Die CSU will bis zum Jahr 2028 alle Schüler in Bayern mit Tablets ausstatten. Der Augsburger Schulpädagogikprofessor Klaus Zierer kritisiert das scharf.
Dann kann ich dir ehrlich gesagt nicht helfen… Mir war nicht bewußt, dass Lesen und Schreiben lernen durch Lesen und Schreiben mit einem Schreibgerät auf einer Schreibunterlage Scheiß ist, den die Digitalisierung endlich korrigieren muss.
Öh, ich glaub du misverstehst mich und wir sind näher beieinader als es bei dir ankommt.
Mein Punkt ist: Wenn die Geräte nur dazu dienen das gleiche was wir vorher gemacht haben jetzt auf nem digitalen Gerät zu machen, warum brauchen wir sie dann?
Es gibt für die Geräte angemessene Aufgaben, wenn wir sie dafür nutzen, dann haben wir auch nen Mehrwert daraus. Aber dazu brauchts halt einen Rechner mit dem man arbeiten kann und kein Unterhaltungsgerät, als die ich Tablets wahrnehme.
Das war aber nicht deine ursprüngliche Frage. Du hast gefragt, wie man auf eine Tablett arbeitet. Und der Grundgedanke ist erstmal, genauso wie auf jedem anderen Schreibgerät.
Die Verbesserung kommt dann erst im zweiten Schritt, denn das Tablett kann auch die sperrige Kreidetafel vorne ersetzen… und die Photokopien, die Overhead-Projektor Folien, diverse unterschiedliche Hefte. Netzwerke ersetzen (und erleichtern) das Vorzeigen von Hausaufgaben, Arbeitshefte müssen nicht mehr stapelweise eingesammelt und korrigiert zurückgegeben werden. Vorallem braucht es keine extra Kopien für die Schulunterlagen und Lehrer müssen nicht mehr (und nur zu ausgewählten Zeitpunkten und ohne jede Transparenz) Noten ist Listen eintragen, die dann auf dem Zeugnis landen.
Und das ist alles Kleinkram ohne elementar etwas zu ändern. Das ist tatsächlich nur Streamlining existierender Prozesse (die ja nicht unbedingt per Definition schlecht sein müssen).
Und da setzt halt mein Problem mit dem Artikel an: Wir sind nicht mal an dem Punkt, wo auch nur die nahelegendsten Prozesse digitalisiert sind und sehr weit entfernt von tatsächlicher Anpassung dieser Prozesse an oder Entwicklung von völlig neue Möglichkeiten.
Und trotzdem jammert da schon wieder jemand über die bösen Displays… wahrscheinlich basierend auf “Studien”, die teilweise auf Zeiten zurückgehen als Bildschirm noch Gameboy meinte. Und redet völlig undifferenziert von den schädlichen Einflüssen der Digitalisierung auf Kinder. Und wir wissen in der Tat, dass es undifferenziert ist, eben weil die Digitalisierung vielerorts noch nicht annähernd so weit ist auch nur den selben Stoff auf Papier oder dem Display anzubieten.
In so fern: Klar, Kindern einen echten Arbeitsrechner an die Hand geben ist nochmal was ganz anderes. Aber das einfache Tablett kann die klassischen Komponenten des Unterrichts in den letzten mehr als hundert Jahren (von der eigenen Tafel bis zum Heft) bereits ersetzen, kann ebenso lang bestehende Prozesse vereinfachen/verbessern. Das als Spielzeug abzutun, weil Spielehersteller den Merkt erkannt haben, während Pädagogen noch vom Schaden schwafeln, den man den Kindern antut, wenn sie kein echtes Papier mehr in Händen halten, ist halt engstirnig.
Haben Leute auch gegen die Einführung von Schulheften statt Schieferntafeln lamentiert, weil es auf Papier so viele böse gedruckte Nachrichten gab, die nicht für Kinder geeignet waren? Oder verwechseln wir hier (mancher gar aus ideologischen Gründen) das Medium mit dem Inhalt, nur damit wir den Inhalt nicht für ein neues Medium aufarbeiten müssen?
Ich hab die 3 Stellen im Thread an denen ich geantwortet hab durcheinandergeworfen, deshalb war ich etwas verwirrt. Sorry dafür.
