Ich lese hier im Sub öfters gerne die Forderung nach mehr Besteuerung und gerne bei auch besseren Einkommen.

Ich wollte mal als gedankliche Anregung und Hirngymnastik diesen Gedankengang in die Runde werfen:

„Wenn Einkommen immer stärker besteuert werden - auch die besseren Einkommen - dann wird der soziale Status zementiert. Es ist kaum Aufstieg möglich, da bessere Einkommen so stark besteuert werden, dass kaum noch Vermögen aufgebaut werden kann. Kinder aus unteren Schichten wird somit ein Aufstieg durch Leistung verwehrt.“

Der Artikel zeigt auf, dass die Eigenkapitalquote zum Hauskauf so stark gestiegen ist, dass dieses Eigenkapital inzwischen nicht mehr aus eigener Kraft erarbeitet werden kann. Nur mit Zuschuss der Eltern wird der Hauskauf möglich. Grund sind gestiegene Erwerbssteuern und gestiegene Einkommens- und Sozialsteuern und erhöhte Bankregulierung.

Den möglichen Kommentaren, die sagen möchten, dass Aufstieg durch Leistung immer schon ein Lüge war, möchte ich hier vorab entgegnen, dass diese Studie dies implizit beweist. Den Babyboomern war es möglich Vermögen (Haus) als Arbeiterkind aufzubauen.

Achso, warum ist es wichtig Vermögen aufzubauen? Weil Geld frei macht und Schulden knechten und machen gefügig.

Originalstudie: https://www.kielinstitut.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/fis-import/7554b26d-2a62-407d-afd6-09f98d92701d-KPB_200_de.pdf

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    2 days ago

    Reiche haben in der Regel wenig bis kein Einkommen. So leben vom Wert ihres Vermögens.

    Blöd gefragt: wie lebt man denn vom Wert des Vermögens, ohne dabei eine Form von Einkommen zu generieren?

    So zählen bspw. Einkünfte aus Vermietung sogar voll ins zu versteuernde Einkommen, Kapitalerträge entweder mit 25% flat (darf gerrne mal überarbeitet werden) oder zu 60% zum persönlichen Steuersatz. Einkommen iSv Einkünften sind das doch schon?

    • 🦄🦄🦄@feddit.org
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      17 hours ago

      Du leihst dir bei der Bank Geld und gibst dein Vermögen als Sicherheit an. Von dem geliehenen Geld lebst du dann.

      Mit deinem Vermögen bezahlst du später die Schulden.

      Pluspunkt: Beim Steueramt sieht es so aus, als hättest du Schulden, die du wiederum für die Steuer geltend machen kannst.

      • Quittenbrot@feddit.org
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        2 hours ago

        Pluspunkt: Beim Steueramt sieht es so aus, als hättest du Schulden, die du wiederum für die Steuer geltend machen kannst.

        Das ist dem Finanzamt bei der Einkommenssteuer egal, Schulden mindern nicht das zu versteuernde Einkommen. Das wäre erst bei einer (Stand jetzt ja nicht erhobenen) Vermögenssteuer ein Vorteil.

      • Kornblumenratte@feddit.org
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        16 hours ago

        Das funktioniert so nicht: Darlehen kosten in der Regel mehr Zinsen als Kapitalanlagen einbringen und private Schulden sind nicht absetzbar. Mit dem von Dir vorgeschlagenen System würde das Vermögen schneller schwinden, als wenn Du nur vom Vermögen direkt lebst.

        Darlehen zur Investition in Betriebe sind steuerlich absetzbar. D.h. Dein System funktioniert wunderbar, um Betriebsvermögen aufzubauen. Und das kann man dann u.U., wenn’s gut läuft, entnehmen - muss man dann allerdings auch versteuern.

        • HansGruber@sh.itjust.works
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          13 hours ago

          Doch, das funktioniert.

          Wie viel Steuer & Zinsen zahlt man wenn man 1 Million leiht und dafür 2 Millionen in Aktien als Sicherheit hinterlegt? 2%? 4%? Erwirtschaften die Aktien weiter Gewinne? Jup. In aller Regel auch mehr als die Zinsen … Kannst das auch durch Immobilien austauschen. Die steigen in der Regel im Wert, erwirtschaften auch Geld durch Verpachtung oder Vermietung.

          Wie viel Kapitalertragssteuer zahlt man wenn man Gewinne rauszieht? 25% Erwirtschaftet man weiter Gewinne? Nope. Immobilien veräußern ist meist billiger als Aktien aber immer teuer.

