Anna Lührmann outet sich öffentlich als lesbisch. Die Grünenpolitikerin versteht diesen Schritt als Signal gegen den Rechtsruck.
Anna Lührmann outet sich öffentlich als lesbisch. Die Grünenpolitikerin versteht diesen Schritt als Signal gegen den Rechtsruck.
Es geht ja auch nicht um dich. Spaßfakt: viele öffentlichkeitswirksame queeraktivistischen Dinge werden nicht für cisheteronormative Menschen getan, sondern für andere Queers. Vir allem für jene Queers, die in ihrem Umfeld wenig bis keine anderen Queers haben, die in Gegenden und in sozialen Strukturen leben, in denen Queersein eben nichts normales ist. Meistens geht es darum, diesen Queers zu zeigen, dass sie nicht alleine sind, auch wenn es so wirkt, ihnen zu zeigen, dass sie nicht absonderlich oder abnormal sind, dass ihre Neigungen, Gefühle und Wahrnehmungen valide und legitim sind.
Menschen brauchen Vorbilder, an denen sie sich orientieren, mit denen sie sich identifizieren können, die sie sehen und sagen können: „Hey, guck mal, die Person ist wie ich!“ Solche Vorbilder brauchen wir in den Bereichen, die uns interessieren, sei es Musik, Film und Fernsehen, Sport oder Politik. Und in den anderen Fällen öffentlichem Queeraktivismus geht es meistens darum, Rechten ans Bein zu pissen.
Wir Queers wünschen uns natürlich auch, dass ein Outing keine Nachricht mehr wert, ein Outing eigentlich gar nicht notwendig wäre. Aber an dem Punkt sind wir leider noch lange nicht. Bis wir da sind, ist jedes öffentliche Outing wichtig und bis dahin gilt “Out, Loud and Proud” für alle, die sich trauen und die das möchten. Für alle, die sich nicht trauen.
Und wenn das für dich keinen Nachrichtenwert hat, bist du wahrscheinlich einfach nicht Zielgruppe.