• General_Effort@lemmy.world
    link
    fedilink
    arrow-up
    1
    arrow-down
    2
    ·
    21 days ago

    Bei Rabatt-Apps, etc, könnten sich schon Probleme entwickeln. Und wie würde ein Recht auf analoges Leben helfen? Eben gar nicht. Auch hier wird sinnvollen Debatten schlicht das Wasser abgegraben.

    Obdachlose, Leute, die sich nicht alle paar Jahre ein neues Handy kaufen wollen oder können,

    Bleiben wir mal beim Handy kaufen können. Du bist ziemlich schnell an einem Punkt, an dem es billiger ist, ein Handy zu subventionieren als den Mehraufwand für Schalterbeamte zu tragen. Außerdem braucht man sowieso ein Telefon für die gesellschaftliche Teilhabe, und den Arbeitsmarkt.

    Obdachlose haben ohnehin Probleme, ihre gesellschaftlichen Rechte wahrzunehmen. ZB muss man irgendwo einen Wohnsitz gemeldet haben, um Wählen zu dürfen. Wie hilft ein Recht auf analoges Leben? Wie nimmt ein Obdachloser das wahr?

    Ich sehe nicht, wo hier ehrliche, echte Hilfe geleistet wird.

    meine Oma

    Weil in meiner Familie auch niemand jünger wird … Du solltest vielleicht mal nachhaken, was genau das Problem ist. Es könnte etwas Behandlungsbedürftiges sein, wie eine Sehschwäche, oder Durchblutungsstörungen.

    • LH0ezVT@sh.itjust.works
      link
      fedilink
      arrow-up
      2
      ·
      20 days ago

      Es könnte etwas Behandlungsbedürftiges sein, wie eine Sehschwäche, oder Durchblutungsstörungen.

      Nö. Ist einfach ein vor 30 Jahren in Rente gegangen sein, und danach nie wirklich mit beschäftigt haben. Meine Oma ist grundsätzlich noch für ihr Alter fit, hat starke Meinungen zu Merz, Gaza und der Ukraine und kommt (noch) alleine klar. Aber der Kopf wird nicht flexibler.

      Okay, zynisch kann man sagen, dass sich das Problem in den nächsten Jahren von selbst löst.

      Außerdem braucht man sowieso ein Telefon für die gesellschaftliche Teilhabe

      Ich sehe halt die Gefahr, dass ich für die gesellschaftliche Teilhabe in naher Zukunft ein Google-Android oder Apple-Handy brauche. Damit würde ich gezwungen, mir eine der beiden großen Firmen auszusuchen und dann denen eine Menge Daten zu geben. Das finde ich doof. Ich hoffe, ich muss nicht begründen, warum.

      Um mich mal selbst zu zitieren:

      Die Grundrechts-Forderung ist eine Maximalforderung, die ich so auch nicht teile.

      Ich sehe das auch kritisch, aber aktuell scheinen die Alternativen Cyberpunk-Dystopie mit Überwachungsstaat und Papierkrieg zu sein. Und da ist mir der Papierkrieg lieber. Klar, am liebsten hätte ich gescheiten Datenschutz bei quasi-Pflicht-Apps.

      • General_Effort@lemmy.world
        link
        fedilink
        arrow-up
        1
        arrow-down
        1
        ·
        19 days ago

        Cyberpunk-Dystopie mit Überwachungsstaat

        Ja. Und da habe ich eben wieder das Problem, dass mit so etwas sinnvolle Ansätze erstickt werden.

        Hier wird von einem individuellen Recht auf analoges Leben geredet. Das würde nur eine schrumpfende Minderheit von zumeist alten Menschen in Anspruch nehmen. Niemand, der heute digital bevorzugt, würde verzichten nur, weil das Recht explizit im GG steht. Den Weg der Gesellschaft würde das nicht ändern.

        Vielleicht würden manche sagen: Gesellschaft ist mir egal. Ich hab mein Recht und bin nicht betroffen. Aber das ist natürlich illusorisch. Man ist immer Teil der Gesellschaft.


        Hast du mal mit Briten oder Amerikanern über Persos geredet? Das gibt’s bei denen nicht. Und jedenfalls bis vor ein paar Jahren galt das als unzumutbare Nazischeiße. Ist auch historisch korrekt. Aber bringt denen das irgendwas? Für die Demokratie wäre eine verpflichtende Wahlregistrierung vielleicht förderlich. Man hätte auch nicht diese Spielchen um “Voter ID”, mit denen bestimmte Bevölkerungsgruppen an der Stimmabgabe gehindert werden sollen.