Das Münchner Ifo-Institut hat vorgeschlagen, die Mehrwertsteuer zu erhöhen und Andere sind dagegen.
Eine Steuer wird wohl als “fair” bezeichnet, wenn sie ärmere Menschen nicht benachteiligt und Reichere nicht bevorzugt. Andersherum ist ok, denn ein Staat soll ruhig von Reich nach Arm umverteilen (in welchem Maß lassen wir mal offen).
Ich finde Fratzscher’s Argument hinter dem Link oben nachvollziehbar: Wenn man “weniger Einkommensteuer aber mehr Mehrwertsteuer” macht, so dass es für den Staat plus-minus-Null ist, benachteiligt es Leute die aktuell keine oder wenig Einkommensteuer zahlen. Das dürften zum Großteil Arme Menschen sein obwohl auch manche Reiche ein geringen Einkommen haben. Bevorzugt werden Menschen die ein hohes Einkommen aber wenig Konsum haben, also viel spart bzw. investiert.
Unabhängig von diesem Änderungsvorschlag (bzw unabhängig von der Einkommensteuer), empfinde ich die Mehrwertsteuer aber schon als fair. Arme Menschen können nur wenig konsumieren und ein relativ großer Anteil ihrer Ausgaben ist für Güter des täglichen Bedarfs für die eine ermäßigte Mehrwertsteuer gilt. Reiche werden zusätzlich belastet weil sie häufig auch Geld aus Nicht-Einkommen (bspw Kapitaleinkünfte) haben und das genauso besteuert wird.
Prinzipiell finde ich die Mehrwertsteuer also fair und deswegen darf sie auch gerne erhöht werden. Der konkrete Vorschlag vom Ifo-Institut ist aber noch nicht akzeptabel.
Ich sehe hier zwei große Probleme:
Das sieht mir eher nach der Frage aus wie kompliziert man es machen will. Einfach und wenig Bürokratie oder kompliziert mit gezielter Steuerungswirkung.