          Deine Überlegung geht davon aus dass Reiche ihr Kapital flüssig auf dem Konto haben. Das ist selten der Fall.

    • DrunkenPirate@feddit.orgOP
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      2 days ago

      Vereinfacht gesagt: Du hast kein Geld (Einkommen) du kannst über Geld verfügen (Firmenbesitz).

      Wenn du mal etwas Geld brauchst, zahlst du es dir aus (25% KapSt) oder erhöhst dein Einkommen (unter 100k). Alles teure wie Autos, Auslandsflüge, Boote, etc läuft dann als Betriebskosten über die Firma, weil als Geschäftsführender braucht man das ja.

      Firmen werden günstiger besteuert, denn die ziehen erst die Kosten ab bevor sie besteuert werden. Privatpersonen werden erst besteuert und dann kommen die Kosten. Es gibt auch so windige Konstruktionen um Steuern zu sparen, wo Vermögen in Firmen geschoben wird, die dem Unterhalt dienen. Stichworte: Familienstiftung, Familien Gmbh, Immobilien Gmbh, Spardosen Gmbh

      Firma: Einnahmen - Ausgaben = Gewinn - Steuern

      Privatperson: Einnahmen - Steuern = Gewinn - Ausgaben

      • Quittenbrot@feddit.org
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        2 days ago

        Danke für die Antwort! Das ist mir aber ehrlicherweise etwas zu einfach gezeichnet:

        ja, der Unternehmer kann sich den Zeitpunkt der Besteuerung im gewissen Rahmen selber aussuchen, indem er das Geld “im Unternehmen lassen kann”, statt es wie ein Angestellter fix monatlich ausgezahlt zu bekommen.

        Jedoch ist a) das Geld auch im Unternehmen zu versteuern (30% statt der max. 45%), b) ist es als Geld des Unternehmens nicht für das Privatvergnügen des Unternehmers einsetzbar.

        Klar kann sich der GF einen Dienstwagen hinstellen, aber hier gelten die Grenzen des § 4 EStG Abs. 5. Der im Übrigen auch in Nr.4 ganz klar sagt, dass

        Aufwendungen für Jagd oder Fischerei, für Segeljachten oder Motorjachten sowie für ähnliche Zwecke und für die hiermit zusammenhängenden Bewirtungen; definitiv raus sind.

        Also ja, der Unternehmer hat definitiv gewisse Vorteile in seiner Besteuerung, aber die Vorstellung, dass er sein Luxusleben einfach an der Steuer vorbei aus dem Vermögen seines Unternehmens bestreiten kann, ist denke ich falsch. Das Stichwort ist verdeckte Gewinnausschüttung und die Finanzverwaltung ist sehr heiß drauf, einen da an den Hammelbeinen zu bekommen.

        Firma: Einnahmen - Ausgaben = Gewinn - Steuern

        Privatperson: Einnahmen - Steuern = Gewinn - Ausgaben

        Das stimmt! Ist aber eher die Ungleichbehandlung Person / Gesellschaft. Die Ausgaben des Unternehmens sind nicht gleich die Ausgaben der Privatperson, lassen sich also nicht miteinander ersetzen. Die Ausgaben der Privatperson “Unternehmer” muss auch diese von ihrem Gewinn abziehen.

        • DrunkenPirate@feddit.orgOP
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          2 days ago

          Na dumm sind die Reichen ja nicht. Die haben findige Steuerberater, die das für die machen. Schon mal gefragt warum die Luxusyachten der russischen Oligarchen nicht so einfach beschlagnahmt werden konnten? Nun, die Yachten gehörten Unternehmen, die den Oligarchen gehörten. Wird dann mal zum Schein weitervermietet, um eine Gewinnabsicht vorzutäuschen. Das mit Abstand teuerste Konsumgut Auto lässt sich sehr einfach als Geschäftswagen ansetzen. Und Essen im Restaurant? Ist ein Geschäftsessen mit 4 Personen, nicht mit den zwei Kindern. Da geht einiges. Und bei Familienstiftungen und co KG sogar noch mehr. Wenn du es ganz extrem treiben möchtest, vermietest du dir dein Haus sogar selbst. Bist quasi Vermieter und Mieter in getrennten steuerlichen Identitäten. Vorteil: Handwerker und Anbauten ohne MwSt und AfA drückt deine Einkommenssteuer. Bin kein Steuerberater und das ist keine Beratung. Habe ich nur als Interessierter und Empörter im Internet alles mitbekommen.

