Nach einer Krebserkrankung kämpft sich der stellvertretende Ortsbrandmeister Daniel Kohring zurück ins Leben und zur Feuerwehr.
Als staatliche Einrichtung ist die Feuerwehr und vor allem die Jugendfeuerwehr eine inklusive Einrichtung. In der Praxis heisst das, dass Kamerdys die versehrt wurden, wieder in den Dienst integriert werden. Aus meinem Umkreis kriege ich mit, dass das aber nicht unbedingt zutrifft wenn eine Person mit Einschränkung frisch in die Feuerwehr eintreten will… :/
Aus meinem Umkreis kriege ich mit, dass das aber nicht unbedingt zutrifft wenn eine Person mit Einschränkung frisch in die Feuerwehr eintreten will… :/
Wenn man Leute schon kennt und weiß, was die können, fällt es auch leichter, die trotz Einschränkungen sinnvoll einzubinden. Inklusivität (die eigentlich eine gute Sache ist) hin oder her, primär haben Feuerwehren eine Aufgabe zu erfüllen, und nicht alle Einschränkungen sind kompatibel mit der Erfüllung dieser Aufgabe. Das sind nun mal primär körperliche Tätigkeiten, oft in einem Gefahrenbereich, in dem man den Eigenschutz beachten muss. Was da funktioniert und was nicht, kann man nur sehr konkret im Einzelfall entscheiden. Im Einzelfall des Manns im Video, ist der mit seiner Beinprothese offensichtlich sehr gut zu Fuß und kann dazu durch sein Amt als Ortsbrandmeister und die dafür nötigen Qualifikationen als Führungskraft eingesetzt werden. Auf dem Level muss er auch zum Erkunden nicht mehr selbst in jeden Fuchsbau kriechen, sondern kann eine untergeordnete Führungskraft vorschicken.
Den Aufwand und die Kosten, jemanden, der das sehr wahrscheinlich nie können wird, auszurüsten und auszubilden, können sich nicht Alle leisten. Die Feuerwehren sind eine kommunale Aufgabe und die Kommunen haben leider flächendeckend zu wenig Geld. Auch wenn man darauf achtet, nicht das Teuerste zu kaufen, hat man alleine an Einsatzkleidung ganz schnell nen Tausender im Spind hängen, wenn da Brandschutzkleidung für den Innenangriff dabei ist, gerne auch mal 2 oder mehr. Was die Ausbildung betrifft, die über die Standortausbildung hinausgeht, sind Lehrgangsplätze in der Regel knapp und haben Wartelisten. Regional wird da teilweise immer noch der Rückstand von der Corona-Pandemie aufgearbeitet.
Innenangriff scheint mir schwierig aufgrund der Wärmeleitfähigkeit von Metall, aber sonst ist die Existenz von Paralympics ein weiterer Beweis, dass der Dienst absolut möglich sein sollte. Starker Mensch.
Bis die Wärmeleitung der Prothese zum Problem wird, ist schon einiges Anderes schiefgelaufen. Das größere Problem beim Innenangriff dürfte die trotz sehr guter Prothese eingeschränkte Beweglichkeit und fehlende Kraft und Gefühl in dem Bein sein. (Bei Nullsicht brauchst Du den Tastsinn auch in den Füßen, außerdem ist das Knochenarbeit) Aber der gute Mann braucht das nicht mehr selbst zu machen, der lässt machen. Der hat einen Ausbildungsstand und Erfahrung, die ihn draußen als Führungskraft wertvoller machen, als drinnen.



