von so einer Herangehensweise bzw. was wäre deine Vorgehensweise?
Normalerweise ist eine legale Arbeitsaufnahme ja nach drei bis sechs Monaten möglich, diese Zeitspanne sollte meiner Meinung nach eher genutzt werden um Sprachkenntnisse und eine Art “Integrationskurs light” zu vermitteln… also quasi die Basis zu schaffen um die Arbeitsaufnahme unproblematischer zu gestalten. Ich finde so etwas sollte auch unabhängig von der Erfolgsaussicht eines Asylantrags stattfinden: Im worst case geht der abgelehnte Asylbewerber dann eben mit deutschen Sprachkenntnissen heim.
Ansonsten sollten meiner Meinung nach gerade in den Aufnahmeeinrichtungen Arbeitsstellen geschaffen werden: Es macht doch viel mehr Sinn den Menschen die dort wohnen Arbeitsstellen anzubieten anstatt auf irgendwelche externen Dienstleister zu setzen.
Im Sinne von echten Ausbildungen? Dann absolut!
Ich meine selbst wenn jemand nicht hier in Schland bleibt; Mechaniker, Elektriker, Mechatroniker, Ingenieure usw. sind ja alles Berufe die weltweit von nutzen sind.
Ich hab mal im Gedanken damit gespielt wie man das aktuelle Asylsystem ersetzen kann weil, Duldung bspw. ist so ein bürokratischer Albtraum. Dabei kann es nämlich vorkommen das die eben nicht nach einigen Monaten arbeiten dürfen und manchmal sogar nicht den Landkreis verlassen dürfen für Jahre. (Dann sitzen die Leute halt nun mal halt auch gezwungener maßen in Städten, dürfen nicht arbeiten und dürfen auch nicht gehen.)
Halt wirklich vernünftige Verträge wo bspw. die Teilnahme am Ausbildungsprogramm halt garantiert das die Person nicht abgeschoben wird während der Zeit. Weil sowas wie der Artikel hier, ist ja wirklich fast schon Werbung im informellen Sektor Arbeit zu suchen und das macht es einfach für wirklich alle schlimmer.
Und ansonsten würde ich mich am kanadischen System orientieren.
Ja und ich möchte den Boden dieses Landes definitiv nicht mit rassistischen Menschen wie dir teilen. Du hast auch die Entscheidung getroffen, dich nicht mit gesellschaftlichen Dynamiken zu beschäftigen und zu erkennen, dass dies wiederkehrende Muster sind, die nix mit individuellem Verhalten zu tun haben. Du hast dich aber dafür entschieden, dem geschürten Hass nachzugehen und Menschen aufgrund ihrer Ethnie oder Religion auszugrenzen.
Dann haben wir unsere Positionen in diesem Konflikt ja klargestellt.
Ich finde es wirklich sehr krass, was du hier so schreibst und wie offen islamfeindlich und rassistisch du bist. Was machst du in diesem Forum?
Zeig mir die Stelle an der ich rassistisch oder islamfeindlich argumentiert habe oder unterlasse solche Unterstellungen.
der Drogendealer der hier am Bahnhof in meinem Kaff vertickt, der ist noch da. Der Assi der hier in meinem Kaff regelmäßig Frauen belästigt der ist auch noch da, der Prediger in der Moschee der laut eines diese Einrichtung besuchenden Kollegen regelmäßig die Ungläubigen verdammt und jeden Anschlag gegen diese befürwortet ist auch noch da.
Stereotypisierung von migrantischen Menschen. Zum einen pickst du hier drei sehr stereotype Beispiele raus, die erst durch eine rassistische Sichtweise entstanden sind und vor denen gesellschaftlich Angst geschürt wurde/wird. Das ist dann wie der “Arbeitslose”, der extrem faul ist und sich auf dein Steuergeld ein geiles Leben macht. Das sind eben keine real existierenden Menschen, auf die du dich konkret beziehst und deren Leben du kennst. Sondern das sind rassistische Stereotype, deren der du dich bedienst, um ein klares Feindbild und einen klaren Sündenbock zu haben.
Kurz: Wir werfen die Leute raus die wir gebrauchen können, dafür behalten wir den Bodensatz der arabischen Welt.
Einteilen in “gute” und “schlechte” Migrant:innen. Menschen werden in deinem Weltbild also nach Wertigkeit eingeteilt. Nur, wer genug leistet (und auch zwingend in kapitalistischen Metriken! Sorgearbeit zählt nicht!), ist lebenswert und darf Teil der Gesellschaft sein. Menschenrechte gelten nur für die, die genug Leistung erbringen. Was hier auch drin steckt ist eben diese gesellschaftlich geförderte Angst vor “Gefährdern” oder anderen gefährlichen “Ausländern”. Das wurde ein riesiges Thema durch die extrem rassistische Darstellung der Kölner Silvesternacht (2015) und hält sich bis heute in stark verzerrten Medienberichten über Straftaten durch Migrant:innen. Dabei wird wissentlich die Gefahr übertrieben und ignoriert, dass der Großteil von Straftäter:innen in allen möglichen Kategorien weiße Menschen mit deutschem Pass sind.
