Ich habe gestern im Gespräch erst wieder gehört, dass die Reichweiten der Batterie angeblich nicht reichen.

Mir kommt das immer so vor, als würde man seinen Keller mit 20 Kästen Bier und 10 Kästen Radler voll stellen und die auf Vorrat halten, weil man ja nächstes oder übernächstes Jahr spontan eine Riesen Geburtstagsparty schmeißen möchte und womöglich aus unerfindlichen Gründen gerade an dem Tag alle Getränkemärkte ausverkauft und geschlossen sind.

Oder als würde man auf eine Tageswanderung im Mittelgebirge einen Kanister mit 20 Liter Wasser mitschleppen, weil könnte ja sein dass man sich in die Sahara verirrt. Und wie jeder weiss, stirbt man ohne Wasser in der Sahara einen jämmerlichen Tod!!

Das ist irrational. Das unverbrauchte Getränk und der ungenutzte Platz im Keller kosten Geld - ohne realen Nutzen. Ebenso kostet ein überdimensionierter Akku Geld, Platz und Gewicht, ohne was zu nutzen.

Rational betrachtet braucht so ein Autoakku doch nicht mehr Kapazität als was man in 90% der normalen Wochen zwischen zwei Aufladungen benötigt. Dann muss man halt einmal alle zehn Wochen einmal extra laden. Der hierfür benötigte Zeitaufwand ist, auch wenn man Zahnarzt ist und das in Arbeitszeit umrechnet, lächerlich im Verhältnis zu den Mehrkosten einer 1000-Kilometer-Batterie.

  • rbn@sopuli.xyz
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    20 days ago

    Fahre einen Ioniq 6 mit großem Akku und so ziemlich Vollausstattung, der als Jahreswagen mit 20k Kilometer für 36.000€ angeboten wurde. Vergleichbare Neuwagen gingen damals bei circa 50.000€ los bei mobile und Co., Listenpreis circa 65.000€. Ist sicherlich immer noch eine ganz schöne Stange Geld, aber ich bekomme auch jetzt mit mittlerweile 50k Kilometern noch die Reichweite hin, die in der Werbung versprochen wird. Spürbare Degradation habe ich keine. Würde diesen und andere E-Autos jederzeit wieder gebraucht holen. Gibt ja mittlerweile auch gute Möglichkeiten, den Akku seriös prüfen zu lassen, wenn man Bedenken hat.

    Wenn ich mir die Gebrauchtpreise jetzt zwei Jahre später anschaue, so war der weitere Wertverlust deutlich geringer als beim ersten Verkäufer. Ab circa 31.000€ deutschlandweit, d.h. 5.000€ in zwei Jahren, wohingegen der Erstkäufer 15.000€++ in einem Jahr schlucken musste.

    • polle@feddit.org
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      20 days ago

      Hab neulich ein Video gesehen indem so ein akku Zertifikat gezeigt wurde. Dafür muss ein odb dongle angesteckt werden, der irgendwas ausliest und dann gibts ne din a4 seite gedruckt. Das fand ich schon ein wenig fragwürdig, so ohne echten last/Kapazität check.

      Ich würde ein e auto allerdings auch ohne sowas kaufen. Die Akku-Debatte ist eh so bescheuert. Sonst hat jedem die Aussage “Motor und Getriebe gut” gereicht, da wurde auch nie was geprüfte.

      • rbn@sopuli.xyz
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        20 days ago

        Diese Art von Zertifikate sind Müll, da hast du Recht. Es gibt aber mittlerweile eben auch aufwändige Tests von seriösen Anbietern. Gab da mal eine gute Folge von Nextmove/Nextnews (super Channel zur E-Mobilität auf YouTube) zu dem Thema.

        • DrunkenPirate@feddit.org
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          19 days ago

          Wo hast du den Jahreswagen denn gefunden? Ich hatte vorletztes Jahr nach Plugin-Hybrid geschaut und die waren gebraucht unverschämt teuer

          • rbn@sopuli.xyz
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            19 days ago

            Ich hatte ein bestimmtes Modell im Blick und hab einfach paar Wochen lang jeden Tag deutschlandweit bei Mobile geschaut. Hätte mir nichts ausgemacht, bisschen zu fahren. Der Treffer war dann aber sogar vergleichsweise nah an meinem Wohnort. Vorbesitzer war das Autohaus, von dem er übernommen wurde. War der Firmenwagen einer ihrer Mitarbeiter.

            Zu Plugin-Hybriden kann ich aber nix sagen.