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Cake day: February 19th, 2025

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  • Regenschirm@feddit.orgtoich_iel@feddit.orgich🐦‍💥🧌iel
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    3 days ago

    Aus heutiger Sicht wirkt das irrational, das Denken oder Verhalten ist aber mit dem Erleben der Kriegs- und Nachkriegsgeneration zu erklären für die der Bedarf wesentlich wichtiger war (Zeichen des Aufstiegs, satt sein) als die Sozial Verträglichkeit von Gütern. Einfach als Überlegung, was wäre wenn es den 1. und 2. Weltkrieg nicht gegeben hätte? Möglicherweise wäre die Sozialverträglichkeit irgendwann in den 50er Jahren wichtig geworden. Dazu eine Anekdote, als meine Großmutter noch lebte unterhielten wir uns über die Paradeuniformen in den 1930er Jahren und davor. Ich meine dass ich damals zu ihr sagte, dass die Tschakos und Hüte ulkig aussahen, sie antwortete mir darauf recht trocken, naja, das war damals die Mode.



  • So ein Quatsch. Ich habe als Kind 5 Jahre in Kairo gewohnt, es war ab Juni/Juli/Aug 45° im Schatten. wir haben den ganzen Tag getobt, unterwegs zu trinken gab es nicht (Trinkwasser war nicht verfügbar, Geld für Softdrinks hatten wir nicht dabei). Ein Wunder: selbst wir Kinder und alle meine Freunde hatten nie ein Problem. Der Körper passt sich an, und die allermeisten Personen, auch Kinder haben genügend Körpergefühl, um zu merken, was sie vertragen. Und sonst lernt man es, wenn man es wirklich übertreibt. Aber das gehört zu den Lebenserfahrungen. Monika G.



  • Es kommt ganz darauf an. Für mich sind beides Skandale, die in den Reaktionen wesentlich mehr Schlechtes offenbaren, als die augenscheinlich schlechte Sache selbst. Interessant dass du gerade Sylt nennst. Ich verstehe die Identifizierung, die Projektion und die dahinerstehende Bedürfnisbefriedigung Teil einer 90er Jahre Talkshow zu sein, was hinter der Skandalisierung verdeckt liegt. Somit sind Sylt und die Vorsitzende unfreiwillige Teilnehmende einer solchen erzwungenen Show, die nur in neuen Formaten auf dieselbe Weise stattfindet.

    Aber der wesentliche Unterschied liegt doch im Inhalt und den Adressaten, des Gesagten.

    In Sylt wurde eine schwächere schützenswerte Gruppe von Rich-Kids angriffen (soziale Ausgrenzung) Hier, eine junge Frau, die das Ausgrenzungsverhalten einer stärkere Gruppen kritisiert.








  • Alle Denker, die die Welt verändert haben waren zu ihrem Zeitpunkt radikal. Den Begriff oder das dahinerliegende infrage stellen, rein als negativ zu betrachten ist machtpolitische Angst und dem Konservatismus geschuldet. Selbstverständlich ist nicht jede Radikalität gut, aber was wäre, wenn es nie die Entscheidung gegeben hätte die Realität der runde Erde anzuerkennen? Der Staat ist genauso Gesellschaft wie die Gesellschaft der Staat. Eben, 25 Jahre sind lange, und die Probleme halten an, weil die Ursachen nicht gelöst werden. Stattdessen bewegt man sich lieber zwischen den Polen und akzeptiert die Verluste, wie hier den Lehrer und den Schüler. Nach der Schlacht besänftigt man sich damit das ganze als Demokratie zu begreifen, obwohl alle Parteien das Feld als Verlierer verlassen, bis der nächste Fall durchbricht. Das ist systematisch in Deutschland. Vor, zurück, vielleicht, nein doch nicht, am besten mit dem Kopf durch die Wand?


  • Vor 25 Jahren war das an meiner Schule genauso. Und bei den Mitschülern lag die Vermutung nahe, dass Ursache der Aggressivität Probleme in der Familie waren. Die Vermittlung der fdgo kam bei uns allenfalls formell zum Tragen und vermutlich wird das heute nicht anders sein, zumal in der Grundschule diese Thema eigentlich nicht behandelt wird. Und ja, es ist ein Problem wenn die Schulleitung die fdgo in der Sache nicht beispielhaft lebt, nur hat die auch ihre Grenzen. Wie an anderen Stellen hat sich hier ein Kulturkampf entwickelt den die Gesellschaft versucht zu unterdrücken und die Auswüchse in ihrer ganzen Brutalität, dann wie hier an die Oberfläche dringen. Die nachvollziehbare Radikalität wird dann allerdings verurteilt und als Missachtung der fdgo gewertet, obwohl in der Sache möglicherweise nur eine radikale Lösung möglich ist. Durch das Verkennen wird jedoch ein Abwehrkampf geführt, der nur noch zersetzender ist und das Problem verstärkt und Druck erhöht. Wenn Politik und Gesellschaft keine Entscheidung trifft plätschert halt alles so vor sich hin, in einem nicht endenden Kulturkamp der Narrative.