Ich finde der Kommentar beantwortet die “Warum?” Frage eigentlich perfekt - und zeigt, gewollt oder ungewollt aber auch auf wie Parteien der Mitte oder links der Mitte Wähler zurückholen könnten.
Ich finde der Kommentar beantwortet die “Warum?” Frage eigentlich perfekt - und zeigt, gewollt oder ungewollt aber auch auf wie Parteien der Mitte oder links der Mitte Wähler zurückholen könnten.
Jein, auch wenn du damit Recht hast hat das relativ wenig mit links sein im klassischen Sinne zu tun, was bedeutet, dass man Besitzverhältnisse angeht und das Proletariat nicht Maßlos von der Burgoisie ausgebeutet wird. Das von dir beschriebene ist links auf einem “liberalem-konservativem” Spektrum, welches komplett unabhängig von dem wirtschaftlichem “kimmunistischen-kapitalistischen” Spektrum ist.
Danke für deine konstruktive Antwort!
Und aus deiner Sicht hast du natürlich recht.
Worum es mir bei dem Kommentar aber ging, und das habe ich angesichts der Runterwählis wohl nicht gut rübergebracht bekommen: die Frage der Perspektive darf nicht vergessen werden.
Frag doch mal mit Leuten aus dem Spektrum rechts der Mitte. Für die sind alle Veränderungen bzgl Gender-Themen, Minderheitenschutz, Klima, Ernährung, Sprache… alle unter dem Oberbegriff “Links”. Darum schrieb ich auch, dass wir heute “linker” sind.
Klar ist die Linke an sich in ihrem wirtschaftlich-gesellschaftlichen Kernanliegen auch heute nicht wirklich weitergekommen, das Problem jedoch ist, dass schon die erreichten o.g. gesellschaftlich-sozialen Errungenschaften von der eher konservativen Wählermehrheit hierzulande zunehmend kritisch gesehen wird. Und das ist ein Problem, wenn man verhindern will, dass uns diese Errungenschaften wieder durch die Finger gleiten. Darum muss mMn nicht nur aber auch eine linke Partei vielleicht besser kommunizieren, warum diese Errungenschaften uns alle etwas angehen und für uns alle von Vorteil sind. Denn die Rattenfänger warten schon.
Ein Grund warum sich das BSW gegründet hat: Links war irgendwann gleichbedeutend mit progressiv. Ich unterstützte das, allerdings haben wir auf dem Weg eine Menge nicht-progressive Menschen verloren, die von einer linken Politik enorm profitieren würden. Die müssen wir jetzt alle von der AfD zurück holen. Ich fand diesen Artikel dazu ziemlich gut.
Das ist auf jeden Fall so, weswegen ich ja auch anfangs dieses “Jein” geschrieben habe. Es wird allgemein als links wahrgenommen, hat aber mit der Kern Idee von “links sein” eher wenig zu tun. Das hat denke ich einfach auch damit zu tun, dass es halt Überschneidungen dabei gibt. Personen die links im klassischen Sinne sind kämpfen für solche liberalen Werte wie Geschlechtergerechtigkeit, während klassisch rechte eher dagegen kämpfen. Zudem gibt es ja quasi keinen großen öffentlichen Diskurs (außer es wird die Parteispitze der pdL zu Talksows eingeladen) in dem diese klassenkämpferischen Themen besprochen werden (und Zack sind wir wieder bei der Medienkritik, die ein Mittel des Machterhaltes eines kapitalistischen Systems sind). Das führt dazu, dass die Breite Masse halt nur diesen typischen, meist von Rechts induzierten, Kulturkampf sieht. Gendern oder nicht Gendern. Klima schützen oder Klima nicht schützen. All das sind zwar wichtige Themen, aber wenn man als linke wahrgenommen werden will muss man ein Stück weit auf diese Punkte aufspringen, darf aber niemals vergessen, dass bei solchen Diskussionen immer der Kampf gegen das kapitalistische System vorangestellt und kommuniziert werden sollte.