Früher wäre das der „Otto Normalverbraucher“ gewesen, aber irgendwie ist der Begriff aus der Mode gekommen. Vielleicht fehlt ihm die „Gisela Normalverbraucher“.

    • rumschlumpel@feddit.org
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      1 month ago

      Für die Berechnung des OECD-Erschwinglichkeitsindikators werden die nominalen Immobilienpreise durch das nominale verfügbare Haushaltsnettoeinkommen pro Kopf dividiert. Sinken die Preise oder steigen die Einkommen, fällt der Indikatorwert. Im betrachteten Zeitraum ist das verfügbare Haushaltsnettoeinkommen stärker gestiegen als die Immobilienpreise. Das verfügbare Einkommen privater Haushalte beschreibt das Einkommen, das den Haushalten für Konsum, Sparen oder Investitionen zur Verfügung steht

      Da sind mir zu viele Vereinfachungen drin. Und die Anzahlung ist halt ein integraler Bestandteil der Erschwinglichkeit eines Kredits zum Hauskauf oder -bau, unabhängig davon warum genau die Anzahlungen heute so hoch sind.

    • brot@feddit.org
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      1 month ago

      Genau das - es ist total absurd, wie im Internet immer getan wird, dass die Häuser früher alle spottbillig für zwei Butterbrote zu haben waren.

    • kossa@feddit.org
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      Deutsch
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      1 month ago

      Ist aber auch äußerst merkwürdig, den Nominallohn heranzuziehen:

      Die Reallöhne sind in Deutschland zwischen 1991 und 2019 um lediglich 12,3 Prozent gestiegen, obwohl sich die Nominallohnsteigerung auf 60,7 Prozent belief.

      https://www.bpb.de/themen/arbeit/arbeitsmarktpolitik/322503/lohnentwicklung-in-deutschland-und-europa/

      D.h., dass Immobilien laut Index quasi “gleich teuer” geblieben sind, das Geld was ich früher der Bank als Zinsen gezahlt habe, sackt halt heute der vormalige Eigentümer ein. Aber die deutlich größere Zahl des heutigen Nominallöhns hilft halt dann auch nicht, wenn das Realeinkommen aufgebraucht ist, dadurch dass alles andere viel teurer geworden ist.

      Zumal auch der Outlook eine große Rolle spielt: ich vermute, dass meine Eltern bspw. beim Hauskauf auch sehr knapp kalkuliert hatten, aber sie hatten halt auch krasse Lohnsteigerungen in Aussicht, so dass es über die Jahre immer entspannter wurde. Das ist heute ja auch eher anders, zumindestens mal die gefühlte Unsicherheit.

      Plus bin ich mir nicht sicher, inwiefern bei dem Index auch Zinsänderungen repräsentiert sind. Wenn ich damals (1980, 1990) zu hohen Zinsen finanziert habe mit einem Horizont von 30-35 Jahren, habe ich ja dann später von den niedrigeren Zinsen profitiert. Konnte man nicht ahnen oder drauf spekulieren, aber senkt natürlich den realen Kaufpreis im Nachhinein enorm. Wenn ich heute zu niedrigen Zinsen finanziere muss ich hoffen, dass die niedrig bleiben wenn die Zinsbindung ausläuft.

      • Melchior@feddit.org
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        1 month ago

        ich vermute, dass meine Eltern bspw. beim Hauskauf auch sehr knapp kalkuliert hatten, aber sie hatten halt auch krasse Lohnsteigerungen in Aussicht, so dass es über die Jahre immer entspannter wurde.

        Gerade die 90er waren relativ hart in Deutschland. Durch die Wiedervereinigung kamen viele gut gebildete Ostdeutsche auf den Arbeitsmarkt und gleichzeitig fingen die Boomer an zu arbeiten. Sprich hohe Arbeitslosigkeit. Anfang der 80er gab es eine Ölkrise mit allem was dazugehört.

        Wenn ich damals (1980, 1990) zu hohen Zinsen finanziert habe mit einem Horizont von 30-35 Jahren, habe ich ja dann später von den niedrigeren Zinsen profitiert

        In den letzten 5Jahren gab es auch zusammen fast 20% Inflation. 2020 war der Bauzins bei 0,8%. Mit fixen Zins profitiert man also gerade massiv von Nominallohnsteigerungen, da man den Hauskauf mit Geld zurückzahlt was 20% weniger Wert ist. Wenn wir weiterhin 2% Inflation haben kommt man dann 2030 als 10 Jahre Kredit bei 32% Inflation und nach 15 Jahrne 2035 auf 46% Inflation. Das Einkommen dürfte wohl wenigstens um die Inflation steigen und man wird wohl auch etwas abbezahlen. Das ist schon ein massiver Vorteil

        Aber die deutlich größere Zahl des heutigen Nominallöhns hilft halt dann auch nicht, wenn das Realeinkommen aufgebraucht ist, dadurch dass alles andere viel teurer geworden ist.

        und

        Ist aber auch äußerst merkwürdig, den Nominallohn heranzuziehen:

        Reallohn = Nominallohn - Inflation

        Häuser sind auch von Inflation betroffen… Ich glaube du erkennst warum die OECD das so gemacht hat.