Zum Ende auch eine allgemein erhellende Aussage:

taz: Wodurch ist er [der Fachismus] noch gekennzeichnet?

Herzog: Durch die postmoderne Lust an der Widersprüchlichkeit. Dass man immer wieder einen Rückzieher machen kann: Ach, war ja nur ein Witz, war nicht so ernst gemeint. Damit lassen sich verschiedene Wählergruppen ansprechen: Einerseits sollen schwule Männer die AfD wählen, weil die Muslime homophob sind. Und es die Alice mit ihrer gleichgeschlechtlichen Partnerin gibt. An anderer Stelle heißt es: Wir wollen keinen „Regenbogenwahnsinn“. Die Ideologie ist absichtlich nicht kohärent. Für jeden Wähler gibt es eine andere Botschaft. Faschismus funktioniert als Erlaubnisgeber: Man darf gemein sein und überheblich. Man muss nicht mehr „Gutmensch“ sein. Oder teilen.

  • germanatlas@lemmy.blahaj.zone
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    11 days ago

    Ich würde gerne dazu verlinken, aber ich habe mal vor einer Weile auf Lemmy genau solche Widersprüche in der AfD beschrieben. Sinngemäß damals: fremdenfeindlich, trotzdem überproportional viele türkischstämmige Wähler; homophob und misogyn, trotzdem eine im Ausland lebende homosexuelle Frau als Führerin mit einer sri-lankischen Partnerin und adoptierten Kindern; hassen die linken, behaupten dass Hitler Kommunist war

  • DegenerationIP@lemmy.world
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    8 days ago

    Ah… diese Doppelmoral der Afd und Nazis. Ich erinnere mich noch gut an die Aussage: “Der Westen hat die Funktionäre, der Osten das Fussvolk”.

    Ich sehe dieses Fussvolk, welches voller Hass auf den Straßen skandiert. Wenn dass das Idealbild sein soll, habe ich eher Sorge. Nazis haben sich schon immer die Leute geschnappt, die Zugehörigkeit gesucht haben. Und das bekommen sie sehr gut hin, vor allem im Osten von Deutschland. Da pennt die Politik einfach und zu lange hat eine DDR weggeschaut und zu heftig hat die CDU, unter Bundeskanzler Kohl, den Osten verkauft.