Eine geplante Gesetzesänderung kann fatale Folgen für Obdachlose haben: Ab dem nächsten Jahr sollen Sozialleistungen nicht mehr bar ausgezahlt werden.

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    4 days ago

    Mietschulden lassen viele auf der Straße landen

    Oft sind es Mietschulden, die Menschen auf der Straße landen lassen. Wer seinen Job und sozialen Halt verloren hat und seine Miete nicht mehr zahlen kann, dem droht eine Räumungsklage. Eigentlich könnte das Sozialamt das auffangen, zwischen Mieter und Vermieter vermitteln und entstandene Mietschulden übernehmen. Denn das Sozialamt wird informiert, sobald ein Vermieter eine Klage bei Gericht einreicht, und schickt dann einen Brief an den verschuldeten oder nicht zahlenden Mieter – doch viele öffnen diese Briefe nicht. Wenn sie jedoch nicht reagieren und das Hilfsangebot nicht nutzen, kann das Sozialamt auch keine Mietschulden übernehmen und vermitteln.

    Christine Heinrichs vom Frankfurter Verein für soziale Heimstätten e.V. nennt das „ämterorientierte Kommunikation“. Dem Magazin „Brand eins“ sagte sie: „Wenn das Sozialamt den dritten Brief geschrieben hat, dann liegt der da zusammen mit all den anderen ungeöffneten Briefen.“ Die Strukturen der Kommunen greifen dann erst wieder, wenn der Bedürftige auf der Straße gelandet ist – zum Beispiel in Form von Notunterkünften. Um das zu verhindern, suchen Heinrichs und andere Mitarbeiter ihres Vereins Obdachlose auf, wenn diese auf Briefe vom Amt nicht reagieren. Aber auch das sei oft schwierig, denn die Menschen hätten sich dann meist schon zu sehr in ihre eigene Welt zurückgezogen, schildert Heinrichs „Brand eins“.

    https://www.focus.de/perspektiven/focus-online-serie-leben-auf-der-strasse-muss-in-deutschland-wirklich-niemand-auf-strasse-leben-6-fakten-zu-obdachlosigkeit_id_11659298.html

    Es kommen sogar Leute vorbei um zusammen mit den Menschen die Bürokratie anzugehen. Was willst du denn noch machen?

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      4 days ago

      Also erstmal: traurig genug, dass es einen Verein für “Ämterorientierte Kommunikation” geben muss. Zweitens merkste wahrscheinlich selber, dass die 1) nur regional da arbeiten können wos Leute gibt die das tun wollen 2) ganz sicher nicht alle abdecken können. Dass man diese Hilfe bekommt sollte aber ganz sicher nicht davon abhängen, dass ein random Verein zufällig von deiner Situation erfährt und auch die Kapazität hat dir vor Ort zu helfen.

      Edit: du hättest übrigens auch einfach mal den ersten Abschnitt von dem Artikel lesen können…

      Oft heißt es: „Niemand muss in Deutschland auf der Straße leben. Wer obdachlos ist, ist selbst schuld.“ FOCUS Online erklärt, warum das nicht stimmt,

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        4 days ago

        Und vielleicht merkst du ja auch, dass es hier nur darum geht einen Brief vom Amt aufzumachen, der einem Hilfe aktiv anbietet.

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          4 days ago

          Und vielleicht erinnerst du sich daran, dass Menschen in Ausnahmezuständen nicht zu allem in der Lage sind was man Menschen normalerweise zutraut

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            4 days ago

            Tut mir leid, ich bin der Meinung, dass man es innerhalb ein paar Monaten hinbekommt, einen Brief aufzumachen, um seine Wohnung zu behalten. Nenn mich kaltherzig oder sonst was, etwas Eigenverantwortung gehört nunmal zum Leben dazu.

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              4 days ago

              Ich wünsch es dir nicht, aber wenn du mal jemanden in deinem leben hattest der wegen nem krassen Schicksalsschlag ganz grundlegend nicht in der Lage war, zeitweise, für sich selber zu sorgen, dann ändert sich die Sicht auf so was dramatisch.