Die Sanierung einer maroden Brücke in Biedenkopf geht Unbekannten offenbar nicht schnell genug: Sie haben heimlich einen Holzsteg über die Lahn gezimmert - und das schon zum zweiten Mal. Der Bürgermeister ist vom Ersatzbau wenig begeistert.
Dieser Unterschied zwischen “irgendwie” selbstgebaut und professionell ist jetzt nicht unbedingt verwunderlich.
Selbstgebaut:
Man nehme 3 Paar Holzstützen mit Diagonalstreben dazwischen (jeweils Ufer links, Mitte, Ufer rechts), lege 2-4 Balken drüber, ein paar Planken, Geländerpfosten, Latten als Handlauf und Geländerfüllung. Fertig.
Das funktioniert zweifelsohne in einem gewissen Rahmen und erfüllt die hier tatsächlich vorhandenen Anforderungen vermutlich auch zeitweise. Aber viel mehr auch nicht und nach einer gewissen Zeit sollte man sich auch nicht mehr darauf trauen, da die Holzstützen auf verschiedenen Höhen mal nass und mal trocken und dadurch nicht dauerhaft sind.
Und bei Flut ist das Ding weg und stellt eine Gefahr da, müsste sicherheitshalber also vorher abgebaut werden.
Professionell:
Baugrunderkundung & ggf. Kampfmittelsondierung, vermutlich Gutachten zur Ermittlung der erforderlichen Durchflusshöhe unterhalb der Brücke, Gründung mit Spezialtiefbau (z.B. Mikropfähle, ggf. zzgl. Spundwände als Unterspülschutz, dafür muss eine Befahrbarkeit beider Ufer mit recht schwerem Gerät hergestellt werden), darauf kleine Betonwiderlager, die Brücke kann ein Schlosser oder Zimmermann dann wohl vorfertigen und einheben lassen, dafür ist auch irgendwo ein Mobilkranstellplatz erforderlich. Plus Planungsleistungen. Eventuell wird die Konstruktion zusätztlich noch massiver als erforderlich gebaut, damit der Bauhof ab und zu mit leichten Fahrzeugen drüberfahren kann.
Und alle Beteiligten haben natürlich auch eine Gewinnabsicht. Dann steht das Ding aber auch für mind. 50 Jahre da.
Das ist alles verdammt langwierig und teuer. Man denke an die enormen Preissteigerungen - die Planungsbehörde war ja lt. Artikel auch von weniger als der Hälfte der Kosten ausgegangen. Vielleicht basierend auf kürzlich gebauten Brücken (spekulativ, ich weiß es nicht).
Dass man - bei offensichtlichem Bedarf - eine alte Brücke erstmal so weit verkommen lässt und dann zur Sanierung voll sperrt und währenddessen kein Provisorium bereitstellt finde ich zwar nicht verwunderlich, aber übel.
Wobei es auch im professionellen Bereich eine Möglichkeit für deutlich auflagenreduzierte Behelfsbrücken gibt.
Insbesondere im Fußgängerbereich. Ich hab gerade mal eine Bekannte gefragt die sowas professionell macht - die meinte sie würde behelfsmäßig mit 50.000€ - 75.000€ und 3 Monaten rechnen. Wohlgemerkt arbeitet die bei einer Behörde.
Dieser Unterschied zwischen “irgendwie” selbstgebaut und professionell ist jetzt nicht unbedingt verwunderlich.
Selbstgebaut:
Man nehme 3 Paar Holzstützen mit Diagonalstreben dazwischen (jeweils Ufer links, Mitte, Ufer rechts), lege 2-4 Balken drüber, ein paar Planken, Geländerpfosten, Latten als Handlauf und Geländerfüllung. Fertig.
Das funktioniert zweifelsohne in einem gewissen Rahmen und erfüllt die hier tatsächlich vorhandenen Anforderungen vermutlich auch zeitweise. Aber viel mehr auch nicht und nach einer gewissen Zeit sollte man sich auch nicht mehr darauf trauen, da die Holzstützen auf verschiedenen Höhen mal nass und mal trocken und dadurch nicht dauerhaft sind.
Und bei Flut ist das Ding weg und stellt eine Gefahr da, müsste sicherheitshalber also vorher abgebaut werden.
Professionell:
Baugrunderkundung & ggf. Kampfmittelsondierung, vermutlich Gutachten zur Ermittlung der erforderlichen Durchflusshöhe unterhalb der Brücke, Gründung mit Spezialtiefbau (z.B. Mikropfähle, ggf. zzgl. Spundwände als Unterspülschutz, dafür muss eine Befahrbarkeit beider Ufer mit recht schwerem Gerät hergestellt werden), darauf kleine Betonwiderlager, die Brücke kann ein Schlosser oder Zimmermann dann wohl vorfertigen und einheben lassen, dafür ist auch irgendwo ein Mobilkranstellplatz erforderlich. Plus Planungsleistungen. Eventuell wird die Konstruktion zusätztlich noch massiver als erforderlich gebaut, damit der Bauhof ab und zu mit leichten Fahrzeugen drüberfahren kann.
Und alle Beteiligten haben natürlich auch eine Gewinnabsicht. Dann steht das Ding aber auch für mind. 50 Jahre da.
Das ist alles verdammt langwierig und teuer. Man denke an die enormen Preissteigerungen - die Planungsbehörde war ja lt. Artikel auch von weniger als der Hälfte der Kosten ausgegangen. Vielleicht basierend auf kürzlich gebauten Brücken (spekulativ, ich weiß es nicht).
Dass man - bei offensichtlichem Bedarf - eine alte Brücke erstmal so weit verkommen lässt und dann zur Sanierung voll sperrt und währenddessen kein Provisorium bereitstellt finde ich zwar nicht verwunderlich, aber übel.
Wobei es auch im professionellen Bereich eine Möglichkeit für deutlich auflagenreduzierte Behelfsbrücken gibt.
Insbesondere im Fußgängerbereich. Ich hab gerade mal eine Bekannte gefragt die sowas professionell macht - die meinte sie würde behelfsmäßig mit 50.000€ - 75.000€ und 3 Monaten rechnen. Wohlgemerkt arbeitet die bei einer Behörde.
Alternativ kann man die Dinger wohl auch mieten.