Die Handlungskonzepte der Polizei NRW sehe vor, dass bei einem Angriff mit Messer eine Schusswaffe einzusetzen sei.
Ach, tut sie das? Dann ist ja alles gut!

Und Spoiler: Nein, das tut es nicht, nicht so grundsätzlich wenigstens:
Das nordrhein-westfälische Polizeigesetz verbietet grundsätzlich den Schusswaffeneinsatz gegen Kinder, „die dem äußeren Eindruck nach noch nicht 14 Jahre alt sind“. Nur wenn die Waffe das „einzige Mittel zur Abwehr einer gegenwärtigen Gefahr für Leib oder Leben“ sind, ist der Gebrauch zulässig.
Und da ich, aus dem,Polizeiprotokoll zitiert, von einem auf die Beamt*innen zugehendem Mädchen las … zu-gehend, nicht zustümend oder losgehend, etc. …
Verabscheuungswürdig!
Naja, vor allem denke ich wäre dies mal eine Bilderbuch-Situation gewesen um einen Taser sinnvoll einzusetzen. Für genau so etwas haben sie die ja als Alternative.
Ach, der wurde ja auch eingesetzt … zeitgleich, wenn ich’s recht verstanden habe.
Ja, ich weiß nicht wie sehr hier Spekulation über das tatsächlich Geschehene weiterhilft. Letztlich waren wir alle nicht dabei und können die Gefährlichkeit der Situation nicht beurteilen. Oder wie zeitgleich da irgendetwas passiert ist. Praktischerweise gibt es ja keine Videoaufnahmen und nur ein paar Aussagen der Polizei die beliebig verzerrt sein können. Aber ja. Anscheinend wurde beides benutzt von zwei unterschiedlichen Polizisten.
Edit: In einer Notsituation zum Taser greifen ist auch genau der Part, den ich nachvollziehen kann. Wie gesagt, dafür sind die Dinger ja da und wahrscheinlich auch nicht so blöd in einer engen Wohnung und wenn der Angreifer ein Mädchen im Teenager-Alter ist. Ich weiß aber nicht ob die Polizei überhaupt flächendeckend damit ausgestattet ist. Ich denke nicht.
Ein Gebärdendolmetscher sei bei dem Einsatz nicht dabei gewesen. Aber die Polizei sagt, dass eine Kommunikation mit Gehörlosen gut möglich sei - durch Apps, mit Zettel und Stift oder Händen und Füßen. Einen Gebärdensprachdolmetscher anzufordern, hätte zu lange gedauert.
Hat ja wirklich gut geklappt.
Die Hände wurden halt für die Waffe gebraucht, da war keine frei zum schreiben oder tippen.
Natürlich war die Bodycam ausgeschaltet…
Wenn schon Bodycam dann immer an und ohne Eingriffsmöglichkeit des betreffenden Polizisten.
Das Problem ist, dass Bodycams nach Polizeigesetzen nicht dem Schutz der Bevölkerung vor polizeilichem Fehlverhalteb dient, sondern dem Schutz der Polizist*innen.
Wir müssen also erst einmal den Einsatzzweck der Bodycams ändern.
Ein Gebärdendolmetscher sei bei dem Einsatz nicht dabei gewesen. […] Einen Gebärdensprachdolmetscher anzufordern, hätte zu lange gedauert.
Ach ja?
Die Beamten hätten zwar Geräusche aus der Wohnung gehört, die Tür sei aber nicht geöffnet worden, teilten die Ermittler mit. Daraufhin habe man einen Schlüsseldienst angefordert, noch bevor dieser eingetroffen sei, habe die Mutter nach rund einer Stunde dann doch geöffnet.
Also hat man (über) eine Stunde auf den Schlüsseldienst warten können. Aber für den Dolmetscher war keine Zeit.
Ich wette, der Dolmetscher wäre schneller als der Schlüsseldienst gewesen.
Jemand aus der Branche hatte hier oder auf Mastodon darauf hingewiesen dass Dolmetscher kaum verfügbar sind und Tage vorher angefordert werden… Z.t. aus anderen Bundesländern.
Im Übrigen glaube ich auch nicht, dass es am Fehlen eines Dolmetschers lag, dass die Lage so eskaliert ist, dass man auf Kind geschossen hat.
Das ist nur die Kirsche auf dem Wahnsinnskuchen.
Ach, keine Ahnung. Ich denke aber, wenn die Polizei wirklich gewollt hätte, hätte sie einen Dolmetscher bekommen. Im Wohnheim hätte es im Zweifel auch bestimmt jemanden gegeben, den man notfalls über Videocall hinzuziehen hätte können. Es wirkt jedenfalls stark wie eine billige Ausrede.
Im Übrigen glaube ich auch nicht, dass es am Fehlen eines Dolmetschers lag, dass die Lage so eskaliert ist, dass man auf Kind geschossen hat.
Ja, das sicherlich.
Also, das wäre ja ein Grad an Pragmatismus, der dich für das Beamtentum disqualifizieren würde.
Dolmetscher nur nach dreifachem Antrag, alles andere ist bösartige Unterwandern der Bürokratie.
/s
Mein Fehler. Bürokratische Vorgänge darf man ja immer nur zum Nachteil der Bürger*innen abkürzen. Bei illegalen Auslieferungen, Hausdurchsuchungen, Abschiebungen und so.
(Kein /s, weil das nunmal wirklich so passiert.)
Tja. Wäre ja zu hoffen, dass das aufgearbeitet wird und man die Fehlerkultur und Bodycam-Einsatz der Polizei diskutiert, anstatt ein Social-Media Team daranzusetzen… Ich weiß auch nicht ob man sich dazu noch irgendeine glaubwürdige Lügengeschichte ausdenken kann, die das irgendwie besser erscheinen lässt…
Also immerhin ist keiner tot und 3/4 Beamten haben auch auf niemanden geschossen… Aber vielleicht sollte man sich echt höhere Ziele stecken.







