Kausalität : Wenn man aufgeputscht ist, reagiert man schneller gereizt, sagt Dinge extremer, als man eigentlich meint. Darauf folgt die nachträgliche Rationalisierung: Man denkt sich Gründe aus, warum man „natürlich völlig im Recht“ war. So bleiben Fronten verhärtet, nicht weil die Themen unlösbar wären, sondern weil Kaffee unseren Kopf beim Streiten austrickst.
Erst “nüchtern” kommt rachträglich die eine oder andere Einsicht.

Korrelation: Oft stelle ich selbst nach einem Streitgespräch fest, dass wir dabei ziemlich viel Kaffee getrunken hatten. Aber auch der Kaffeekomsum in ganz Deutschland steigt, während die Spaltung ebenfalls zunimmt.
Ich vermute, der politische West-Ost-Gradient korreliert auch mit dem Kaffeekonsum. Im Osten ist ständig verfügbarer Kaffee (sprich >3,0 Tassen am Tag) erst seit einer Generation üblich, sodass sich die (Gesprächs-)Kultur vielerorts verglichen mit NRW (>4,0 Tassen) noch nicht auf hitzigere Köpfe einstellen konnte.

Fazit : Kaffee trägt Mitschuld. Wir sollten wieder runterkommen davon.

Wo liege ich falsch?

  • megrania@discuss.tchncs.de
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    6 hours ago

    Ich glaube die Wirkung von Kaffee variiert doch stark von Mensch zu Mensch, von daher glaube ich das das alles recht weit hergeholt ist.

    Im Vergleich zu anderen Faktoren (wirtschaftlicher Druck, Zukunftsängste, Klimekatastrophe usw) zu vernachlässigen, würde ich vermuten.

    (einzelner) Datenpunkt: Als sich die Gesellschaft zu Zeiten der Weimarer Republik gespalten hat, war das noch unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise, als Kaffee ein teures Luxusgut war …