• trollercoaster@sh.itjust.works
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    3 days ago

    Warum müssen die Medien jeden auch noch so blöden Stuß, den so ein korruptes, dummdreistes Arschloch labert, unhinterfragt nachplappern, wie ein verdammter Papagei?

    • rbn@sopuli.xyz
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      3 days ago

      Ich teile die Meinung von Herrn Spahn auch nicht, aber an dem verlinkten Artikel ist aus meiner Sicht journalistisch nichts auszusetzen. Der gesamte Artikel ist als passive Rede formuliert. Spahn sagt… etwas sei… usw.

      Hier wird nichts beschönigt, verherrlicht, ausgeschmückt oder fälschlicherweise als Fakt dargestellt, sondern lediglich wiedergegeben, was er gesagt hat. Und im Gegensatz zu einigen FDP-Politikern aktuell, kann man seine Meinung jetzt auch nicht als irrelevant abtun.

      Eine Einordnung oder Bewertung dessen könnte man sich zwar wünschen, das wäre dann aus meiner Sicht aber eher ein Kommentar.

      • geissi@feddit.org
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        3 days ago

        Der gesamte Artikel ist als passive Rede formuliert. Spahn sagt… etwas sei… usw.

        Einfach die talking points der Union wiederzugeben ist nicht Journalismus, das ist die Aufgabe des Union Pressesprechers.
        Journalismus hat das einzuordnen. Das ist kein netter, wünschenswerter Bonus. Das ist das, was Journalismus zur “vierten Gewalt” macht.

      • Don_alForno@feddit.org
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        3 days ago

        Eine Einordnung oder Bewertung ist kein Kommentar sondern journalistische Sorgfaltspflicht. Wenn einer sagt “es regnet”, hat der Journalist erstmal aus dem Fenster zu sehen.

      • copacetic@discuss.tchncs.de
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        3 days ago

        Da war letzt ein Post, welchen Anspruch der WDR an sich hat:

        Dabei geht es nicht um eine wertfreie Reproduktion von Extrempositionen, sondern um eine professionelle, journalistisch verantwortete Einordnung und Auseinandersetzung – auch mit Positionen, die wir für problematisch halten.

        Einordnung gehört dazu für verantwortungsbewusste Medien.

        • rbn@sopuli.xyz
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          3 days ago

          Wie gesagt, eine Einordnung könnte man sich wünschen, ja. Das ist aus meiner Sicht aber kein Verstoß gegen die journalistische Sorgfaltspflicht o.ä., insbesondere nicht bei einem so knapp zusammengefassten Artikel, wie dem hier verlinken. Das ist eine Tickermeldung aus dem Radioprogramm und kein vollwertiger Artikel. Da steht in aller Kürze drin, was Spahn gesagt hat und was das Gericht geurteilt hat.

          Der Vorwurf von “Nachplappern wie ein Papagei” finde ich da ziemlich unangebracht, da das für mich beinhalten würde, dass die Redaktion Spahns Aussage für sich vereinnahmt und als Fakt dargestellt hätte. Hätten sie geschrieben, “die Bevölkerung verliert angesichts solcher Urteile das Vertrauen in die Politik” ist das etwas völlig anderes als “laut Spahn verliere die Bevölkerung durch solche Urteile das Vertrauen in die Politik”.

          Man hätte vielleicht einen Satz schreiben können, dass die Legislative in Deutschland sich nicht über Gerichtsurteile hinwegsetzen darf und das in unserem Grundgesetz verankert ist o.ä… Aber wenn man mit einer solchen Einordnung anfängt, sprengt man schnell das Sendezeit-Limit für die Radio-Nachrichten, wenn auch noch über andere Ereignisse berichtet werden soll.

          Wenn ihr gerne einen längeren Artikel zum Thema möchtet, so gibt es die ja, auch beim Deutschlandfunk:

          Hier kommen die Grünen und Linken zu Wort sowie die Gewerkschaft der Polizei.

          https://www.deutschlandfunk.de/union-haelt-an-zurueckweisung-von-asylsuchenden-fest-merz-spielraum-moeglicherweise-eingeschraenkt-100.html

          Und hier (Achtung: das ist dann aber ein Kommentar!) wird von einer Autorin das Vorgehen verurteilt:

          https://www.deutschlandfunk.de/kommentar-zurueckweisungen-grenze-dobrindt-100.html

          Beide Artikel sind aber eben signifikant länger.

