Es gibt etwas wunderbar Befreiendes an Mastodon: Ich kann wieder einfach liken. Kein Algorithmus, der mir danach wochenlang ähnliche Inhalte unterjubelt. Kein „Oh nein, wenn ich das jetzt anklicke, denkt die Plattform, ich will nur noch Katzenvideos und politische Debatten sehen!“ – obwohl ich eigentlich nur die Person unterstützen oder dem Thema kurz Beifall klatschen wollte.
War stiller Reddit Leser und etwas aktiv in einem, seit heuer totem Forum. Aus dieser Warte ist Lemmy eine top Alternative.
Auf Twitter/X war ich nie. Wenn ich mir Mastodon;social ansehe will ich gar nicht wissen wie es auf Twitter/X zugeht. Vielleicht ist es auch mein Fehler und ich darf die öffentliche Startseite nicht ungefiltert betrachten. Denn dort brüllt jeder ohne Zusammenhang irgendwas raus “Guten Morgen - jetzt erst mal ein Kaffee” etc. > Darauf gibt es Bestätigung und nach einem halben Tag verschwindet das Ganze auf Seite 2. Damit kann ich irgendwie nichts anfangen.
Oh ja, die werkseigenen Feeds von Mastodon spiegeln ganz und gar nicht die eigentliche Mastodon-Erfahrung wider.
Das persönliche Feed ist zu anfang völlig leer (dafür aber auch ohne Nazi-, Ragebait- und Werbemüll, und das dauerhaft). Worauf es jetzt ankommt, ist sich sein Feed zuallererst aufzubauen, indem man interessanten Accounts und Hashtags folgt. Umgekehrt will man auch früher oder später manche Accounts muten und Hashtags rausfiltern, die einem regelmäßig uninteressantes Zeug in die Timeline spülen (bei mir ist das z.B. der Hashtag
#photography
).Demntsprechend braucht es seine Zeit (i.d.R. mindestens ein paar Wochen), bis man genügend Accouts und Hashtags zusammenhat, damit das Feed sich nicht leer und leblos anfühlt. Aber der Lohn ist, schließlich ein Feed zu bekommen, das je nach eigenem Geschmack informativ, inspirierend, unterhaltsam oder sonst was ist. (Es kann übrgiens sinnvoll sein, einen eigenen Account für ein rein informatives Feed und einen anderen Account für alles andere zu haben)
Als Erklärung des Einstiegs ist auch dieses Video gut.
Mastodon finde ich leider komplett überlaufen mit Amithemen. Gefühlt jeder ist oder fühlt sich als US-Bürger und ist immer empört wie es dort zugeht. Gerne würde ich ein Mastodon entdecken wo man sich einen Scheißdreck um die Amis kümmert und über andere Themen spricht. Die sind auf Mastodon zu USA-süchtig und ich kann ed nicht ab.
Lemmy ist da einfacher zu kontrollieren da es Gemeinschaften gibt die speziell über Europa, Asien, Africa usw. berichten oder teilen. Wenn die Amis ab und zu mal auftauchen fühlt es hier ausgewogener weil sie nicht alles dominieren.
Es gibt eine große Deutsche bubble auf Masto, ich würde mal auf deutschen instanzen anfangen, letztendlich muss man halt genügend accounts finden zum folgen, dauert ne Weile