          Unterm Strich brauchst du gar nicht so viel zum Leben, wenn die größten Kostenblöcke Auto, Haus, Urlaub in deiner Firma läuft. Da reicht vermutlich 100k im Jahr für einen sehr guten Lifestyle. Und da gehen dann ja noch die AfA deiner ganzen Häuser runter.

          • Quittenbrot@feddit.org
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            1 day ago

            Wird dann mal zum Schein weitervermietet, um eine Gewinnabsicht vorzutäuschen.

            Genau auf sowas springt doch direkt jeder Betriebsprüfer mit Kusshand. Sobald da in den Unterlagen irgendwas mit “Yacht” auftaucht, kommen direkt die Bluthunde. Wie gesagt, der Paragraph da oben existiert nicht zum Spaß. Und selbst wenn sie es nicht an diesem Paragraphen scheitern lassen würden, kämen wir dann zur Totalgewinnprognose: derjenige darf dann darlegen, wie er mit der Yacht-Vermietung über den Zeitraum der Nutzungsdauer der Yacht Gewinn erwirtschaftet hat. Das dürfte ihm angesichts der Kosten so eines Kahns bereits bei 1-2 Jahren schwerfallen, also erst recht für den Zeitraum von 10-30 Jahren, der da wohl angesetzt würde. Also greift Liebhaberei und derjenige bekommt rückwirkend alles gestrichen und hat eine massive Nachzahlung am Hals. Die Boot-Nummer sehe ich hier nicht funktionieren.

            Und Essen im Restaurant? Ist ein Geschäftsessen mit 4 Personen, nicht mit den zwei Kindern.

            …stimmt! Es sei denn, auf dem Beleg tauchen plötzlich zwei Kinder-Dino-Teller auf, dann wird da auch etwas kritischer nachgefragt. Die Nummer ist aber auch eher was für klassische “Normalo-Selbstständige”, die nicht regelmäßig die Betriebsprüfung im Haus haben.

            Und bei Familienstiftungen und co KG sogar noch mehr.

            Was meinst du hier genau?

            Wenn du es ganz extrem treiben möchtest, vermietest du dir dein Haus sogar selbst. Bist quasi Vermieter und Mieter in getrennten steuerlichen Identitäten. Vorteil: Handwerker und Anbauten ohne MwSt und AfA drückt deine Einkommenssteuer.

            Vermietung zu Wohnzwecken ist umsatzsteuerfrei, also kannst du keine Vorsteuer ziehen. Das ginge nur, wenn du gewerblich vermietest, was dir als Privatperson dann aber nichts bringt. Dem AfA-Vorteil stehen hier die fälligen Steuern für die Gesellschaft, die das Haus halten müsste, entgegen. Außerdem müsste die Miete marktüblich sein - ist sie es nicht, ist es wieder eine verdeckte Gewinnausschüttung. Dazu muss die Gesellschaft eine Gewinnerzielungsabsicht haben, also mit dem Geschäft mit dir etwas verdienen.

            Unterm Strich brauchst du gar nicht so viel zum Leben, wenn die größten Kostenblöcke Auto, Haus, Urlaub in deiner Firma läuft.

            Auto: entweder 1%-Regelung (also monatlich 1% des Neupreises zu zahlen, teuer) oder Fahrtenbuch, um Privatnutzung zu überprüfen. Einfach so kannst du das nicht über die Firma laufen lassen.

            Haus: siehe oben, läuft so nicht.

            Urlaub: auch da schaut jeder Betriebsprüfer genau, wieso du auf Firmenkosten denn unbedingt 3 Wochen nach Thailand fliegen musstest. Den Hinflug und ein paar Tage Hotel kannst du gut getimed vielleicht durchkriegen. Aber warum noch mal kamen deine Frau und die Kinder mit? Und warum die Rechnung über die coole Tauchtour? Einen Freibrief hast du da auch nicht.

            Sorry, aber ich bin da deswegen so anstrengend, weil sich da einfach mitunter die wüstesten Populär-Mythen halten und manche den Eindruck haben, das wäre irgendwie der absolute Life Hack, einfach “alles über die Firma laufen lassen” zu können. Es ist auch immer viel Emotion in der Debatte, ich fände es aber wichtig, wenn man über die Dinge, die man verändern will, auch selber Bescheid weiß.

