Kausalität : Wenn man aufgeputscht ist, reagiert man schneller gereizt, sagt Dinge extremer, als man eigentlich meint. Darauf folgt die nachträgliche Rationalisierung: Man denkt sich Gründe aus, warum man „natürlich völlig im Recht“ war. So bleiben Fronten verhärtet, nicht weil die Themen unlösbar wären, sondern weil Kaffee unseren Kopf beim Streiten austrickst.
Erst “nüchtern” kommt rachträglich die eine oder andere Einsicht.

Korrelation: Oft stelle ich selbst nach einem Streitgespräch fest, dass wir dabei ziemlich viel Kaffee getrunken hatten. Aber auch der Kaffeekomsum in ganz Deutschland steigt, während die Spaltung ebenfalls zunimmt.
Ich vermute, der politische West-Ost-Gradient korreliert auch mit dem Kaffeekonsum. Im Osten ist ständig verfügbarer Kaffee (sprich >3,0 Tassen am Tag) erst seit einer Generation üblich, sodass sich die (Gesprächs-)Kultur vielerorts verglichen mit NRW (>4,0 Tassen) noch nicht auf hitzigere Köpfe einstellen konnte.

Fazit : Kaffee trägt Mitschuld. Wir sollten wieder runterkommen davon.

Wo liege ich falsch?

  • Damarus@feddit.org
    link
    fedilink
    arrow-up
    8
    ·
    edit-2
    9 hours ago

    Ich weiß nicht so recht. Das klingt erstmal schlüssig, aber ich bin deutlich reizbarer wenn ich müde bin. Mehr als zwei Tassen Kaffee am Tag trinke ich aber auch nicht, und das ist schon viel für mich. Wahrscheinlich gibt es, wie bei so vielem, eine goldene Mitte.

    • suff@piefed.socialOP
      link
      fedilink
      English
      arrow-up
      1
      ·
      6 hours ago

      Es gibt (leider) einen “Betriebspegel”, das stimmt. Erfahrungsgemäß verleitet aber das Trinken in Gesellschaft (im Gespräch) dazu, den Pegel eher zu überschreiten als allein im Büro.