Moin Leute,

mir brennt etwas auf der Seele. Es ist die erste Bundestagswahl, bei der ich mich hilflos fühle. Nicht wegen dem steigenden Populismus und der Erstarkung der Rechten in Deutschland (und auf der ganzen Welt) und auch nicht, weil die CDU bald wieder den Kanzler stellt.

Sondern wegen der Summe: 132.887.414.000€. 132 Milliarden und 887 Millionen Euro. Das ist der Beitrag, den wir aus dem Bundeshaushalt zur Stützung der Rente aufwenden müssen. Das sind 27% des gesamten Bundeshaushalt.

Das könnten neue Schulen, neue Straßen & Schienen sein. Oder Entlastungen für Unternehmen zur Förderung der Wirtschaftlichkeit. Oder überhaupt Steuersenkungen. Oder das Budget zur Effizienzoffensive & Digitalisierung Deutschlands. Aber wir machen einfach nichts.

Es gibt keine Partei, die daran etwas ändern will. Es werden Nebelkerzen gezündet, um die Entwicklungshilfe im Ausland zurückzufahren oder man will das Bürgergeld drastisch kürzen. 20% Kürzung des Bürgergeldes macht 5 Milliarden Euro Mehreinnahmen aus. Was soll dieser Unfug?

Und weil sich nichts ändert, wird alles nur noch schlimmer. Seit diesem Jahr gibt es Konstellationen, dass ein Arbeitnehmer 50% seines Einkommens an den Staat abdrückt. Das Rentenpaket 2 der Ampel (zum Glück gescheitert) hätte die junge Generation noch mehr zur Kasse gebeten. Und die Krankenkassen haben schon angekündigt, dass es nur eine Richtung für die Beiträge gibt. Auch die Pflegeversicherung wird durch die Überalterung der Gesellschaft entsprechend teuer werden.

Da die Rentner die größte Gruppe der Wählerschaft stellen, wird es keinen politischen Willen geben hier überhaupt etwas zu ändern. Wir werden als Beitragszahler also weiter zur Kasse gebeten. Vermutlich sind wir in ein paar Jahren bei einer Abgabenlast von 55%.

Wie geht ihr damit um? Was sind eure Pläne für die Zukunft? Auswandern? Teilzeit? Gibt es für die Bundestagswahl 2025 irgendwelche Tips?

  • mormund@feddit.org
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    12 hours ago

    Selbst wenn RentnerInnen nicht wählen dürften was wäre dein Plan? Wir haben jetzt schon Altersarmut. Gibt nur zwei Möglichkeiten in meinem Augen (außer alte Menschen Obdachlos zu machen): Höhere Steuern für (Ultra)reiche und mehr Migration um die schrumpfende Bevölkerung auszugleichen.

    Aber beides ist wohl so unpopulär das man lieber rechts und rechtsradikal wählt.

    • Seven@feddit.orgOPM
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      11 hours ago

      Steuern für Ultrareiche halte ich für 0 durchsetzbar, wenn es da keinen politischen Willen weltweit gibt. Ansonsten gehen die einfach mit ihrem Geld in ein anderes Land. In einer idealen Welt bin ich bei dir, aber in der Realität halte ich das für unmöglich.

      Ich hätte noch eine 3. Möglichkeit: Wäre aus meiner Sicht das Solidarsystem auch auf alle Schultern zu verteilen: Alle zahlen in die gleiche Rentenversicherung. Und zwar auch die Ärzte, Anwälte, Architekten, Beamte, Selbstständige. Ja, wirklich alle. Und das machen wir auch bei der Krankenversicherung so.

      • kossa@feddit.org
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        9 hours ago

        Etwas, das andere Kommentare auch noch nicht erwähnt haben: man kann es auch wie die USA machen und die Steuerpflicht an die Staatsbürgerschaft, nicht an den Aufenthaltsort koppeln. Ihr seid woanders und zahlt nicht? Na viel Spaß Freunde, Familie oder Geschäftspartner zu besuchen. Oder auch: ihr zahlt nicht? All euer inländischer Besitz ist nun gepfändet.

        • Seven@feddit.orgOPM
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          9 hours ago

          Danke für den interessanten Link. Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass die Leute ihr Geld in Stiftungen verstecken oder entsprechend über Firmenkonstrukte ins Ausland schieben.

          Gibt es eine Info, wieviel Einnahmen so eine Vermögenssteuer die nächsten Jahre erwirtschaften würde?

          • copacetic@discuss.tchncs.de
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            57 minutes ago

            Hängt natürlich sehr davon ab wie genau die Steuer aussieht.

            Als es in Deutschland noch eine solche Steuer gab, betrug der Satz die längste Zeit 0,5 Prozent pro Jahr. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass eine Vermögenssteuer jährlich zehn bis 20 Milliarden Euro einbringen könnte.

            Ich verstehe die Hans-Böckler-Stiftung da so, dass es ~15Mrd wären wenn die Steuer so aussieht wie früher. Das wird sie aber nicht, denn das BVG hat die ja für grundgesetzwidrig erklärt.

            Auf 136 Milliarden kommt man aber wohl nicht.

      • Wrufieotnak@feddit.org
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        11 hours ago

        Sollen sie doch in ein anderes Land gehen, solange die Geldströme richtig versteuert werden, hilft ihnen das auch nichts.

        Die haben ja nicht Milliarden an Bargeld rum zu liegen, sondern das vermögen steckt in Aktien und Immobilien. Die kann man nicht so einfach in ein anderes Land verlegen.

        Und selbst wenn der Firmensitz verlegt würde, könnte man es so gestalten, dass der in Deutschland erwirtschaftete Gewinn eben doch in Deutschland versteuert wird und nicht diese scheiß Trickserei mit irischen Doppel.

        Das Problem ist ja gerade, dass Geld viel zu einfach legal und illegal am Fiskus vorbei geschmuggelt werden kann.

      • cows_are_underrated@feddit.org
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        11 hours ago

        Steuern für Ultrareiche halte ich für 0 durchsetzbar, wenn es da keinen politischen Willen weltweit gibt. Ansonsten gehen die einfach mit ihrem Geld in ein anderes Land. In einer idealen Welt bin ich bei dir, aber in der Realität halte ich das für unmöglich.

        Sowas nennt sich Steuerflucht und dagegen kann man sich auch rüsten. Muss man sogar wenn man Genau dies verhindern will.