Zehn Prozent der Haushalte hierzulande verfügen demnach über mehr als 70 Prozent der Nettovermögenswerte, während die „vermögensärmere Hälfte aller Haushalte über weniger als ein Prozent verfügt“
Das bedeutet, dass die reichsten 10 % im Durchschnitt mehr als 750.000 € Vermögen haben.
Und die vermögensärmeren 50 % der Menschen haben im Durchschnitt 2.142 €.
Komisch, gestern wurde mir hier noch erzählt, dass Menschen mit einem Vermögen von einer Million nicht reich seien, weil das gar nicht so viel Geld wäre.
Und jetzt lese ich, das über 90% in Deutschland (teilweise deutlich) weniger haben.
Irgendwas passt da nicht zusammen. Vielleicht ist der Vorschlag der Grünen doch kein so großes Problem für die meisten Deutschen
Komisch, gestern wurde mir hier noch erzählt, dass Menschen mit einem Vermögen von einer Million nicht reich seien, weil das gar nicht so viel Geld wäre.
Weil das auch nicht viel “Geld” sein muss - es kann sogar sein, dass es tatsächlich 0 Euro, oder sogar Schulden auf dem Konto sind. Wenn du ein Haus hast, dass vor Jahren mal 500k gekostet hat (inkl. Grund und Co), dann kann es gut sein, dass das jetzt knappe 800k oder sogar eben 1 Million wert hat. Dazu kommen noch diverse andere Wertgegenstände die man auch nicht auf dem Schirm hat. Da kann man z.B. mal in die Police der Hausratversicherung gucken. Bei den Häuserwerten ist die Einrichtung in den aller meisten Fällen nicht drin (lass es “nur” 50k sein, dann ist das auch schon relativ viel). Ein paar haben vllt seit 25 Jahren ein Auto in der Garage stehen, welches inzwischen auch nich mehr ein paar “Groschen” wert hat, sondern 40-50k.
Damit kann man also Schulden haben, kein Erspartes haben und trotzdem “Vermögend” sein. Die Definitionen werden oft durcheinander geworfen.
Was aber eben auch Wiederrum bedeutet, wenn man zur Miete wohnt, keine LV oder auch keine Altersvorsorge hat, dann ist das weniger als 1%. Zu der Statistik zählen aber auch Rentner und Azubis, die halt sowieso “nix” haben, weil entweder noch nicht angespart oder eben aufgebraucht.
Edit: Die Formatierung auf Feddit funktioniert nicht. Ich wollte meinen Beitrag “durchstreichen” weil es in dem Fall hier nur mit einem Asterisk stimmt…der Hinweis dann also hier:
Beim Nettovermögen werden die Schulden abgezogen, d.h. wenn das Haus noch nicht abbezahlt ist, zählt das natürlich nicht
Hinweis 2 aus dem FAZ Artikel:
Einen noch stärkeren Beitrag zum Vermögenswachstum leisteten Bewertungsgewinne der Geldanlage: Um 124 Milliarden Euro stiegen die Bewertungen insbesondere von Aktien und Fonds.
Der Vorschlag der Grünen ist also weiterhin Kokolores und hilft denen, denen es helfen müsste, rein gar nix. Mal davon abgesehen, dass Steuerverschwendung weiterhin Nummer 1 Thema sein sollte…
Der Median wäre hier glaube ich interessant bzw. eine etwas breitere Staffelung. Die 1% der Milliardäre, Millionäre werden auch die 9% der weiteren Reichen alt aussehen lassen. Wenn Dieter Schwarz mit 3500 Bürgergeld-Empfängern in einem Raum ist, sind durchschnittlich ja alle Millionäre.
Das wird es auch unten geben: Gerade bei den vermögensärmeren Leuten gibt es ja doch diverse überschuldete, die nicht nur nichts haben, sondern sogar im Minus sind.
Ansonsten hat die BPB diese schöne Grafik zu den Ursachen von Überschuldung:
Das wird auch bei anderen Haushalten so ähnlich aussehen und es ist eine Mischung aus Schicksalsschlägen, Problemen Arbeit zu finden und naja, der Kategorie “Selbst schuld”, die man dann aber sicherlich noch aufteilen muss in “Klarna & Co sind mit der Werbung für ihre Konsumkredite kriminell”, “Glückspiel gehört wieder verboten” und “wirklich selbst schuld”
Danke für den Link!
Auffällig ist die mich ihr sampling: nämlich Menschen, die sich über ihre Schulden beraten lassen.
Ich vermute, dass deshalb die selbstständigen Quote so hoch ist - man muss sich nur dem Bürokratie Apparat etwas beschäftigen, um bis zur Beratung zu kommen.
Dementsprechend dürfte Bildungsarmut unter repräsentiert sein (ich muss das Angebot kennen, um es wahrzunehmen).
Das ist aber Spekulation aufgrund der Daten und Logik, die Quelle finde ich sehr cool, das soll sie nicht schmälern!
Ich persönlich finde diese Kategorie “Erkrankung, Sucht, Unfall” auch merkwürdig. Es macht ja schon einen Unterschied, ob ich wegen eines Unfalls dann z.B. wegen der 60% Krankengeld in finanziele Probleme stolpere oder weil ich danach nicht mehr voll arbeiten kann oder … weil ich alles verkokse oder verspiele.
Ich lese das als “physische und psychische Erkrankungen”, habe noch nie von jemanden gehört oder gelesen, der sein Leben mit Glücksspiel oder Drogen ruinieren möchte…
Deine Formulierung weckt bei mir die Assoziation, Opfer/Betroffene zu beschuldigen. Süchtige brauchen Hilfe, keine Vorwürfe.
Dass diese Erkenntnis oft fehlt ist leider Teil des Krankheitsbildes, analog zum faulen Hartz IV Empfänger aber ein Bild, dass ich in der Gesellschaft nicht fördern möchte.
Da hast du völlig Recht - meine Formulierung war doch etwas abwertend.
Und die vermögensärmeren 50 % der Menschen haben im Durchschnitt 2.142 €.
hÄtTeN sIe mAl lIeBer iNvEsTIeRt. /s
Die 2.142€ haben sie nachdem Arbeitgeber und/oder Amt grad überwiesen haben. Einen Tag vorher sah das noch anders aus.
Das bedeutet, dass die reichsten 10 % im Durchschnitt mehr als 750.000 € Vermögen haben.
Also quasi Hausbesitzer = obere 10%.
Zumindest in der Stadt, aufm Land gibt’s ja noch n bissle was billigeres.
Abbezahlte Haus Besitzer.
Wenn ich nen 750k Haus kaufe aber auf 500k Schulden komme bin ich im Netto Vermögen nicht mehr ganz vorne dabei, “nur” noch sehr weit oben.
Naja, je nachdem, wie die das rechnen. Wenn du auf deiner 750.000€-Immobilie noch eine Restschuld von 500.000€ hast, dann hast du ein Immobilienvermögen von 250.000€.
Wenn man nicht stinkreich ist, kommen, bis man so ein teures Haus abbezahlt hat, schon wieder die größeren Renovierungen.
Vollkommen richtig.