          • trollercoaster@sh.itjust.works
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            2 days ago

            Wenn man sich nicht die Mühe machen und die Zeit nehmen will, eine dumme und/oder verlogene Aussage eines Politikers zu inhaltlich einzuordnen, weil das ja dann zu lang würde, dann sollte man darüber gar nicht berichten. Denn wenn man das dumme Zeug einfach nur nachplappert, macht man sich zum Sprachrohr und verbreitet das dumme Zeug/die Lüge weiter.

            Und “verschiedene Seiten” in Form unterschiedlicher Teilnehmer des Polit-Zirkus zu Wort kommen lassen ist keine neutrale Berichterstattung, inzwischen hat sich dafür der Begriff “false Balance” etabliert. Besonders gerne wurde das während der Pandemie zelebriert, wo zu fast jedem faktischen Bericht über neue Erkenntnisse dann auch als “Gegenmeinung” irgendein gefährlich dummer Schwurbelhannes nachgeplappert wurde.

            • rbn@sopuli.xyz
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              2 days ago

              Magst du bitte mal kurz skizzieren, wie ein knapper Artikel zu dem Thema aus deiner Sicht auszusehen hätte bzw. was die neutrale Kernaussage sein sollte?

              “Spahn verstößt gegen geltendes Recht und setzt sich über Gerichtsurteil hinweg” ist aus meiner Sicht zu kurz gegriffen, da sie (so zumindest, was ich bisher gelesen habe) ein juristisches Schlupfloch ausnutzen wollen.

              “Dieses Vorgehen ist rechtlich umstritten” könnte man sicher schreiben, ohne sich zu weit aus dem Fenster zu lehren, ich finde aber auch, dass diese Aussage schon implizit enthalten ist, da man ja eben ein Gerichtsurteil zu ignorieren gedenkt.

              Was bleibt ist aus meiner Sicht, dass es ein sehr kontroverses Ereignis war, das die Bevölkerung wieder einmal spaltet und dass auch verschiedene Parteien das Vorgehen sehr verschieden bewerten.

              • trollercoaster@sh.itjust.works
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                2 days ago

                “Spahn will sich über Grichtsurteil hinwegsetzen, weil es seiner Ansicht nach die Glaubwürdigkeit der Politik untergräbt”

                Kurz zusammengefasst, Alles drin. Ohne dem Typen nachzuplappern. Das ist sogar so kurz, dass man es auf Twatter oder einem anderen ähnlich verblödeten Kurznachrichtendienst verbreiten könnte.

                • rbn@sopuli.xyz
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                  2 days ago

                  Danke! Ich weiß nicht, vielleicht steht ich auf dem Schlauch, aber das ist aus meiner Sicht jetzt nicht meilenweit entfernt, von dem, was im Artikel steht!?

      • baleanar@discuss.tchncs.de
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        3 days ago

        Ein Megafon für Stuss bleibt eben ein Megafon.

        Dass die Medien Dünsch als Nachrichten wiedergeben und die Gesprächspunkte der extremen einfach nach sagen hat ja dabei geholfen die AfD in den Bundestag geholfen.

        Man kann ja behaupten man wäre neutral, aber selbst wenn hauptsächlich rechte Nachrichten ohne Kommentar wiedergegeben und verbreitet werden ist das auch nicht neutral.

      • Wrufieotnak@feddit.org
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        3 days ago

        Hitler sprach sich am gestrigen Freitagmorgen für eine andere Einstellung gegenüber seinen Nachbarn im Osten aus. In seiner Rede im Reichstag befürwortete er das Deutschland sich stärker auf seine eigenen Interessen konzentriert und diese nicht immer hinter die der anderen Länder zurückstellt.

        Journalistisch saubere Arbeit am 2.9.39 deiner Meinung nach?

        Oder um es mit dem klassischen Zitat auszudrücken: Journalismus ist nicht zu schreiben: A sagt es regnet und B sagt es regnet nicht, sondern verdammt nochmal aus dem Fenster zu gucken und nach zu schauen ob es regnet.