• Linke Socke@feddit.orgOP
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    8 days ago

    Ich bin kein Anarchist. Die Polizei wäre in Ordnung, wenn sie tatsächlich in unserem Interesse und zu unserem Schutz handelt. Aber im Kapitalismus ist der Job der Polizei, Kapitalschutz und Staatsschutz nichts weiter, du bist ihnen egal. Im Sozialismus wird es immer noch eine Polizei geben.

    Selbige mit dem Bund. Wofür brauchen wir denn eine Pflicht? Ich finde, wenn sich nicht genügend freiwillig melden, sehen sie offensichtlich nicht genug zum Verteidigen und zum Verlieren hier. Du hattest vielleicht ein schönes Leben, doch die Jugend hat keine Perspektive. Die Jugend wird ignoriert und übergangen. Wir sind schon immer komplett egal, aber auf einmal sollen wir für dieses Land, dass sich noch nie für uns interessiert hat, sterben gehen?! Um was zu schützen?

    In einem Land, in dem es Menschen gut geht, in dem Menschen Perspektive haben. In dem man sich um die Menschen kümmert. Da bin ich mir extrem sicher, dass es im Kriegsfall genug Menschen gibt, die freiwillig bereit sind dies zu verteidigen, weil sie echt was zu verlieren haben. Auch ich würde für ein Land kämpfen, in dem ich Perspektive und Leben habe.

    Ein Land, das ohne Wehrpflicht nicht klarkommt, sollte mal nachdenken, wie es seine Bevölkerung behandelt. Diesem Land war ich schon immer egal, das ist nicht mein Krieg.

    Auch der Ami war nie mein Freund. Nur vom Staat Deutschland. Ich habe nichts damit zu tun und wir als Bevölkerung repräsentieren nicht das Staatsinteresse, das wird in dieser Rhetorik aber immer so ausgelegt als wäre Staatsinteresse auch Arbeiterinteresse. Und bevor wir uns falsch verstehen, nein Russland ist natürlich auch nicht mein Freund.

    • RanzigFettreduziert@feddit.orgM
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      8 days ago

      Genau diesen Text hätte ich in den 90ern schreiben können. Die Jugend fühlt sich nie gesehen und das stimmt wahrscheinlich auch. Polizei und der Ami sind nicht meine Freunde, bis heute. Aber heute würde ich zum Beispiel meinen Dienst an der Waffe leisten. Für meine Freiheit und die meines Kindes.

      Versteh mich nichr falsch, ich kann deine Meinung zu 100% nachvollziehen und akzeptiere sie. Nur meine persönliche Ansicht hat sich mit der Zeit gewandelt.

      • saimen@feddit.org
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        7 days ago

        Interessant, bei mir ist es etwas anders rum. Wurde ausgemustert aber hätte verweigert. Heutzutage denke ich ein Jahr beim Bund hätte mir eigentlich ganz gut getan um mal etwas Struktur und Diziplin zu erleben. Aktuell würde ich mich allerdings nicht freiwillig melden gerade weil ich Kinder habe und ich für sie da sein will. Würde dann eher auswandern bzw. vor dem Krieg fliehen.

        Klar kann man dann argumentieren irgendwann ist das russische Imperium bzw. der Faschismus dann auf der ganzen Welt ausgebreitet bzw. ist er nicht mehr zu stoppen wie vorher vielleicht noch, aber darauf würde ich es ganz ehrlich ankommen lassen.

        • Linke Socke@feddit.orgOP
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          7 days ago

          etwas Struktur und Diziplin zu erleben.

          Und warum ist dies etwas gutes oder Erstrebenswertes

          Außerdem wird der Faschismus nicht vom Russen gebracht. Das können wir gut selbst. Der Feind steht im eigenem Land.

    • phneutral@feddit.org
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      7 days ago

      Ich bin durchaus dem Anarchismus zugeneigt, stimme Dir dennoch absolut zu.

      Auch wenn ich der Meinung bin, dass es weder die Polizei, noch Gefängnisse oder Militär benötigt, müssen wir uns als (Welt-)Geselschaft doch erstmal auf den Weg dahin begeben.

      • Linke Socke@feddit.orgOP
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        7 days ago

        Ja durchaus, wenn die Ländergrenzen endlich dem Menschen Weichen würden und uns keine Imaginären Linien mehr spalten können kann ich mir auch vorstellen dass ein Militär unnütz wird.

        Das Endstatium des Kommunismus ist auch Staatenlos, was meiner Meinung aber leider eben erst geht wenn es auch keine anderen Staaten mehr gibt und man das Gemeinschaftlich macht. Weil sonnst würde ein anderer Staat uns einfach als Niemandsland ansehen und uns einnehmen wenn wir nichtmal Militär haben und dann wars das wieder mit Kommunismus.

        Also ich bin Kommunist, was bedeutet dass ich diesen am schönsten fänd und in diese Richtung versuche zu Arbeiten. Jedoch ist der Prozess dorthin einfach ein sehr langer und ich bin unteranderem auch wegen dem eben genannten Grund der Meinung dass wir vor dem Kommunismus den Sozialismus brauchen als Übergangsform. Und dort, wird man noch ein weilchen nicht ohne Militär klarkommen.

        Und ob Thema Polizei. Das würde im Kommunismus natürlich auch ganz anders funktionieren, da es keine Staatengewalt mehr gibt welche diese kontrollieren könnte. Aber ich glaube es würde dann ähnliche Modelle geben wie Nachbarschaftswachen.

        Das ist eben auch der Grund warum ich kein Anarchist bin, obwohl man im Endstatium von Kommunismus viele Anarchistische Aspekte wiederfindet. Anarchisten wollen meist sofort und umverzüglich an das Ziel und eben so eine übergangsform wie dem Sozialismus überspringen. Und das halte ich einfach für Massiv unrealistisch. Aber Anarchisten sind keine Feinde. Richtig als Feinde angesehen werden sie nur von Tankies. Echte Kommunisten erkennen schon dass Anarchisten im Endstatium des Kommunismus durchaus Kompatibel sind. Tankies wollen den Sozialismus ja nie verlassen und feiern Autoritäre Machtausübung, macht also Sinn warum die immer so extrem gegen Anarchisten schießen. Aber ich entgleise glaube beim Tippen gerade mal wieder etwas vom Thema ups.

        • phneutral@feddit.org
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          7 days ago

          Ich glaube, dass es große Unterschiede gibt zwischen pragmatischen und fanatischen Anarchist*innen. An vielen Stellen kann ich auch heute schon Strukturen ohne Herrschaft aufbauen. Sei es solidarische Nachbarschaftshilfe oder genossenschaftliche Unternehmen. Commoning ist gelebte anarchistische Praxis.

          Die gesamte Gesellschaft im Hauruckverfahren von repräsentativer Demokratie und marktwirtschaftlich-kapitalistischer Wirtschaft auf eine konsensdemokratische Planwirtschaft umzustellen — das wird einfach nicht funktionieren.