Die Menschen HABEN Chancen, entscheiden sich aber dazu dieses Land als Selbstbedienungsladen zu betrachten.
Noch einmal: du hetzt gerade gegen imaginäre Feindbilder, die rechte Parteien seit Jahrzehnten in unsere Köpfe bekommen wollen. Dass Menschen das Land wie ein “Selbstbedienungsladen” ansehen würden, ist eben dieser “Sozialtourismus” über den viele Rechte gehetzt haben. Das hat nichts mit der Realität zu tun, sondern ist einfach rassistische Propaganda. Und die verbreitest du hier.
Du wirst nicht gezwungen Drogen zu verticken, Frauen zu belästigen oder die als Hassprediger zu betätigen, das sind alles freie Entscheidungen von Menschen mit denen ich den Boden dieses Landes definitiv nicht teilen möchte.
Noch einmal, geht es dir hier wirklich um echte Menschen oder führst du diese Beispiele nur als abschreckende Stereotype an? Weißt du, wie viele weiße Menschen mit einem deutschen Pass Drogen verticken? Wie viele Hass prädigen (ja, sogar unser Bundeskanzler tut das halt)? Und es ist doch schon seit Ewigkeiten bekannt, dass sexuelle Gewalt größtenteils im engeren Umfeld passiert und dass es eben in diesem Land zu einem sehr großen Anteil eben weiße Menschen mit einem deutschen Pass sind, die diese begehen. Es kann dir hier ja also nicht um die Delikte als solches gehen, sondern nur darum, migrantische Menschen als böse und gefährlich darzustellen. Und das ist wiederum Hetze gegen diese! Das ist nicht viel anders, als es die AFD schon lange tut oder was die Nazis damals getan haben. Nur hast du natürlich eine weniger große Bühne hier. Überleg dir also nochmal genau, was du so von dir gibst.
Ja, Abschiebungen seien mit Härten verbunden, heißt es aus dem Ministerium. Und ja, es sei oft unverständlich, warum gut integrierte Personen auf diese Weise außer Landes gebracht würden.
Wenn man jetzt nur eine triviale Lösung für diese unverständliche Härte finden könnte, so als zuständiges Ministerium… Aber ich schätze wir haben schon nichts versucht und haben keine Ideen mehr.
Das wird unser Land sicherlich voran bringen. Das Land wird dadurch sicherlich viel besser werden /s
Das Stadtbild ist gleich viel besser! Diese rumlungernden *checks notes* Bäckerlehrlinge haben meiner Tochter immer richtig viel Angst gemacht.
Ich wohne über einer Bäckerei und die ist nunmehr seit fast 2 Monaten wegen Personalmangel zu. Danke, Merz.
Bäckereien machen doch das Stadtbild kaputt. Frag doch einfach Mal deine Tochter.
Nach allem was ich gelesen habe in den letzten Jahren ist die Bonpflicht schuld!!!1111einself
Wie der Artikel schon schreibt: Symbolpolitik. Mehr nicht.
Symbolpolitik wäre für mich eine Geste ohne konkrete Auswirkung. Menschen abschieben ist sehr konkret.
Ja, ich verstehe das Argument, denke allerdings, dass Symbolpolitik sich in erster Linie dadurch auszeichnet, dass es das Problem nicht löst.
Die Grenzkontrollen sind z.B. ja z.B. auch Symbolpolitik, haben aber in Form von Staus und enormen Kosten auch Auswirkungen.
Ja, ich verstehe das Argument, denke allerdings, dass Symbolpolitik sich in erster Linie dadurch auszeichnet, dass es das Problem nicht löst.
Dann ist aber alle Politik der etablierten Parteien mit teilweiser Ausnahme der Linken Symbolpolitik…
Nichts anderes habe ich behauptet.
Dann haben wir, neben vielleicht der semantischen Frage der passenderen Begriffsbdedeutung, keinen Dissenz :D
Alles nicht. Viele gute Politik passiert, aber sowas schafft es meist nicht in die Zeitung.
Minderheitenpolitik (Ausländer, Migration, Minderheitenreligion, Gender, Trans, Sexualität, …) ist allerdings fast immer Symbolpolitik. Das sind Themen, die vergleichsweise wenig Leute betreffen, die aber große Aufregerthemen sind und wo die Mehrheit eine starke Meinung dazu hat.
