In vielen kleineren Gemeinden führt die Umstellung des Postnetzes zu Diskussionen. Ein aktuelles Beispiel ist Sülfeld (Kreis Segeberg): Die Deutsche Post plant, die klassische Postfiliale zu schließen und stattdessen eine automatisierte Poststation vor dem örtlichen Edeka-Markt zu installieren.
Die neuen Poststationen sollen eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung sicherstellen. Doch die Umsetzung stößt auf Kritik. Hans-Joachim Kloock von der Wählergemeinschaft ABS berichtet: „Ich habe abgebrochen, weil die Sonne reinschien. Ich konnte gar nichts mehr erkennen.“
Probleme wie mangelnde Barrierefreiheit und fehlende Nutzerfreundlichkeit sind besonders für ältere Menschen oder Personen ohne digitale Erfahrung ein Hindernis. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein betont: Nur Filialen mit Personal bieten einen wirklich niedrigschwelligen Zugang.
Postsprecher Tobias Buchwald räumt ein, dass technische Neuerungen „anfangs oft gewöhnungsbedürftig“ seien. Als Lösung verweist er auf die Videoberatung – die jedoch in Sülfeld ebenfalls Anlaufschwierigkeiten zeigte.
Die aktuelle Postfiliale in Sülfeld ist nur wenige Stunden am Tag geöffnet. Laut Deutscher Post sind solche Standorte oft nicht mehr wirtschaftlich. Als Alternative setzt das Unternehmen auf Partner-Filialen (z. B. in Kiosken) – in Schleswig-Holstein gibt es bereits rund 450.
Da in Sülfeld kein geeigneter Partner gefunden wurde, soll die Poststation die Versorgung übernehmen.
Der Widerstand in Sülfeld ist organisiert: Die Wählergemeinschaft ABS sammelte innerhalb weniger Stunden rund 500 Unterschriften gegen die Schließung der Filiale. Die Petition ging direkt an die Bundesnetzagentur.


Ach, aber online bestellen kriegen die dann hin? Den gedruckten Quellekatalog mit Telefon- oder Kartenbestellung gibt es doch seit Jahrzehnten nicht mehr.
Wenn du ein Paket verschickst oder bekommst, musst du nichts bestellt haben, das kann auch einfach eine Sendung zwischen dir und Freunden oder Verwandten sein.
Bitte mal die Statistik anschauen https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Mediathek/Berichte/2024/Paketmarktbericht2024.pdf?__blob=publicationFile&v=3 B2X vs. C2X Privatversender sind ein verschwindend kleiner Teil an der Paketmenge
Deswegen haben die jetzt ihr Recht auf Paketzustellung verwirkt, oder was? Sollen wir die Post evtl. dann komplett durch Amazon Lieferdienste ersetzen, wenn sie eh de facto nur der verlängerte Arm der eCommercebranche ist?
Dadurch ist implizit von einem Onlineverständnis - Bestellen von Waren im Internet - bei Paketempfängern auszugehen.
Nein, weil nicht alle Paketlieferungen durch Onlinebestellungen stattfinden. Und selbst wenn: Onlinebestellung heißt nicht automatisch Smartphone mit BLE.
Beispiele:
Das mag ja alles sein und ist doch eine Randerscheinung. Und eine Person, die ihr lebenlang nur eine oder alle dieser Randerscheinungen nutzt, um Pakete zu bestellen, ist eben noch unwahrscheinlicher oder eben seltener.
Jetzt forderst du, eine Infrastruktur einer Gesellschaft so auszulegen, dass sie auch noch die unwahrscheinlichsten Randerscheinungen abdeckt. Eventuell auch noch einen einäugigen, einbeinigen, rückwärtsgehenden Analphabeten, der nur Suaheli spricht und nicht lesen kann. Das ist doch Irrwitz. Die menschlichen Vielfalt kann man nicht abdecken.
Ja. Besonders, da diese Infrastruktur bereits betseht (oder bestand).
Du laberst gerade den gleichen Müll, wie rechte, die meinen, dass Trans Menschen keine medizinische Versorgung kriegen sollen, weil es so wenige sind.
Geht’s noch ein bisschen ableistischer?
Komisch. Hat halt vorher schon funktioniert. Ich will, dass bestehende Infrastruktur zugunsten der Privatsphäre und Barrierefreiheit bleibt. Du argumentierst dafür, dass Infrastruktur rückgebaut wird, weil sie “nicht rentabel” sei.
Na, packen wir die AfD- Karte aus, wenn Argumente fehlen. Schlechte Stil. Mannomann
Kein Argument, sehr wahrscheinlich nicht mal die selbe Personengruppe.
Personengruppe: „Ich kann eine Packstation nicht bedienen und brauche einen Paketshop“
Woher bekommen Menschen denn bitte schön Pakete?
Leute, die online bestellen, sind vielleicht nicht die gleichen, die kein Smartphone haben.
Gewagte These. Wie kommst du denn darauf?
Wie kommst du auf das Gegenteil?
Ich behaupte gar nichts. Würde nur gerne wissen, wie du darauf kommst.
Doch, du behauptest eingangs, dass Leute, die online bestellen die gleichen sind, die sich gegen digitale Packstationen wehren. Wenn sie nicht technikaffin sind, bestellen sie wahrscheinlich nicht online. Wir haben offensichtlich keine Beweise, da wir keine Studie aus dem Hut zaubern können. Aber meine These ergibt wenigstens Sinn.
Aus allen möglichen Quellen, bei denen man kein BLE-Fähiges Smartphone besitzen muss (schau dir den Beitrag mal an - erste Minute).
Meine Mum bestellt hier und da im Teleshop und es gibt tatsächlich noch einige Kataloge, bei denen man mit einem Anruf oder Bestellschein bestellen kann.
Ich verstehe auch nicht, warum man diesen archaischen Weg gehen möchte, aber sie weiß es einfach nicht besser durch akute Technologieverweigerung, I guess.
Tapfer. Da braucht man schon eine Menge Verweigerungsenergie, um die paar letzten Dinoshop‘s zu finden
Ja das muss man ihr echt lassen, sie zieht das eisern durch. :D