            • DrunkenPirate@feddit.orgOP
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              23 hours ago

              Puh, da wird mir jetzt etwas zu detailreich. Deshalb nur kurz:

              • Als Privatperson konsumieren wir, als Unternehmen investieren wir. Investieren wird steuerlich gefördert.
              • Kaufst du privat ein Haus (Eigenheim) zahlst du eine Menge Steuern.
              • Kauft ein Unternehmen ein Haus und vermietet es, können alle Ausgaben und Kosten die Steuern reduzieren. Ein Unternehmen kann ein erworbenes Gut über die Lebensdauer als Kosten (steuerreduzierend) abschreiben. Konsumenten also Privatleute nicht.
              • D.h. unterm Strich kosten Unternehmen erworbene Güter deutlich weniger als Privatleuten
              • Es gibt verschiedene steuerliche Varianten von Unternehmen als Personen- und Kapitalgesellschaft von GbR, Lmtd, GmbH, KG, Co KG, Stiftung

              Am Rande daher so viele dicke eSUV‘s:

              • 0,25% bei Privatnutzung von eAuto‘s (günstig)

              Ich habe nie behauptet, dass solche Steuerumgehungsmethoden einfach sind. Schwer- und Überreiche haben eine Menge Helfer um das zu bewerkstelligen. Spart ja viel Geld. Da kann das Finanzamt personell und fachlich kaum mithalten.

              Zu den Themen findest du viel im Internet und YT bei Suche nach Steuergestaltung, Immo Gmbh und Familienstiftung

              • Quittenbrot@feddit.org
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                18 hours ago

                Als Privatperson konsumieren wir, als Unternehmen investieren wir. Investieren wird steuerlich gefördert.

                Das stimmt. Konsum lässt sich jedoch nicht einfach so als Investition umdeklarieren.

                Kauft ein Unternehmen ein Haus und vermietet es, können alle Ausgaben und Kosten die Steuern reduzieren. Ein Unternehmen kann ein erworbenes Gut über die Lebensdauer als Kosten (steuerreduzierend) abschreiben. Konsumenten also Privatleute nicht. D.h. unterm Strich kosten Unternehmen erworbene Güter deutlich weniger als Privatleuten

                Ein Unternehmen kann aber nicht einfach mal so ein Haus kaufen und zum Spottpreis vermieten, sondern es muss auch eine Gewinnerzielungsabsicht vorliegen (ansonsten Liebhaberei) und bspw. marktübliche Mieten genommen werden. Und spannend wird es ohnehin, wenn ein auf 0 abgeschriebenes Wirtschaftsgut dann plötzlich verkauft werden soll/muss. Da greift der Fiskus nämlich sofort wieder rein.

                0,25% bei Privatnutzung von eAuto‘s (günstig)

                Absolut. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt, dass die Grenze des Fahrzeugpreises von 60TEUR auf jetzt 100TEUR erhöht wurde… da hat die Autolobby “gute” Arbeit geleistet.

                Zu den Themen findest du viel im Internet und YT bei Suche nach Steuergestaltung, Immo Gmbh und Familienstiftung

                Jo, aber ehrlich gesagt ist da auch viel Unfug dabei. Es gibt “tolle” Konstrukte, um Geld am Fiskus vorbei von Firma A nach Firma B zu verschieben, aber die allermeisten dieser Konstrukte brechen dann hoffnungslos zusammen, wenn die Schlauberger irgendwann auch mal an ihr Geld ranwollen und es entnehmen möchten. Was nützt es dir, dein Geld jahrelang in einen Ballon zu pumpen, an den du dann nicht mehr herankommst?

                Da kann das Finanzamt personell und fachlich kaum mithalten.

                Das würde ich so nicht sagen. Ab einer gewissen Größe hast du ohnehin eine lückenlose Prüfung und das sind keine Idioten, die da sitzen. Nicht zu unterschätzen.

                • DrunkenPirate@feddit.orgOP
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                  16 hours ago

                  Ein Unternehmen kann aber nicht einfach mal so ein Haus kaufen und zum Spottpreis vermieten, sondern es muss auch eine Gewinnerzielungsabsicht vorliegen (ansonsten Liebhaberei) und bspw. marktübliche Mieten genommen werden. Und spannend wird es ohnehin, wenn ein auf 0 abgeschriebenes Wirtschaftsgut dann plötzlich verkauft werden soll/muss. Da greift der Fiskus nämlich sofort wieder rein.

                  Wieso unterm Marktpreis vermieten? Muss man doch nicht. Ob du Miete zahlst oder in der gleichen Höhe deinen Hauskredit abzahlst, ist ja gleich - Haus bewohnen kostet was.

