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    15 hours ago

    Ich muss den Entusiasmus etwas bremsen.

    1. Algorithmen gibt es immer.
    2. Die Algos der kapitalistischen Plattformen wollen deine Aufmerksamkeit (Nachteil). Den Betreibern sind dadurch Inhalte tendenziell egal (Vorteil) den Algos nicht (Vorteil). Sektenartiges Embracing und radikale Rabbit holes sind Nachteile, je nach Interesse und Anfälligkeit. Im Fediverse werden die Nutzenden von Tabus individueller Betreiber verunsichert und mit Block- und Defederationslisten vertrieben. (Vor- und Nachteil. Verengung politischer Diskussionräume) Andererseits wird man leichter gesehen, wenn man nur häufig genug postet ohne blockiert zu werden.
    3. Lineare TLs heben häufig gepostetes hervor. Burying muss mit Filtern (nur 0|1, kein ranking) oder, wenn Accounts zu selten posten, mit Listen aufwendig umgangen werden.
    4. Ohne Empfehlungsalgorithmen ist der Einstieg ins föderierte Microblogging schwer. Es kristallisieren sich auch nach längerer Nudzung keine Interessensgruppen heraus, außer es gibt bereits klar definierte, bekannte Hashtags als Kristallisationskern. Es gibt ansonsten keine Mechanismen, die Nutzende mit ähnlichen Interessen einander vorstellen oder Hashtags empfehlen.
    5. Aus oben genannten Gründen sind auch Berühmtheiten, die einen Netzwerkeffekt hätten auslösen können, nach dem Hype wieder verschwunden. Mit ihnen sind auch die politischen Adressaten abgezogen. Linke freuen sich dort über Unterstützung und Anwesenheit, auch wenn sie eigentlich nur Stephen King folgen wollen.

    Nach jahrelanger Nutzung sieht Mastodon noch immer sehr nach veganem Schnitzel aus: Microblogging im Fediverse kann man machen, scheint mir aber nicht das beste Rezept für Fedis zu sein.