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Cake day: September 17th, 2023

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  • Danke für die Korrektur meiner falschen Erinnerung bezüglich der 10 Stunden und Wochenarbeitszeit. Da hast du in der Tat Recht.

    Danke auch für dir Erinnerung, weshalb ich mich normalerweise aus Online Diskussionen fernhalte. Man nehme einen Post, pickt sich eine Aussage heraus, die man korrigieren kann aber mit der Kernaussage nicht viel zu tun hat, und nutze die Korrektur um alles andere gleich mit zu diskreditieren. Auf den Rest nicht eingehen, die Diskussion als gewonnen erklären und dann noch ein populistisch simples Resümee ziehen.

    Spahn muss in den Knast. Alle wollen nur Ausbeutung. Alles klar.

    Ich finde die CDU generell auch scheiße. Heißt nicht, dass alles, was ein CDU Politiker faselt automatisch Schwachsinn und Ausbeutung ist.

    Wir sind bereits in einem Arbeitnehmermarkt. Wenn jemand das Gefühl hat ausgebeutet zu werden geht er zu den 10.000 anderen Jobs, die ihm zur Verfügung stehen. Ganz besonders, wenn man eine Fachausbildung hat.

    Es geht hier auch nicht um generell mehr Arbeiten sondern ums flexiblere Verteilen der Arbeitszeit unter der Woche. Und da steht die 8h Regel eben im Weg.

    Nicht ganz so Doll, wie ich anfangs dachte, zugegeben. Aber mit einer vernünftigen Anpassung lässt sich Flexibilität und Vermeidung von Ausbeutung sicher erreichen.


  • Bin da zum großen Teil ganz bei dir. Nicht jeder Job eignet sich für solche 12 Stunden Schichten. Niemand kann 12 Stunden konzentriert am Stück vor einem Rechner sitzen und Daten bearbeiten z.B. Da lässt die Konzentration nach und Fehler passieren häufiger.

    Jobs, wie technische Störungsbeseitigung ist sehr abwechslungsreich und bietet immer wieder Zeit für Pausen zwischendurch, wo 12 Stunden oft kein Problem sind (vorausgesetzt die Besetzung ist ausreichend).

    Und in deinem letzten Satz liegt das aktuelle Problem. In so vielen Betrieben ist es nämlich gelebte Praxis, dass trotz 5 Tage Woche und 8h auf dem Papier meist locker 50-60 Stunden die Woche mit Bereitschaft und Überstunden, die nicht abgegolten werden, gearbeitet wird. Gerade in Berufen, wo die leute konzentriert sein sollten.

    Flexible Arbeitszeitmodelle sind da hilfreich, um Betrieben und Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, nach persönlichen Präferenzen die Arbeit zu gestalten. Und das lässt das Gesetz eben aktuell nicht zu.

    Du möchtest morgens dein Kind zur Schule fahren, dann 4 Stunden arbeiten, Mittags Zeit mit deinem Kind, und in den Abendstunden, wenn das Kind schläft, noch ein bisschen Arbeiten? Aktuell nach Arbeitszeitgesetz nicht möglich.


  • Alles valide Punkte. Deshalb rede ich ja von Freiwilligkeit und der Option solche Modelle zu fahren. Für die, die das wollen, was aktuell nicht geht. Ich finde, man geht eher am Stock wenn man jede Woche 5 Tage ranklotzt und nur 2 Tage Wochenende hat bevor man dann in der nächsten Woche seinen Schlafrhythmus komplett über den Haufen werfen muss. Nach 4 Tagen Wochenende bin ich sehr gut erholt für 3 Tage klotzen. Was machen Eltern mit ihren Kindern denn aktuell in ihren Schichtsystemen? Wer in 3- oder sogar 4-Schicht arbeitet hat immer Probleme mit Kindern, wo der Partner einspringen muss. Diese Leute hätten aber 2 extra Tage die Woche, wo sie sich deutlich besser um ihre Kinder kümmern könnten. Ich habe in Großbritannien ein Werk besucht, die in 12-Stunden Schichten produzieren und habe in den Kennzahlen keine schlechteren Leistungen im Vergleich zum deutschen Schwesterwerk sehen können. Und die Mitarbeiter waren erstaunlich glücklich.

    Wie gesagt, es geht mir nicht darum, Mitarbeiter gegen ihren Willen zu knechten sondern darum, dass die Gesetzeslage ein bisschen mehr Freiräume für alle Beteiligten bietet. Viel wichtiger als die 8h am Tag wäre für mich klar die Wochenarbeitszeit und die Ruhezeit von mind. 11 Stunden zwischen 2 Arbeitstagen. Die beiden Sachen gehen langfristig nämlich wirklich an die Substanz.

    1 ganzer Tag Erholung ist für mich deutlich mehr wert als ein paar Stunden mehr nach Feierabend auf dem Sofa sitzen.


  • Ich lasse mich gerne belehren. Ein bisschen tiefere Erläuterung erwarte ich dann aber schon. Ich habe es in der Praxis versucht und bin rechtlich am Arbeitszeitgesetz gescheitert. Da du sicher Volljurist bist, kannst du mich beim nächsten Versuch ja gern unterstützen.

    Man darf ausnahmsweise die tägliche Arbeitszeit auf 10 Stunden erhöhen, unter der Bedingung, dass diese Stunden zeitnah wieder abgebaut werden. Regelmäßig 10h arbeiten (auch an 4 Tagen die Woche) ist nicht gestattet.

    Über 10 Stunden arbeiten ist generell verboten außer wenn ein erheblicher Schaden nur durch eben diese Mehrarbeit verhindert wird. Meist ist ein leitender Angestellter zur Freigabe erforderlich.

    Ausnahme sind z.B Krankenhäuser (Grauzone). Alle anderen scheißen einfach nur aufs Arbeitszeitgesetz wenn sie regelmäßige Arbeit über 10h/d tolerieren und riskieren hohe Strafzahlungen.


  • Verstehe nicht, weshalb das hier alle so hassen. Es gibt sicher Möglichkeiten, das flexibel zu gestalten, um mehr Freiheiten zu ermöglichen auch im Sinne der Arbeitnehmer. Habe das mal mit jüngeren Kollegen diskutiert. Produktion, Schichtarbeit - hat keiner Bock drauf. Mein Vorschlag: statt 8 Stunden Schichten an 5 Tagen (Die Tage sind meist eh für’n Arsch Freizeittechnisch) 12 Stunden Schichten an 3 Tagen und 1 mal im Monat 4 Tagen. Gleiche bzw teilweise weniger Wochenarbeitszeit, gleicher Personalaufwand aber so viel mehr Freizeit und vor allem lang andauernde Erholung.

    Mit einer entsprechenden Wochenarbeitszeitklausel sehe ich eine Aufhebung also auch eher positiv. Weil man individuelle Arbeitszeitmodelle mit seinen MA ausarbeiten kann.