                  Nur, wenn du die Miete deinem Unternehmen bezahlst, kann das die Zinsen des Hauskredits als Kosten abziehen und die Wertminderung (AfA) des Hauses. Das kannst du als Privatperson nicht. Gewinn muss ein Unternehmen nicht ausschütten, kann es aber. Ist dann nur 25% Kapst. oder MiniJob an deine Kinder oder GF als Nebenjob oder Whatever. Oder du behältst den Gewinn und kaufst noch ein Haus davon.

                  Diesen Gewinn durch Steuervorteile wird eine Privatperson niemals haben, obwohl Miete/ Hauskredit gleich hoch sind. Das ist der bereichernde Punkt an diesen Konstrukten.

                  Was nützt es dir, dein Geld jahrelang in einen Ballon zu pumpen, an den du dann nicht mehr herankommst?

                  Ja, Gier frisst Hirn. Das ist die immanente Gefahr bei denen. Machste halt 5 Gmbh‘s auf mit jeweils € 10k steuerfreie Ausschüttung pro Jahr.

                  Das ist halt alles auch Papier- und Orgaaufwand und macht vermutlich erst ab 5 Mio Sinn.

                  (Keine Steuerberatung. Nur angelesen und empört)

                  • Quittenbrot@feddit.org
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                    2 hours ago

                    Wieso unterm Marktpreis vermieten? Muss man doch nicht. Ob du Miete zahlst oder in der gleichen Höhe deinen Hauskredit abzahlst, ist ja gleich - Haus bewohnen kostet was

                    Nur, dass du in diesem Fall dann sowohl (marktübliche) Miete zahlen musst (als Privatmann), als auch den Hauskredit abbezahlen musst (über das Unternehmen). Irgendwo muss dein Unternehmen das Geld für das Haus ja auch herhaben. Aufgrund der Gewinnerzielungsabsicht muss das Unternehmen dabei Gewinn machen, du müsstest deinem Unternehmen also mehr Miete zahlen, als es selber für die Finanzierung des Hauses braucht. Diese Miete zahlst du außerdem aus deinem Netto-Einkommen, also Geld, das du bereits versteuern musstest. Und dann kommt am Ende der Verkauf: da Immobilien in der Tendenz im Wert steigen, werde ich das Haus letztendlich für mehr verkaufen können, als ich bezahlen musste. Als Privatmann ist der dabei erzielte Gewinn zu 100% steuerfrei meins. Meine Gesellschaft muss darauf erst mal selber 30% Steuern zahlen und ich dann noch mal 25%, wenn ich es ausschütten will.

                    Ich sehe ja durchaus deinen Punkt und die Reinvestitionsmethode ist schon sehr mächtig. Aber wir haben ursprünglich mal darüber gesprochen, wie Reiche sich nicht über Einkommen, sondern ihr Vermögen finanzieren. Und das sehe ich halt nicht, weil auch bei Reinvestitionsmodellen das Kartenhäuschen zu wackeln beginnt, sobald diese Leute dann “ihr” Geld aus den Unternehmen herausnehmen möchten.

                    Das ist die immanente Gefahr bei denen. Machste halt 5 Gmbh‘s auf mit jeweils € 10k steuerfreie Ausschüttung pro Jahr.

                    Den einzigen Freibetrag, den ich für Kapitalerträge kenne, ist der Sparerpauschbetrag von jährlich 1000€. Dem stehen pro GmbH Gründungskosten (allein min. 12.500€ Einlage als Stammkapital) und jährliche Bilanzierungskosten gegenüber. Glaube nicht, dass sich das rechnet.

                    Ja, Gier frisst Hirn.

                    Jo, da stimme ich dir vollkommen zu. Es gibt ja auch durchaus viele Reiche und entsprechende Berater, die tatsächlich glauben, sich mit so Konstruktionen am Fiskus vorbeiwurschteln zu können. Aber in der Realität klappt das halt erheblich weniger toll als es ein Berater einem für teuer Geld verspricht. Und nur noch mal ganz explizit: es gibt durchaus riesige Schlupflöcher, durch die entsprechende Personen ihre Steuerlast erheblich minimieren können und vieles davon gehört der Fairness halber massiv umgebaut. Aber der Aussage, dass man sich als Reicher sein Leben statt über Einkommen einfach über sein Vermögen finanzieren kann, kann ich nicht zustimmen.