Das kann sein, dass handwerksberufe anders wargenommen werden und ist körperlich sicher auch anstrengend. Aber früher hat ein Vollzeit Malochejob eines elternteils ausgereicht um die ganze Familie zu ernähren und ein Haus zu kaufen. Im schnitt haben (in der BRD) beide Eltern zusammen 40h meinetwegen sehr hart gearbeitet. Heutzutage machen viele eltern 40/20 oder gleichberechtigt 30/30 also 60h als Eltern wo für die Kinder logischerweise echt weniger Zeit bleibt und dann wird sich auch noch über teilzeitmuttis beschwert die zu lang zu wenig arbeiten. Gleichzeitig reichen diese 20h mehrarbeit mitnichten dafür irgendwie abgesichert gut wohnen zu können - jedenfalls nicht in regionen wo es arbeit gibt. Mal nur als ein Beispiel.
Erstens hat deine Argumentationskette nichts mit der Härte und Art der Arbeit zu tun - wirkt deplaziert - und zweitens ist diese Argumentation früher war alles leichter, weil nur ein Hauptverdiener für ein Hauskauf reichte, viel zu unterkomplex gedacht.
Da kommen noch so Sachen wie Ansprüche an Lebensqualität/Bescheidenheit (Anzahl Urlaube pro Jahr, Auto, Elektronik, Restaurantbesuche, etc), Sparwille vs Konsumfreude, Selbstleistung beim Hauskauf (Selbst bauen, Innenausbau später, Baustandards), Bauzinsen und einiges mehr hinein.
Um es kurz zu machen, rein vom finanziellen Aspekt her und dem realen Lohnniveau, Preisen und Zinsen, war es von 2010 bis 2020 einfacher ein Haus zu finanzieren, als in den Jahrzehnten davor.
Nur muss man heutzutage deutlich mehr Eigenkapital auf den Tisch legen als früher. Die Einstiegshürde ist höher. Und am jahrelangen, zielgerichteten Sparen VOR dem Hauskauf, da scheitern die meisten Menschen. Und vom jahrelangen Sparen sprich Konsumreduktion für den 300.000+ Kredit NACH dem Hauskauf, davon möchten die meisten Menschen nichts hören.
Achso, wenn es früher soooooo einfach war ein Haus zu kaufen, warum hat Deutschland mit 50% Hausbesitzern die niedrigste Quote in der EU?
Weiß ich nicht. Meine Eltern haben ihre Altbauvilla in U-Bahn Lage in Frankfurt 1989 für bissi weniger als 400k DM (200k Euro) gekauft.
Das wäre nach Inflation heute 800k Euro, wird aber eher so mit 1,7 Mio. veranschlagt. Eine Verneunfachung. Spoiler: ich verdiene nicht das Neunfach von meinem Vadder damals. Bonusfunfact: der hat das im Referendariat gekauft, Muddi schon Vollzeit-Hausfrau.
Zeig’ mir mal den Rechtsreferendar, der heute mit Vollzeit-Zuhause-Ehepartner überhaupt nur einen Kredit für eine ranzige DHH in Randlage irgendwo bekommt 😅.
Natürlich ist es Teil der Wahrheit, dass nie alle Menschen in D sich Häuser kaufen konnten. Aber es war zwei Generationen lang das Versprechen, dass die akademische Mittelschicht das kann. Und das kann sie heute nicht mehr.
Fun fact: Meine Mutter hat 1998 ein Appartment in einer damaligen B-Stadt gekauft für 150.000 DM. Ist heute eine C-Stadt und das Appartment nicht mal 30.000€ wert.
Du siehst, mit Anekdoten kommt man da nicht so recht weiter.
Ich sagte ja auch, die Einstiegshürde ist heute deutlich höher. Und: Sparen mögen die Leute heute auch nicht mehr so richtig, weil die sofortige Lusterfüllung durch Apps und eCommerce eine negativen Erziehungseffekt hat. Wie hoch ist deine Sparquote? Min 30-40% sollte sie sein.
Edit: Was mir noch einfällt ist, dass auch die Wirtschaft heutzutage eine andere ist als damals. Heute hat sich die Finanzwirtschaft komplett von der Realwirtschaft entkoppelt. Sichtbar zB. an den Irrwitzbewertungen von AI-Startups, Höhen der Cryptos und auch Immobilienpreisen in int. Metropolen wie London, Paris, Dubai, NY, etc Zu viel Geld erfunden worden von Banken in den letzten 30 Jahren. Das Geld muss irgendwo geparkt werden und somit steigen die Assetwerte unentwegt. Wenn‘s dich interessiert dann schau mal Gary Economics auf YT
Das kann sein, dass handwerksberufe anders wargenommen werden und ist körperlich sicher auch anstrengend. Aber früher hat ein Vollzeit Malochejob eines elternteils ausgereicht um die ganze Familie zu ernähren und ein Haus zu kaufen. Im schnitt haben (in der BRD) beide Eltern zusammen 40h meinetwegen sehr hart gearbeitet. Heutzutage machen viele eltern 40/20 oder gleichberechtigt 30/30 also 60h als Eltern wo für die Kinder logischerweise echt weniger Zeit bleibt und dann wird sich auch noch über teilzeitmuttis beschwert die zu lang zu wenig arbeiten. Gleichzeitig reichen diese 20h mehrarbeit mitnichten dafür irgendwie abgesichert gut wohnen zu können - jedenfalls nicht in regionen wo es arbeit gibt. Mal nur als ein Beispiel.