Wenn wir eine Idee entwickeln, wie wir mit digitalen Geräten arbeiten haben die auch ihren Platz im Unterricht. Aus meiner Sicht gibt’s halt besser geeignete Geräte als Tablets. Da scheinen wir unterschiedlicher Meinung zu sein.
Aber egal mit welchem Gerät du an die Sache herangehst: Digital unterstützter Unterricht erfordert Kompetenz auf Seite der Lehrer und Strukturen auf Seite der Schulen. Ich weiß nicht, ob das erschaffen dieser Strukturen erst Schritt zwei sein kann.
Aus Erfahrung weiß ich halt: Wenn du den alten Papierprozess nimmst und oben einfach nur eine digitale Anzeige drauf packst, verbesserst du nichts.
Ich weiß auch nicht, ob das als Schritt 2 so optimal ist. Aber ich seh das primär langfristig…
Wenn die Hardware bereits existiert hast du vielleicht einen Teil der Leute, die sie nur schlecht oder wenig nutzen (aber selbst die haben das Potenzial, sich bei anderen Kollegen nach und nach was abzuschauen oder aus kurzen Lehrgängen immer nur den einen Punkt mitzunehmen, der ihnen nützlch erscheint und den sie sich gerade merken können - die wirklichen sturen kann man auch nicht zwingen).
Wenn die Hardware nicht existiert, weil man erst die Lehrkräfte schulen muss, verbringen wir noch ein Jahrzehnt mit Berufsanfängern, die da vielleicht im Studium theoretisch was zu gehört haben aber dann im Job doch wieder alles mit Folien und Kopiervorlagen vorbereiten, weil das halt ist, was zur Verfügung steht. Und seien wir mal realistisch… in vielen Fächern ist dieses Unterrichtsmaterial, das Lehrer sich in den ersten Berufsjahren zusammenstellen, die Basis für viele Jahrzehnte Unterricht mit nur noch graduellen Anpassungen und Aktualisierungen.
Kurzum: Wir können Lehrern die Informationen an die Hand geben, digitale Medien sinnvoll zu nutzen. Aber wenn die, die neu nachrücken und tatsächlich von vorn herein damit ausgebildet wurden, dann keine (egal wie schlecht genutzten) minimalen Strukturen vorfinden, versandet die ganze Theorie schnell wieder.
Dann kann ich dir ehrlich gesagt nicht helfen… Mir war nicht bewußt, dass Lesen und Schreiben lernen durch Lesen und Schreiben mit einem Schreibgerät auf einer Schreibunterlage Scheiß ist, den die Digitalisierung endlich korrigieren muss.
Öh, ich glaub du misverstehst mich und wir sind näher beieinader als es bei dir ankommt. Mein Punkt ist: Wenn die Geräte nur dazu dienen das gleiche was wir vorher gemacht haben jetzt auf nem digitalen Gerät zu machen, warum brauchen wir sie dann?
Es gibt für die Geräte angemessene Aufgaben, wenn wir sie dafür nutzen, dann haben wir auch nen Mehrwert daraus. Aber dazu brauchts halt einen Rechner mit dem man arbeiten kann und kein Unterhaltungsgerät, als die ich Tablets wahrnehme.
Das war aber nicht deine ursprüngliche Frage. Du hast gefragt, wie man auf eine Tablett arbeitet. Und der Grundgedanke ist erstmal, genauso wie auf jedem anderen Schreibgerät.
Die Verbesserung kommt dann erst im zweiten Schritt, denn das Tablett kann auch die sperrige Kreidetafel vorne ersetzen… und die Photokopien, die Overhead-Projektor Folien, diverse unterschiedliche Hefte. Netzwerke ersetzen (und erleichtern) das Vorzeigen von Hausaufgaben, Arbeitshefte müssen nicht mehr stapelweise eingesammelt und korrigiert zurückgegeben werden. Vorallem braucht es keine extra Kopien für die Schulunterlagen und Lehrer müssen nicht mehr (und nur zu ausgewählten Zeitpunkten und ohne jede Transparenz) Noten ist Listen eintragen, die dann auf dem Zeugnis landen.
Und das ist alles Kleinkram ohne elementar etwas zu ändern. Das ist tatsächlich nur Streamlining existierender Prozesse (die ja nicht unbedingt per Definition schlecht sein müssen).
