Der Molkerei-Milliardär ist mit AfD-Chefin Alice Weidel befreundet. So eng, dass er sie zu seiner pompösen Geburtstagsfeier einlud. Nicht als Einzige vom politischen Rand, wie SPIEGEL-Recherchen zeigen.

Der Mann, der einmal sagte, der Reichtum habe sein Leben nicht wesentlich verändert, feierte am letzten Samstag im Mai pompös seinen Geburtstag nach: Vormittags sprudelte Champagner für gut 250 Gäste, dann musizierte ein Orchester aus Prag. Später gab es ein Buffet unter freiem Himmel an mit Zitronen geschmückten Tischen, bevor im Festzelt »Party-Time« war, wie es in der Einladung hieß. Mit fortgeschrittener Stunde wurde die Deko üppiger. Auf den weiß gedeckten Tischen standen güldene und gläserne Vasen mit Hortensien, Rosen und schwimmenden Kerzen, dazwischen Bouquets aus weißen Straußenfedern und goldbesprühten Palmenblättern, an denen Kristalle baumelten. Selbst die Stuhllehnen hatten einen goldenen Rahmen. Von der Decke des Zelts funkelten Kronleuchter. Der Mann, der so exquisit jubilierte, war Theo Müller, 85, der Milch-Milliardär. Den meisten Deutschen dürften sein »Joghurt mit der Ecke« und der Slogan »Alles Müller, oder was?« bekannt sein. Seine Firma Müllermilch war unter anderem Werbepartner der Fußball-Nationalelf.

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    9 days ago

    In dem sonnigen Ambiente tummelten sich neben Familienangehörigen, Medizinern, Unternehmern und einer Bestsellerautorin auch Vertreter von CSU und FDP, darunter ein ehemaliger Minister aus Bayern. Und Akteure der extremen Rechten.

    An Müllers Tisch etwa saß Peter Gauweiler, der nicht nur knapp 25 Jahre lang CSU-Abgeordneter in Land- und Bundestag, sondern zuvor bayerischer Umweltminister und Staatssekretär im Innenministerium war.

    Bei Müllers Geburtstag war zudem Rolf Baron von Hohenhau, ein Unternehmer und »CSU-Urgestein«, wie ihn die Lokalpresse nennt. Das zeigt, dass Müller nicht nur rechts außen gut verdrahtet ist. Er ist Chef des bayerischen Bundes der Steuerzahler und Aufsichtsratsvorsitzender des Europäischen Wirtschaftssenats (EWS).