• Guildo@feddit.deOP
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    5
    ·
    1 year ago

    Ich habs aus Käppner “Aufstand für die Freiheit” - der beruft sich auf Scheidemann. Ich würds mal mit Scheidemanns Memoiren probieren.

    Ich hab aber spontan das hier noch gefunden:

    “Was, nun sah ich die Situation klar vor Augen. Deutschland eine russische Provinz? Eine Sowjetfiliale? Nein! Tausendmal nein! Kein Zweifel, wer jetzt die Massen vom Schloß her bolschewistisch oder vom Reichstag zum Schloß hin sozialdemokratisch in Bewegung bringt, der hat gesiegt. Ich sah den russischen Wahnsinn vor mir, die Ablösung der zaristischen Schreckensherrschaft durch die bolschewistische. Nein, nein! Nur nicht auch das noch in Deutschland nach all dem anderen Elend.”

    https://www.preussenchronik.de/person_jsp/key=person_philipp_scheidemann.html

    Ist halt totaler Käse, weil die deutschen Kommunisten keine Bolschewisten waren. Liebknecht und Luxemburg hatten andere Vorstellungen, die viel mehr an der ursprünglichen SPD orientiert waren.

    • Telemachus93@slrpnk.net
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      2
      ·
      1 year ago

      Uff… Red Scare war wohl damals schon erfolgreich.

      Ich meinte aber tatsächlich eine Quelle dafür, dass Ebert das Mist fand. Ich habe dann aber den Wikipedia-Artikel zum 9.11.1918 durchgelesen. Schwer, dabei nicht zu kotzen.

      Ist halt totaler Käse, weil die deutschen Kommunisten keine Bolschewisten waren. Liebknecht und Luxemburg hatten andere Vorstellungen, die viel mehr an der ursprünglichen SPD orientiert waren.

      Hast du irgendwelche empfehlenswerten Texte von den beiden, außer den “organisatorischen Fragen zur russischen Sozialdemokratie” und dem unfertigen Text zur Oktoberrevolution aus dem Gefängnis?

      • Guildo@feddit.deOP
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        2
        ·
        1 year ago

        Spontan nicht. Ich leite mir das aber auch aus keinen Einzelquellen ab, sondern aus dem Gesamtkontext.

    • trollercoaster@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      2
      arrow-down
      1
      ·
      1 year ago

      Liebknecht und Luxemburg hatten andere Vorstellungen, die viel mehr an der ursprünglichen SPD orientiert waren.

      Die kamen ja auch ursprünglich aus der SPD. Die SPD hat sie halt rausgeschmissen, weil sie bei der “Burgfriendespolitik” im 1. Weltkrieg nicht mitspielen wollten.

      Letztendlich war später die SPD durch den damaligen Innenminister Gustav Noske auch an der Ermordung von Liebknecht und Luxemburg durch rechtsradikale Paramilitärs beteiligt.

      • Guildo@feddit.deOP
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        2
        arrow-down
        2
        ·
        1 year ago

        Lenin war auch mal in der SDAPR. Lenin hat einen ähnlichen Weg der Spaltung genommen. Das Argument ist irgendwie schwach. Es kommt nicht darauf an welche politische Laufbahn eingeschlagen wurde, sondern welche Schlüsse aus dem Verrat der Sozialdemokratie gezogen wurden. Da war Lenin halt konsequenter und radikaler als die Deutschen. Liest man übrigens auch aus der Kritik an der Juniusbroschüre heraus. Kann ich nur empfehlen.

        Das Wort rechtsradikal gibt es nicht. Es heißt rechtsextrem.