Dann doch lieber Rossmann?

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    14 hours ago

    Irgendwie ist die Schlagzeile schon auch irreführend und die Aufregung künstlich übertrieben.

    Firmenchef Christoph Werner hatte in der “Süddeutschen Zeitung” gesagt, grundsätzlich halte er es für statthaft, Parlamentarier aller im Bundestag vertretenen Parteien zu einem Parlamentarischen Abend einzuladen. “Statt permanent über andere Parteien zu sprechen, sollten sich die politischen Verantwortungsträger in der Tiefe mit den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger beschäftigen und Lösungen anbieten, die überzeugen und wirksam sind”

    In einer Stellungnahme betonte Werner gegenüber dem SWR: “dm lehnt eine polarisierende Brandmauer-Debatte ebenso entschieden ab wie Positionen der Partei AfD, welche die freiheitlich-demokratische Grundordnung infrage stellen. Eine lebendige Demokratie ist uns ein Anliegen und wir setzen uns für eine inhaltlich sachliche und tiefgründige Auseinandersetzung ein.” Diese Haltung entspreche dem gelebten Miteinander bei dm und sie sei auch aktuell wieder klar artikuliert worden. Mit Sorgfalt sollten die politischen Debatten über die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger geführt werden. “Das ist unsere Überzeugung und diese haben wir zum Ausdruck gebracht. Dass wir dafür kritisiert werden, bestätigt uns darin, dass die differenzierte Auseinandersetzung wichtig ist”, so Werner weiter.

    Also im Prinzip ist das ja richtig. Zwar kann ich nicht zustimmen, dass man “Parlamentarier aller im Bundestag vertretenen Parteien zu einem Parlamentarischen Abend” einladen müsse, aber die AfD kriegt man nicht klein, indem man auf der einen Seite zwar sagt, man würde eine Zusammenarbeit mit ihr ablehnen, auf der anderen Seite aber ihre Rhetorik übernimmt und die grundlegenden Probleme, die überhaupt erst den Nährboden für wachsende rechtsextreme Stimmungen bilden, nicht angeht sondern verschlimmert und hochschaukelt.

    Eigentlich ist das überwiegend eine recht stabile Position und eine ganz andere als im Titel suggeriert.

    • PreppaWuzz@discuss.tchncs.de
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      6 hours ago

      Für mich klingt das nach weichgespültem Marketinggewäsch, ja nicht festlegen, bloß keinem auf die Füße treten, keine konkrete Meinung oder sonstige klare Aussagen, sollen ja alle einkaufen kommen.

      Dann sollen sie sich lieber ganz raushalten, ist ja auch ok, ein Handelsunternehmen muss keine politische Meinung haben. Aber so ein Piep-piep-piep-wir-ham-uns-alle-lieb Geblubber braucht in dem Zusammenhang kein Mensch und sorgt nur für Normalisierung solch staatsfeindlicher Gruppierungen.

      • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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        3 hours ago

        Es ist vielleicht nicht so konfrontativ wie wir uns ausdrücken würden, aber es vermittelt schon eine klare Haltung. Austreten, wie Rossman und andere es gerade tun, kann dm allerdings auch nicht, weil sie das schon vor einiger Zeit getan haben.

        Diese Aussagen da oben sind vernünftig. Sie fordern das, was wir schon lange von Politiker*innen, insbesondere regierenden, fordern und womit man die AfD tatsächlich bekämpfen könnte.

        • PreppaWuzz@discuss.tchncs.de
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          1 hour ago

          Ich sehe da keine klare Haltung, nur Marketing-Bullshit-Bingo.

          in der Tiefe mit den Anliegen […] beschäftigen

          Lösungen anbieten

          lebendige Demokratie

          ist uns ein Anliegen

          sachliche und tiefgründige Auseinandersetzung

          klar artikuliert

          Mit Sorgfalt

          Das ist unsere Überzeugung

          Und mein Lieblingsteil:

          Dass wir dafür kritisiert werden, bestätigt uns darin, dass die differenzierte Auseinandersetzung wichtig ist

          Auf Deutsch: “Es ist uns egal, was irgendjemand anderes sagt, wir machen trotzdem was wir wollen” aka “Rutsch mir doch den Buckel runter”

          Anstatt solcher Plattitüden sollen Sie sich doch einfach raushalten, das wäre völlig in Ordnung. Rhetorische Luftpumpen gibt’s schon genug auf der Welt.

