In einer internen AfD-Reiseübersicht, die dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt, sind die geplanten Reiseziele der Bundestagsabgeordneten aufgeführt - darunter Reisen in die Türkei, nach Kirgistan und immer wieder in die USA sowie auch zwei Reisen nach Russland, genauer gesagt nach Sotschi.
Vom 13. bis 16. November beziehungsweise 17. November reisen die beiden Bundestagsabgeordneten Steffen Kotré und Rainer Rothfuß zum “Internationalen Symposium im Format BRICS-Europa”. Rothfuß soll dort auch einen Vortrag halten. Für die Reise sind laut dem internen Dokument Budgets in Höhe von 4.050 Euro und 2.000 Euro veranschlagt, die offenbar von der Fraktion übernommen werden sollen.
“Zeit, die Russland-Kontakte zu intensivieren” Der Arbeitskreis Außen der Fraktion hat die Reise genehmigt. Es gab dort wohl keine Diskussionen darüber. Gegenüber dem ARD-Hauptstadtstudio erklärte der Obmann im Arbeitskreis Außen und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Stefan Keuter: “Ich habe die Reise genehmigt, weil es wieder an der Zeit ist, die Russland-Kontakte zu intensivieren. Nach den intensiven Beziehungen, die wir zuletzt in die USA gepflegt haben, ist es nun auch wieder wichtig, unsere guten Kontakte nach Russland zu stärken.” Keuter selbst ist schon länger für seine Russland-Nähe bekannt, genau wie der Vorsitzende des Arbeitskreises Außen, Markus Frohnmaier. Der hatte kürzlich ebenfalls eine Reise nach Moskau angekündigt, wobei er nach Kritik präzisierte, dass es noch keine konkreten Reisepläne gebe.
Nicht die ersten Russlandreisen
Zunächst reisen also Kotré und Rothfuß nach Russland. Auch diese beiden Abgeordneten sind wahrlich keine Unbekannten, wenn es um enge Drähte nach Russland geht. Kotré war bereits mehrfach in Russland, unter anderem 2018 als Wahlbeobachter bei den Präsidentschaftswahlen in Moskau. Damals erklärte er, es habe “keine Unregelmäßigkeiten bei den Abstimmungen” gegeben - eine Aussage, die im Widerspruch zu den Einschätzungen unabhängiger Wahlbeobachtungsorganisationen stand. Auch im Bundestag spricht Kotré sich regelmäßig gegen Sanktionen gegen Russland aus und für eine Normalisierung der Beziehungen.
Rainer Rothfuß war bereits im vergangenen Jahr in Sotschi und traf dort den früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew. Der Besuch sorgte damals für viel Aufsehen - auch wegen Rothfuß’ Auftritt in den sozialen Medien. Er hatte im Bademantel und vor einem dampfenden Pool ein Video aufgenommen, das er später auf TikTok teilte und in ironischem Ton sagte: “Tja, das ist das Russland, das unter den Sanktionen ächzt.”
Kritik von der Fraktionsspitze
Als AfD-Fraktionschefin Alice Weidel diese Woche im Fraktionsvorstand über die bevorstehende Reise informiert wurde, soll sie laut Teilnehmern gesagt haben: “Noch mal? Das ist nicht euer Ernst.” Sie war wohl auch verärgert, dass sie erst kurzfristig von der Reise erfahren hatte. Ein Veto legte sie jedoch nicht ein, mahnte aber, dass es keine “Bademantel-Videos” geben soll.
Weidel kritisierte in dem Zusammenhang wohl auch die jüngsten Social-Media-Auftritte der Abgeordneten, die in die USA gereist waren und forderte im Fraktionsvorstand mehr Zurückhaltung bei den Auslandsreisen. Man solle aufpassen, wie und mit wem man sich da öffentlich auf Fotos zeige, insbesondere eben auch bei der jetzt anstehenden Russlandreise.Bislang hat sich die AfD-Fraktionschefin zu den geplanten Russlandreisen der beiden Abgeordneten auf Anfrage des ARD-Hauptstadtstudios nicht geäußert.


Wenn sie kein schönes Fenster finden, vielleicht eine schöne Treppe?
Tee. Russen lieben Tee.
Wenn nicht mal das Wandern den Brocken hoch bei nem Unwetter Herrn Kotré stoppen konnte…
Den will nicht mal die Unterwelt…
Die haben schließlich auch Standards.