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    10 months ago

    Ich meinte damit “wir” als Gesellschaft. Natürlich wurden viele Entscheidungen in der Vergangenheit getroffen, ohne dass jemand hier einen Einfluss darauf gehabt hätte. Aber die Entscheidungen wurden bis jetzt nicht korrigiert. Es gibt keine politische Kraft, die irgendein Interesse daran hätte. Genausowenig gibt es keine ernstzunehmende politische Kraft, die ein glaubwürdiges Interesse hätte, die wirtschaftliche Lage der Bevölkerung zu verbessern, das heißt, es wird immer mehr Leute geben, die, auch wenn sie anders wollten, keine Wahl haben, als das Preisdumping bei Lebensmitteln zu unterstützen. Dazu kommt die “Geiz ist geil”-Mentalität, durch die sehr viele, die sich eigentlich mehr leisten könnten, aus Prinzip billig kaufen, weil es billig ist, auch wenn dann die Qualität miserabel ist. Auch da sehe ich von politischer Seite keinerlei Versuche gegenzusteuern.

    • Kühe sind toll@feddit.de
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      10 months ago

      Dies. Besonders diese Geiz ist geil Mentalität verhindert aktiv einen Wandel in der Landwirtschaft. Wenn keiner mehr das billige Zeug kauft, sondern stattdessen Bio kauft würden in wenigen Jahren Bio Höfe wie Pilze aus dem Boden sprießen(freier Markt und, ihr wisst was ich meine). Mit jedem Einkauf geben wir unseren Stimmzettel über die Zukunft der Landwirtschaft ab. So jedoch muss halt die Politik alles von oben diktieren was halt naturgemäß bei Bauern(und Verbrauchern, weil die Lebensmittel ja teurer werden) so gut ankommt wie Zahnschmerzen.

      • trollercoaster@feddit.de
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        10 months ago

        Viele der Kleinbauern, die es bis vor einigen Jahrzehnten noch gab, dürften evtl. schon fast so gearbeitet haben, dass es heute irgendein Bio-Siegel dafür gäbe.

        Kunstdünger und Pestizide wurden in der Regel sehr sparsam eingesetzt, weil viel zu teuer, um damit groß rumzusauen, und wenigstens Rinder wurden im Sommer auf der Weide gehalten, so richtig mit Auslauf und natürlichem Futter. Winterfutter gab es auch hauptsächlich aus eigenem Anbau, weil zugekauftes Futter teuer war. Der letzte Milchbauer in meinem Heimatort ist im Sommer jeden Morgen und jeden Abend auf die Weide gefahren, um die Kühe dort vor Ort zu melken. Hühner (und anderes Geflügel) wurden auch üblicherweise draußen gehalten und maximal nachts im Stall eingesperrt, um nicht den Fuchs zu füttern.