Ich habe gestern im Gespräch erst wieder gehört, dass die Reichweiten der Batterie angeblich nicht reichen.

Mir kommt das immer so vor, als würde man seinen Keller mit 20 Kästen Bier und 10 Kästen Radler voll stellen und die auf Vorrat halten, weil man ja nächstes oder übernächstes Jahr spontan eine Riesen Geburtstagsparty schmeißen möchte und womöglich aus unerfindlichen Gründen gerade an dem Tag alle Getränkemärkte ausverkauft und geschlossen sind.

Oder als würde man auf eine Tageswanderung im Mittelgebirge einen Kanister mit 20 Liter Wasser mitschleppen, weil könnte ja sein dass man sich in die Sahara verirrt. Und wie jeder weiss, stirbt man ohne Wasser in der Sahara einen jämmerlichen Tod!!

Das ist irrational. Das unverbrauchte Getränk und der ungenutzte Platz im Keller kosten Geld - ohne realen Nutzen. Ebenso kostet ein überdimensionierter Akku Geld, Platz und Gewicht, ohne was zu nutzen.

Rational betrachtet braucht so ein Autoakku doch nicht mehr Kapazität als was man in 90% der normalen Wochen zwischen zwei Aufladungen benötigt. Dann muss man halt einmal alle zehn Wochen einmal extra laden. Der hierfür benötigte Zeitaufwand ist, auch wenn man Zahnarzt ist und das in Arbeitszeit umrechnet, lächerlich im Verhältnis zu den Mehrkosten einer 1000-Kilometer-Batterie.

  • jenesaisquoi@feddit.org
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    20 days ago

    Ich bin nicht sicher, warum du mir in einem etwas streitlustigen Ton antwortest. Wir besitzen kein Auto. Es ist schön, dass deine und meine Lebensrealität dies ermöglicht. Für die Secondos, die Familie in den Dörfern Ex-Yugoslaviens haben, sieht es anders aus.

    • HaraldvonBlauzahn@feddit.orgOP
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      19 days ago

      Was mich stört, ist dass ständig angeführt wird, dass Leute angeblich immer “auf ein Auto angewiesen sind”. Gut manche Leute brauchen eins.

      Jedoch: Sehr viele Menschen und Familien, die kein Auto haben, haben sich bewusst dazu entschieden. Sie stellen fest: Wenn man will, geht es.

      Das macht es unglaubwürdig, dass die grosse Mehrheit angeblich unbedingt ein Auto braucht. Für vermutlich eine Minderheit ist es sicherlich in der Tat der Fall, dass es ohne nicht geht. Aber man kann nicht an so einer Minderheit nicht die Gestaltung ganzer Verkehrssysteme ausrichten, zum Schaden von uns allen.

      Die “Lebensrealität”, die Du anführst, kann man sich als mündiger freier Mensch selbst gestalten. Wir wären ja auch peinlich berührt, wenn jemand sich beklagt, dass er Metzger ist, oder dass er fünf Kinder hat. Da gibt es doch so was wie Selbstverantwortung?!

      Dabei ist klar, dass häufige Autobenutzung über die Zeit verstärkt Abhängigkeiten schafft, indem z.B. Freizeitaktivitäten oder Sozialkontakte darauf aufgebaut werden. Nur: Rauchen schafft auch Abhängigkeiten, es ist deswegen noch lange nicht erstrebenswert.

      Und genauso gilt das gegenüber “viel Autofahren” und unbedingt 1000 Kilometer Touren fahren müssen, versus “wenig Autofahren”, es gibt ja ein Kontinuum von Handlungsoptionen.

      • jenesaisquoi@feddit.org
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        19 days ago

        immer “auf ein Auto angewiesen sind”.

        Das ist offensichtlich falsch.

        Gut manche Leute brauchen eins.

        Das ist offensichtlich richtig.

        Mich hingegen stört es, wenn in linken Kreisen so getan wird, als wären Elektroautos die Lösung für die Probleme mit Verbrennern. Sie sind es nicht. KEINE Autos sind die Lösung (mit vernünftigen Ausnahmen, wie zB Handwerker, Lieferdienste, usw). Tatsächlich brauchen tun wir etwa 1% der Autos, die heute im Umlauf sind. Höchstens.

        Das macht es unglaubwürdig, dass die grosse Mehrheit angeblich unbedingt ein Auto braucht.

        Es ist nicht nur unglaubwürdig, es ist schlicht falsch. Die große Mehrheit braucht kein Auto.

        Die “Lebensrealität”, die Du anführst, kann man sich als mündiger freier Mensch selbst gestalten.

        Das ist eine Aussage, wie sie nur von einem relativ gesehen wohlhabenden Nordeuropäer kommen kann.

        • Ooops@feddit.org
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          19 days ago

          Die große Mehrheit braucht kein Auto.

          Das ist schlichtweg falsch.

          Korrekt wäre: Die große Mehrheit würde kein Auto brauchen, wenn wir aufhören würden jede Alternative kaputtzumachen.

          Aber das ist nunmal die (politische) Realität, in der wir leben, nicht in einer “Aber wenn es richtig gemacht würde, dann…”-Phantasiewelt.

        • HaraldvonBlauzahn@feddit.orgOP
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          19 days ago

          Mich hingegen stört es, wenn in linken Kreisen so getan wird, als wären Elektroautos die Lösung für die Probleme mit Verbrennern. Sie sind es nicht. KEINE Autos sind die Lösung (mit vernünftigen Ausnahmen, wie zB Handwerker, Lieferdienste, usw).

          Ist doch klar, dass Elektroautos in verkehrspolitischer Hinsicht ne Krücke sind, und sie die meisten Probleme des Autos in der Stadt nicht lösen.

          Das Problem mit dem riesigem CO2-Ausstoss von Verbrennerautos lösen sie allerdings schon. Und dieses Problem ist ein akutes.

          • jenesaisquoi@feddit.org
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            19 days ago

            Nicht wirklich. Die Produktion von Elektrofahrzeugen setzt ebenso gewaltige Mengen von CO2 frei. Dieses Budget sollten wir eher ausgeben, um die Bahninfrastruktur auszubauen.

    • dukemirage@lemmy.world
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      20 days ago

      Der User möchte wohl sagen, dass die Familie sich mal besser auf immer verabschieden soll, wenn sie nicht in die Großstadt ziehen will.