Und da setzt halt mein Problem mit dem Artikel an: Wir sind nicht mal an dem Punkt, wo auch nur die nahelegendsten Prozesse digitalisiert sind und sehr weit entfernt von tatsächlicher Anpassung dieser Prozesse an oder Entwicklung von völlig neue Möglichkeiten.
Und trotzdem jammert da schon wieder jemand über die bösen Displays… wahrscheinlich basierend auf “Studien”, die teilweise auf Zeiten zurückgehen als Bildschirm noch Gameboy meinte. Und redet völlig undifferenziert von den schädlichen Einflüssen der Digitalisierung auf Kinder. Und wir wissen in der Tat, dass es undifferenziert ist, eben weil die Digitalisierung vielerorts noch nicht annähernd so weit ist auch nur den selben Stoff auf Papier oder dem Display anzubieten.
In so fern: Klar, Kindern einen echten Arbeitsrechner an die Hand geben ist nochmal was ganz anderes. Aber das einfache Tablett kann die klassischen Komponenten des Unterrichts in den letzten mehr als hundert Jahren (von der eigenen Tafel bis zum Heft) bereits ersetzen, kann ebenso lang bestehende Prozesse vereinfachen/verbessern. Das als Spielzeug abzutun, weil Spielehersteller den Merkt erkannt haben, während Pädagogen noch vom Schaden schwafeln, den man den Kindern antut, wenn sie kein echtes Papier mehr in Händen halten, ist halt engstirnig.
Haben Leute auch gegen die Einführung von Schulheften statt Schieferntafeln lamentiert, weil es auf Papier so viele böse gedruckte Nachrichten gab, die nicht für Kinder geeignet waren? Oder verwechseln wir hier (mancher gar aus ideologischen Gründen) das Medium mit dem Inhalt, nur damit wir den Inhalt nicht für ein neues Medium aufarbeiten müssen?
Ich hab die 3 Stellen im Thread an denen ich geantwortet hab durcheinandergeworfen, deshalb war ich etwas verwirrt. Sorry dafür.
Wenn wir eine Idee entwickeln, wie wir mit digitalen Geräten arbeiten haben die auch ihren Platz im Unterricht. Aus meiner Sicht gibt’s halt besser geeignete Geräte als Tablets. Da scheinen wir unterschiedlicher Meinung zu sein.
Aber egal mit welchem Gerät du an die Sache herangehst: Digital unterstützter Unterricht erfordert Kompetenz auf Seite der Lehrer und Strukturen auf Seite der Schulen. Ich weiß nicht, ob das erschaffen dieser Strukturen erst Schritt zwei sein kann.
Aus Erfahrung weiß ich halt: Wenn du den alten Papierprozess nimmst und oben einfach nur eine digitale Anzeige drauf packst, verbesserst du nichts.
Ich weiß auch nicht, ob das als Schritt 2 so optimal ist. Aber ich seh das primär langfristig…
Wenn die Hardware bereits existiert hast du vielleicht einen Teil der Leute, die sie nur schlecht oder wenig nutzen (aber selbst die haben das Potenzial, sich bei anderen Kollegen nach und nach was abzuschauen oder aus kurzen Lehrgängen immer nur den einen Punkt mitzunehmen, der ihnen nützlch erscheint und den sie sich gerade merken können - die wirklichen sturen kann man auch nicht zwingen).
Wenn die Hardware nicht existiert, weil man erst die Lehrkräfte schulen muss, verbringen wir noch ein Jahrzehnt mit Berufsanfängern, die da vielleicht im Studium theoretisch was zu gehört haben aber dann im Job doch wieder alles mit Folien und Kopiervorlagen vorbereiten, weil das halt ist, was zur Verfügung steht. Und seien wir mal realistisch… in vielen Fächern ist dieses Unterrichtsmaterial, das Lehrer sich in den ersten Berufsjahren zusammenstellen, die Basis für viele Jahrzehnte Unterricht mit nur noch graduellen Anpassungen und Aktualisierungen.
Kurzum: Wir können Lehrern die Informationen an die Hand geben, digitale Medien sinnvoll zu nutzen. Aber wenn die, die neu nachrücken und tatsächlich von vorn herein damit ausgebildet wurden, dann keine (egal wie schlecht genutzten) minimalen Strukturen vorfinden, versandet die ganze Theorie schnell wieder.