Erstens hat deine Argumentationskette nichts mit der Härte und Art der Arbeit zu tun - wirkt deplaziert - und zweitens ist diese Argumentation früher war alles leichter, weil nur ein Hauptverdiener für ein Hauskauf reichte, viel zu unterkomplex gedacht.
Da kommen noch so Sachen wie Ansprüche an Lebensqualität/Bescheidenheit (Anzahl Urlaube pro Jahr, Auto, Elektronik, Restaurantbesuche, etc), Sparwille vs Konsumfreude, Selbstleistung beim Hauskauf (Selbst bauen, Innenausbau später, Baustandards), Bauzinsen und einiges mehr hinein.
Um es kurz zu machen, rein vom finanziellen Aspekt her und dem realen Lohnniveau, Preisen und Zinsen, war es von 2010 bis 2020 einfacher ein Haus zu finanzieren, als in den Jahrzehnten davor.
Nur muss man heutzutage deutlich mehr Eigenkapital auf den Tisch legen als früher. Die Einstiegshürde ist höher. Und am jahrelangen, zielgerichteten Sparen VOR dem Hauskauf, da scheitern die meisten Menschen. Und vom jahrelangen Sparen sprich Konsumreduktion für den 300.000+ Kredit NACH dem Hauskauf, davon möchten die meisten Menschen nichts hören.
Achso, wenn es früher soooooo einfach war ein Haus zu kaufen, warum hat Deutschland mit 50% Hausbesitzern die niedrigste Quote in der EU?
Weiß ich nicht. Meine Eltern haben ihre Altbauvilla in U-Bahn Lage in Frankfurt 1989 für bissi weniger als 400k DM (200k Euro) gekauft.
Das wäre nach Inflation heute 800k Euro, wird aber eher so mit 1,7 Mio. veranschlagt. Eine Verneunfachung. Spoiler: ich verdiene nicht das Neunfach von meinem Vadder damals. Bonusfunfact: der hat das im Referendariat gekauft, Muddi schon Vollzeit-Hausfrau.
Zeig’ mir mal den Rechtsreferendar, der heute mit Vollzeit-Zuhause-Ehepartner überhaupt nur einen Kredit für eine ranzige DHH in Randlage irgendwo bekommt 😅.
Natürlich ist es Teil der Wahrheit, dass nie alle Menschen in D sich Häuser kaufen konnten. Aber es war zwei Generationen lang das Versprechen, dass die akademische Mittelschicht das kann. Und das kann sie heute nicht mehr.
Fun fact: Meine Mutter hat 1998 ein Appartment in einer damaligen B-Stadt gekauft für 150.000 DM. Ist heute eine C-Stadt und das Appartment nicht mal 30.000€ wert.
Du siehst, mit Anekdoten kommt man da nicht so recht weiter.
Ich sagte ja auch, die Einstiegshürde ist heute deutlich höher. Und: Sparen mögen die Leute heute auch nicht mehr so richtig, weil die sofortige Lusterfüllung durch Apps und eCommerce eine negativen Erziehungseffekt hat. Wie hoch ist deine Sparquote? Min 30-40% sollte sie sein.
Edit: Was mir noch einfällt ist, dass auch die Wirtschaft heutzutage eine andere ist als damals. Heute hat sich die Finanzwirtschaft komplett von der Realwirtschaft entkoppelt. Sichtbar zB. an den Irrwitzbewertungen von AI-Startups, Höhen der Cryptos und auch Immobilienpreisen in int. Metropolen wie London, Paris, Dubai, NY, etc Zu viel Geld erfunden worden von Banken in den letzten 30 Jahren. Das Geld muss irgendwo geparkt werden und somit steigen die Assetwerte unentwegt. Wenn‘s dich interessiert dann schau mal Gary Economics auf YT
Welche B-Stadt ist denn in 25 Jahren zur C-Stadt geworden?
Die gelebte Realität ist schon eher dass die Immobilien Preise durch die Decke gehen, wenn man nicht gerade nach Frankfurt (Oder) zieht.
Ruhrgebiet. Alle Städte ausser Dortmund, Essen und Düsseldorf. Die drei haben die Wende geschafft. Alle anderen nicht. (Bochum so lala)
Und da kostet ein 1998 150.000 DM Appartment jetzt nur noch 30.000€? Wo genau im Ruhrgebiet? Ich würde da gerne hin ziehen.
Gibt’s halt kaum Jobs in der Stadt… So wie im Osten. Nur nicht so schick sanierte Städte.