• copacetic@discuss.tchncs.de
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    3 days ago

    Da war letzt ein Post, welchen Anspruch der WDR an sich hat:

    Dabei geht es nicht um eine wertfreie Reproduktion von Extrempositionen, sondern um eine professionelle, journalistisch verantwortete Einordnung und Auseinandersetzung – auch mit Positionen, die wir für problematisch halten.

    Einordnung gehört dazu für verantwortungsbewusste Medien.

    • rbn@sopuli.xyz
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      3 days ago

      Wie gesagt, eine Einordnung könnte man sich wünschen, ja. Das ist aus meiner Sicht aber kein Verstoß gegen die journalistische Sorgfaltspflicht o.ä., insbesondere nicht bei einem so knapp zusammengefassten Artikel, wie dem hier verlinken. Das ist eine Tickermeldung aus dem Radioprogramm und kein vollwertiger Artikel. Da steht in aller Kürze drin, was Spahn gesagt hat und was das Gericht geurteilt hat.

      Der Vorwurf von “Nachplappern wie ein Papagei” finde ich da ziemlich unangebracht, da das für mich beinhalten würde, dass die Redaktion Spahns Aussage für sich vereinnahmt und als Fakt dargestellt hätte. Hätten sie geschrieben, “die Bevölkerung verliert angesichts solcher Urteile das Vertrauen in die Politik” ist das etwas völlig anderes als “laut Spahn verliere die Bevölkerung durch solche Urteile das Vertrauen in die Politik”.

      Man hätte vielleicht einen Satz schreiben können, dass die Legislative in Deutschland sich nicht über Gerichtsurteile hinwegsetzen darf und das in unserem Grundgesetz verankert ist o.ä… Aber wenn man mit einer solchen Einordnung anfängt, sprengt man schnell das Sendezeit-Limit für die Radio-Nachrichten, wenn auch noch über andere Ereignisse berichtet werden soll.

      Wenn ihr gerne einen längeren Artikel zum Thema möchtet, so gibt es die ja, auch beim Deutschlandfunk:

      Hier kommen die Grünen und Linken zu Wort sowie die Gewerkschaft der Polizei.

      https://www.deutschlandfunk.de/union-haelt-an-zurueckweisung-von-asylsuchenden-fest-merz-spielraum-moeglicherweise-eingeschraenkt-100.html

      Und hier (Achtung: das ist dann aber ein Kommentar!) wird von einer Autorin das Vorgehen verurteilt:

      https://www.deutschlandfunk.de/kommentar-zurueckweisungen-grenze-dobrindt-100.html

      Beide Artikel sind aber eben signifikant länger.

      • trollercoaster@sh.itjust.works
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        2 days ago

        Wenn man sich nicht die Mühe machen und die Zeit nehmen will, eine dumme und/oder verlogene Aussage eines Politikers zu inhaltlich einzuordnen, weil das ja dann zu lang würde, dann sollte man darüber gar nicht berichten. Denn wenn man das dumme Zeug einfach nur nachplappert, macht man sich zum Sprachrohr und verbreitet das dumme Zeug/die Lüge weiter.

        Und “verschiedene Seiten” in Form unterschiedlicher Teilnehmer des Polit-Zirkus zu Wort kommen lassen ist keine neutrale Berichterstattung, inzwischen hat sich dafür der Begriff “false Balance” etabliert. Besonders gerne wurde das während der Pandemie zelebriert, wo zu fast jedem faktischen Bericht über neue Erkenntnisse dann auch als “Gegenmeinung” irgendein gefährlich dummer Schwurbelhannes nachgeplappert wurde.

        • rbn@sopuli.xyz
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          3 days ago

          Magst du bitte mal kurz skizzieren, wie ein knapper Artikel zu dem Thema aus deiner Sicht auszusehen hätte bzw. was die neutrale Kernaussage sein sollte?

          “Spahn verstößt gegen geltendes Recht und setzt sich über Gerichtsurteil hinweg” ist aus meiner Sicht zu kurz gegriffen, da sie (so zumindest, was ich bisher gelesen habe) ein juristisches Schlupfloch ausnutzen wollen.

          “Dieses Vorgehen ist rechtlich umstritten” könnte man sicher schreiben, ohne sich zu weit aus dem Fenster zu lehren, ich finde aber auch, dass diese Aussage schon implizit enthalten ist, da man ja eben ein Gerichtsurteil zu ignorieren gedenkt.

          Was bleibt ist aus meiner Sicht, dass es ein sehr kontroverses Ereignis war, das die Bevölkerung wieder einmal spaltet und dass auch verschiedene Parteien das Vorgehen sehr verschieden bewerten.

          • trollercoaster@sh.itjust.works
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            3 days ago

            “Spahn will sich über Grichtsurteil hinwegsetzen, weil es seiner Ansicht nach die Glaubwürdigkeit der Politik untergräbt”

            Kurz zusammengefasst, Alles drin. Ohne dem Typen nachzuplappern. Das ist sogar so kurz, dass man es auf Twatter oder einem anderen ähnlich verblödeten Kurznachrichtendienst verbreiten könnte.

            • rbn@sopuli.xyz
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              2 days ago

              Danke! Ich weiß nicht, vielleicht steht ich auf dem Schlauch, aber das ist aus meiner Sicht jetzt nicht meilenweit entfernt, von dem, was im Artikel steht!?

                • rbn@sopuli.xyz
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                  2 days ago

                  Ich glaube, ich stimme dir grundsätzlich zu und hätte das auch besser gefunden. Mir ist nur irgendwie deine Papagei-Aussage im Ausgangspost zu scharf. Deine folgenden Posts empfinde ich als wesentlich konstruktiver und da gehe ich dann auch mit.