    • Don_alForno@feddit.org
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      3 hours ago

      dm lehnt eine polarisierende Brandmauer-Debatte ebenso entschieden ab wie Positionen der Partei AfD, welche die freiheitlich-demokratische Grundordnung infrage stellen.

      Welche Positionen sind das denn? Sind es nicht eigentlich sogar alle bzw. die weit überwiegende Mehrheit? Wie funktioniert ein Pissbereich im Pool?

      Das ist eine vollkommen wertlose Aussage, analog zu “es tut mir Leid falls du dich durch meine Äusserungen beleidigt gefühlt hast”.

      • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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        3 hours ago

        Welche Positionen sind das denn? Sind es nicht eigentlich sogar alle bzw. die weit überwiegende Mehrheit?

        So habe ich die Aussage verstanden. Man leht diese Positionen ab und damit, weil sie eben diese Positionen vertritt, die AfD.

        Das ist eine vollkommen wertlose Aussage, analog zu “es tut mir Leid falls du dich durch meine Äusserungen beleidigt gefühlt hast”.

        Ne, die Analogie geht nicht auf.

        • Don_alForno@feddit.org
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          3 hours ago

          Etwas altmodischer formuliert, aber das steht da.

          Das steht da nicht. Da steht “wir lehnen nicht die Partei ab, nur diejenigen ihrer Positionen, die der FDGO entgegenstehen”.

          Damit sind in diesem Kontext ganz offensichtlich nicht alle gemeint (sonst müsste man ja gar nicht erst in die Diskussion einsteigen), man sagt bewusst nicht, welche das sein sollen (damit der Nazi Wähler sich sagen kann “ja, ok, also gar keine” und weiter zu DM kommt), und man kommuniziert damit eine “Hitler hat ja auch Autobahnen gebaut, war ja nicht alles schlecht” Haltung.

          Ne, die Analogie geht nicht auf.

          Doch, geht sie. Man ist nur gegen die bösen Positionen. Welche das sind, soll sich jeder selbst überlegen, man selbst räumt eigentlich gar nichts ein.

          Genau so wie man sich im Beispiel mit der Gießkanne für alles entschuldigt, was jemand verletzt haben könnte, ohne irgendwelche Erkenntnis zu offenbaren, was und warum das sein soll.

    • killingspark@feddit.org
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      13 hours ago

      “dm lehnt eine polarisierende Brandmauer-Debatte ebenso entschieden ab wie Positionen der Partei AfD, welche die freiheitlich-demokratische Grundordnung infrage stellen. Eine lebendige Demokratie ist uns ein Anliegen und wir setzen uns für eine inhaltlich sachliche und tiefgründige Auseinandersetzung ein.” Diese Haltung entspreche dem gelebten Miteinander bei dm und sie sei auch aktuell wieder klar artikuliert worden. Mit Sorgfalt sollten die politischen Debatten über die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger geführt werden.

      Ich seh nur leider so gar nicht wie das einladen der afd den hier proklamierten zielen dienlich sein soll. Haben nicht die drölf hundert folgen lanzberger und Maioschga gezeigt, dass man mit den Vertretern der afd weder tiefgründige oder differenzierte Auseinandersetzungen über Inhalte hin bekommt, sondern dass sie bei jeder Gelegenheit lügen, Fakten ignorieren und sich einen Dreck für die anliegen der Bürger interessieren?

      Und das lässt alles andere in dem statement dann doch sehr vorgeschoben klingen. Im pride month sind auch plötzlich alle Firmenlogos bunt und so.