Diese Themen eignen sich halt super für Symbolpolitik, weil man damit den politischen Diskurs vollmüllen kann. Schieb zwei Ausländer ab und die Medien sind drei Tage lang beschäftigt. Dann mach den nächsten Mist, der wieder ein paar Tage lang alle aufregt und von den echten Themen ablenkt.
Echte Lösungen für solche Probleme sind nämlich immer kontrovers, insbesondere weil es leider viele Leute gibt, denen es wichtig ist, dass es anderen Leuten schlecht geht.
Deswegen lieber regelmäßig einen Aufreger produzieren und den Diskurs voll müllen, damit keine echten Lösungen gemacht werden müssen. Insbesondere eben bei Parteien, die von Chaos und Problemen leben.
Minderheitenpolitik (Ausländer, Migration, Minderheitenreligion, Gender, Trans, Sexualität, …) ist allerdings fast immer Symbolpolitik. Das sind Themen, die vergleichsweise wenig Leute betreffen, die aber große Aufregerthemen sind und wo die Mehrheit eine starke Meinung dazu hat.
Fast ein Drittel aller Menschen in DE haben einen Migrationshintergrund oder passen nicht ins
arischemerz’sche Stadtbild. Im weitesten Sinne queer sind wahrscheinlich um die 10% der Gesamtbevölkerung. >50% der Menschen hier sind nicht männlich. Es sind also schon eine große Gruppe an Menschen von dieser sogenannten Symbolpolitik betroffen - wenn nicht direkt durch Entrechtung, dann indirekt durch Ausgrenzung, Gewalterfahrungen im Alltag, soziale Entwurzelung, Zukunftsangst und Hoffnungslosigkeit. Die individuellen Auswirkungen auf das persönliche Leben sind auch so schon ganz massiv schädlich, selbst wenn nur wenige direkt angegangen werden sollten. Darüber hinaus wird die Gesellschaft selbst dadurch gewaltvoller und auch die privilegierten Schichten leiden langfristig unter Lohnniveausenkung, sozialem Kahlschlag, dem Verlust des gesellschaftlichen Zusammenhalts, autoritärer Wende und und co.Es ist eben nicht nur ein Ablenkungsmanöver, sondern eben auch strukturelle und institutionelle Gewalt, die messbaren Schaden anrichtet und unsere Gesellschaft Schritt für Schritt in die Barbarei treibt.
Deswegen lieber regelmäßig einen Aufreger produzieren und den Diskurs voll müllen, damit keine echten Lösungen gemacht werden müssen. Insbesondere eben bei Parteien, die von Chaos und Problemen leben.
Da stimme ich dir auf jeden Fall zu.
Bedenke, die Gruppe der Frauen ist nicht so homogen wie man denkt. Es gibt tatsächlich nicht wenige Frauen, die hart auf der Seite des Patriachats stehen, so unverständlich das sein mag. 18% der Frauen haben AfD gewählt und 27% CxU. Bei den Männern waren das 24% und 30%, also schon mehr, aber der Unterschied ist nicht so groß wie man denken mag.
Die Gruppe der Frauen, die Frauenrechte wichtig genug finden um dafür keine Parteien zu wählen, die aktiv Frauenrechte beschneiden, sind also nicht >50%, sondern eher so 28%, und die sind im Endeffekt auch nicht die Zielgruppe, die AFD/CxU wählt und damit für AfD/CxU auch irrelevant, genauso wie Leute mit Migrationshintergrund (von denen rund trotzdem 20-25% AfD/CxU wählen) und queere Leute.
Und natürlich schadet minderheitenfeindliche Symbolpolitik diesen Wählergruppen, keine Frage. Ist aber einer CxU oder AfD egal, bzw. passt das ihnen sogar ganz gut.
Symbolpolitik ist es trotzdem, weil es eben nicht den Zweck hat Probleme zu beseitigen oder verringern, sondern es dabei primär um die Medienwirksamkeit (die in diesem Fall genauso schädlich ist) geht.
Oder um es anders zu formulieren: Während diese Art Politik den Betroffenen massiv schaden kann, “hilft” sie den Wählern die gegen diese Minderheiten sind auch nicht. Wenn zwei gut integrierte junge Männer abgeschoben werden, dann hilft das genau nicht gegen das Problem der “gefühlten” Ausländerkriminalität. Wenn das Gendern irgendwo verboten wird hilft das auch nicht dass irgendein einsamer und wütender junger Mann eine Frau abkriegt. Weißt du was ich mein?
Die Politik wird rein für die Schlagzeilen und die Gefühle gemacht.
Ein Freund von mir wurde während seines Freiwilligendienstes mit Zusage für Ausbildung in der Altenpflege abgeschoben. Ausbildungsduldung war zum Greifen nahe, nach einigen Jahren Komplikationen und Scherereien von denen er keine zu verantworten hatte.
Dumm ist noch geschmeichelt. ☹️








